29.03.2013 Aufrufe

Untitled

Untitled

Untitled

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

52 Erster Abschnitt.<br />

Es handelt sich dann darum, den Stickstoffgehalt der Weizen- oder Erbsenpflanzen<br />

festzustellen. Die Untersuchungsobjecte werden in einer Porzellanschale<br />

zu einem Brei zerriebeu. Das Gewicht der Schale und ebenso<br />

dasjenige eines Glasstabes, der zum Umriihren des Breies dient, muss bestimmt<br />

sein. Die Schale stellt man dann auf ein Wasserbad und fiigt<br />

ihrem Inhalt noch den bis auf ein kleines Volumen eingedunsteten Ruckstand<br />

der Nahrstofflosung, in der sich die Wurzeln der Pflanzen ent-<br />

wickelten, sowie den Ruckstand des Quellwassers und denjenigeri des ev.<br />

zum Auswaschen der Glaswolle benutzten Wassers hinzu. 1st die Masse<br />

in der Schale ziemlich trocken geworden, so stellt man sie noch einige<br />

Zeit in einen Trockenschrank, in welchem eine Temperatur von etwa<br />

50 C. herrscht. Dann wird die Schale, lose bedeckt, 24 Stunden lang<br />

an die Luft gestellt, das Gewicht ihres lufttrockenen Inhaltes ermittelt<br />

und sofort der Trockensubstanzgehalt desselben festgestellt. Ferner sind<br />

Stickstoffbestimmungen<br />

auszufuhren 1<br />

). Vergleicht man nun schliesslich<br />

den Stickstoffgehalt der benutzten Samen mit demjenigen der geernteten<br />

Pflanzen, so wird man finden, dass zwischen beiden, wenn anders die Experimente<br />

sorgfaltig durchgefuhrt wurden, hochstens Differenzen bestehen,<br />

die Folgen kleiner Versuchsfehler sind. Die Pflanzen sind nicht im<br />

Stande, unter den bezeichneten Umstanden den freien atmospharischen<br />

Stickstoff zur Bildung von Eiweissstoffen zu verwerthen 2 ).<br />

Will man sich davon iiberzeugen, dass Keimpflanzen bei ihrer Vegetation<br />

im Dunkeln weder freien Stickstoff aus der Luft aufnehmen, noch<br />

einen Verlust an Stickstoff erfahren. so sind die Versuche in ahnlicher<br />

Weise, wie wir dies beschrieben haben, anzustellen. Man hat nur daftir<br />

zu sorgen, dass die Untersuchungsobjecte nicht von Lichtstrahlen ge-<br />

troffen werden 3<br />

).<br />

20. Bactcrinm Radicicola und die Papilionaccen als Stickstoffsammler.<br />

Die Frage nach der Bedeutung des freien Stickstoffes als Pflanzennahrungsmittel<br />

ist vielfach experimentell behandelt worden. In wissenschaftlichen<br />

Kreisen war man bis vor kurzer Zeit unter Beriicksichtigung<br />

der Resultate der Untersuchungen BOUSSINGAULT'S sowie<br />

anderer Forscher allgemein der Ansicht, dass der Pflanze nicht die<br />

Fahigkeit zukame, den elementaren Stickstoff im Ernahrimgsprocess<br />

zu verwerthen. Die Bedingungen, unter denen BOUSSINGAULT'S Ex-<br />

perimente angestellt wurden, schlossen auch in der That, wie \vir<br />

heute wissen, die Verarbeitung des freien Stickstoffes in den Zellen<br />

aus; unter anderen Umstanden kann dieselbe aber dennoch erfolgen,<br />

und es ist vor allem das grosse Verdienst HELLRIEGEL'S 4<br />

), diese<br />

Thatsache sicher festgestellt zu haben.<br />

1) Besonders empfehlenswerth ist cs, irlli.<br />

4) Vgl. HELLEHJGEL, Beilageheft zu der Zoitschritt en7-uckerindustrie<br />

d. Deutschen Reiches, November 1888.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!