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Die Molekularkritfte der Pflanzen. 119<br />

bedeutende Volumenzunahme und verquellen endlich zu glashellen Massen.<br />

Dringen Wassertheilchen in imbibitionsiahige Korper ein, so muss noth-<br />

wendiger Weise in Folge der energischen Anziehungskraft, welche von<br />

Seiten der Micellen auf die Fliissigkeit ausgeubt wird, eine Verdichtung<br />

derselben eintreten. Wenn aber solche Verdichtungsprocesse zu Stande<br />

kommen, so wird dabei Warme frei, und in der That lasst sich zeigen,<br />

dass der Vorgang der Imbibition mit Warmebildung verbunden 1st. Ich<br />

habe 100 g Kartoffelstarke oder 100 g Erbsenmehl von bekannter Temperatur<br />

in Glascylindern mit relativ wenig Wasser von genau der namlichen<br />

Temperatur vermischt. Am besten ist es, das Wasser aus einer<br />

Burette zu der Starke treten zu lassen. Die Temperatur der Gemische<br />

stieg sofort um etwa 1,5 C. Die Temperatursteigerung betrug aber,<br />

wie ich fand, 5 C., wenn die Kartoffelstarke, nachdem sie zuvor durch<br />

Erwarmen ausgetrocknet worden war und sich wieder abgekuhlt hatte,<br />

mit wenig Wasser vermischt wurde.<br />

Bei dem Vorgange der Imbibition wird aber auch Arbeit geleistet, und<br />

zwar innere (welche die Micellen von einander entfernt), sowie aussere<br />

((lurch welche aussere Widerstande, die sich der Volumenzunahme<br />

des quellenden Korpers entgegenstellen, iiberwunden werden konnen).<br />

Um in der Vorlesung iiber Pflanzenphysiologie zu demonstriren, dass<br />

bei der Quellung aussere Arbeit geleistet wird, benutze ich den in<br />

Fig. 49 dargestellten Apparat 1<br />

). Auf der einen Seite des Holzgestelles<br />

ist mittelst einer<br />

Schraube ein mit<br />

Holzfuss versehenerGlascylinder<br />

q, der<br />

eine Hone von<br />

10 cm und einen<br />

Durchmesser<br />

von 35 mm be-<br />

sitzt , befestigt,<br />

welcher zur Aufnahme<br />

der quellenden<br />

Samen<br />

und des zur Quellung<br />

nothigen<br />

Wassers dient ^^" ^' ^PPara* zur Messung der iiusseren Arbeit, welcho<br />

Fur wasserdich- quellende Samen leisten k5nnen '<br />

ten Verschluss<br />

am unteren Ende ist durch Verkittung des Bodens mit Siegellack gesorgt.<br />

In dem Glascylinder bewegt sich ein aus Metall gearbeiteter Stempel,<br />

dessen 16cm lange Axe a vertical gerichtet ist und an ihrem unteren<br />

Ende eine kreisrunde Scheibe S tragt, welche sich in der Rohre bequem<br />

hin- und herschieben lasst und der Samenschicht unmittelbar<br />

aufliegt. An ihrem oberen Ende tragt die Axe eine Messingscheibe s',<br />

die zum Tragen der zur Druckleistung dienenden Gewichte bestimmt<br />

ist Zum Verschluss des Cylinders dient die Metallkapsel A;, durch<br />

1) Literatur: SACHS, Handbuch d. Experimentalphysiologie d. Pflanzen, 1865,<br />

S. 431 ; DETMER, Vergl. Physiologic d. Keimungsprocesses d. Samen, 1880, S. 78<br />

und 290; REINKE in den v. HAXSTEIN herausgeeebenen botanischen Abhandlungen,<br />

Bd. 4, Heft 1 ; SOHLEICHEKT, Naturwissenschl. Wochenschrift, Bd. 7.

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