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Die Nahrstoffe der Pflanzen. 81<br />

sich bei inikroskopischer Untersuchung, dass die durch Sprossung entstehenden<br />

und sich spater von ihren Mutterzellen loslosenden Tochterzellen<br />

zunachst noch mit diesen zusammenhangen.<br />

Es werden zwei Glasgefasse, die etwa 150 ccm Fliissigkeit fassen<br />

konnen, aufgestellt. In a bringen wir 100 ccm einer Fliissigkeit, die<br />

aus 85 Thl. Wasser, 15 Thl. Traubenzucker, 0,2 Thl. KH 2 P0 4 , 0,02<br />

Thl. Ca 3 2Po 4 , 0,02 Thl. Mg S0 4 und 1 Thl. salpetersaurem Ammoniak<br />

besteht In b bringen wir 100 ccm einer Fliissigkeit, die ahnlich wie<br />

die erwahnte Fliissigkeit beschaffen ist, der aber der Zucker vollig fehlt.<br />

Man versetzt a und It nun mit 2 ccm Hefewasser (vgl. ,,Bezugsquellen").<br />

Dieselben werden alsdann in einem Thermostaten bei 25 30 C. unter<br />

haufigem Umschiitteln sich selbst uberlassen. In a tritt bald ziemlich<br />

erhebliche Gahrung ein, und die Fliissigkeit triibt sich in Folge<br />

von Hefeentwickelung. Die Losung b bleibt klar, weil ihr der Zucker,<br />

also die Kohlenstoffquelle fiir den Hefepilz, fehlt, und dieser sich nicht<br />

zu entwickeln vermag '). Wenn man die Fliissigkeit a nach Verlauf<br />

liingerer Zeit tiltrirt und die Hefe auf einem vorher getrockneten und<br />

gewogenen Filter sammelt, so kann man auch die Menge der gebildeten<br />

Hefe genauer feststellen. Bestimmt man den Zuckergehalt in<br />

der Fliissigkeit a vor dem Hefezusatz und nachdem die Gahrung<br />

langere Zeit angedauert hat (vgl. die Methode im dritten Abschnitt), so<br />

zeigt sich, dass in Folge der Gahrung, und zwar durch die Lebensthatigkeit<br />

des Hefepilzes, viel Zucker verschwunden ist. Der Zucker wird<br />

zumal zur Erzeugung<br />

von Kohlensaure und Alkohol und ferner fur<br />

die Zwecke des Wachsthums des Hefepilzes verbraucht.<br />

Es wird eine Losung hergestellt, die aus 85 Thl. Wasser, 15 Thl.<br />

Traubenzucker, 0,2 Thl. KH 2 P0 4 , 0,02 Thl. Ca,2Po 4 , 0,02 Thl.<br />

MgS0 4 und 1 Thl. Pepsin besteht (a). Die Losung 6 ist ahnlich wie a<br />

zusammengesetzt. Der Traubenzucker wird in ihr aber durch Rohrzucker<br />

(Candiszucker) vertreten. Beide Fliissigkeiten gerathen auf<br />

Zusatz reichlicher Hefemengen alsbald in lebhafte Gahrung, zumal<br />

wenn man sie warm (25 30 C.) stellt. Die Hefe invertirt den Rohrzucker,<br />

und das entstehende vergahrbare Material erfahrt schnell eine<br />

Zersetzung in Alkohol, Kohlensaure etc.<br />

Wenn man Fliissigkeiten, die derartig, wie es soeben angegeben<br />

worden ist, mit wenig Hefe versetzt und die eine Losung kiihl (bei<br />

10 oder 15 C.), die andere warm (bei 2530 C.) halt, so ergiebt<br />

sich, dass in der ersteren schwaches Hefewachsthum und schwache<br />

Hefevermehrung erfolgt, wahrend die zweite alsbald lebhaft gahrt und<br />

zugleich in ihr eine schnelle Hefevermehrung eintritt. Ebenso kann<br />

man sich durch entsprechend angeordnete Experimente leicht davon<br />

iiberzeugen, dass Gahrung sowie Hefevermehrung in zuckerhaltigen<br />

Losungen sowohl im Dunkeln als auch bei Lichtzutritt stattfinden.<br />

Vgl. weiteres im dritten Abschnitt.<br />

38. Die Bacterfcn.<br />

Die Bacterien besitzen eine uberaus weite Verbreitung in der<br />

Natur. Mit dem durch Luftstromungen fortgetragenen Staube gelangen<br />

1) Vgl. A. MAYER, Lehrbuch d. Gahrungscheraie, 1874, S. 107, und Untersuchungen<br />

fiber die alkoholische Gahrung, 1869.<br />

Detmer, Fflanzenphysiologlsches Praktikum. 2 Aufl.

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