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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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Nach Schwarzer (1992) bestehen auf seiten des/der EmpfängerIn und<br />

des/der HelferIn Bedingungen für soziale Unterstützung. Der/die<br />

EmpfängerIn muß<br />

– die Situation als zu hohe Anforderung erleben,<br />

– einen mittleren Grad der Belastung von begrenzter Dauer annehmen,<br />

– die Fähigkeit haben, das Problem darzustellen, d.h. angemessen zu<br />

kommunizieren,<br />

– <strong>sich</strong> aktiv um Unterstützung bemühen,<br />

– <strong>sich</strong> aktiv um Bewältigung bemühen,<br />

– persönliche Ressourcen, wie z.B. Selbstwertgefühl, Kompetenz,<br />

Optimismus, Kontrollüberzeugung, zur Verfügung haben,<br />

– das Problem <strong>nicht</strong> selbst verschuldet haben.<br />

Soziale Unterstützung ereignet <strong>sich</strong> also <strong>nicht</strong> einfach. Sie setzt eine<br />

bestimmte Form der Konstruktion von Personen voraus – so weit ist<br />

sie Bestandteil des psychischen Systems – und muß dann zum Gegenstand<br />

der Interaktion werden. Soziale Unterstützung ist <strong>nicht</strong> mehr<br />

eine Art der Auseinandersetzung des psychischen Systems mit seiner<br />

Umwelt, sondern ein neues soziales System der Interaktion. Es ist ohne<br />

Kommunikation <strong>nicht</strong> möglich. Dies wird noch einmal deutlich, wenn<br />

man <strong>sich</strong> die notwendigen Merkmale von HelferInnen (Schwarzer,<br />

1992) betrachtet. Sie müssen die Situation anderer als zu hohe Anforderung<br />

einschätzen, Mitleid oder Mitgefühl mit diesen empfinden, das<br />

Problem als <strong>nicht</strong> selbst verschuldet, sondern als unausweichlich sehen,<br />

Empathie haben, die subjektiven Kosten als <strong>nicht</strong> zu hoch einschätzen<br />

und selbst schwierige Situationen erlebt haben, d.h., die Situation muß<br />

im psychischen System der Helfenden Anschlußfähigkeit haben, damit<br />

diese MitspielerInnen der Interaktion werden.<br />

Für die Interaktion selbst lassen <strong>sich</strong> nach Schwarzer (1992) ebenfalls<br />

Merkmale beschreiben:<br />

– Das Problem muß als Gegenstand der Interaktion behandelt und<br />

beschrieben werden.<br />

– Es wird direkt um Dienstleistungen, Güter, Zuwendung oder Rat<br />

gebeten.<br />

– Das Problem wird als ernst, aber <strong>nicht</strong> als unlösbar kommuniziert.<br />

– Der Aufwand der notwendigen Unterstützung muß überschaubar<br />

sein.<br />

– Der Eigenbeitrag zur Lösung wird unterstrichen.<br />

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