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Die Molekularkrafte der Pflanzen. 179<br />

bei meinem Versuche einen Durchmesser von 5 cm. Nach Verlauf von<br />

24 Stunden ermittelt man das Gewicht der Apparate abermals. Die<br />

Bohnenpflanze hatte 4,6 g, die freie Wasserflache 2,23 g Wasser an<br />

die Luft abgegeben. Die Grosse der Wasserflache berechnet sich zu<br />

li>,() qcm. Die Oberfliiche der Bohnenblatter ermittelt man auf folgende<br />

Weise. Recht homogenes Papier wird mit einer Losung von doppeltchromsaurem<br />

Kali getrankt. Nach dem Trocknen des Papiers bestimmt<br />

man das Gewicht eines Stiickes desselben von bekannter Oberfliiche.<br />

Man schneidet ferner die beiden Primordialblatter der Bohnenpflanze<br />

ab, legt sie auf genugend grosse Stiicke<br />

des mit Kaliumbichromat getrankten<br />

Papiers und setzt dieses nunmehr<br />

einige Zeit lang dem directen Sonnenlicht<br />

aus. Der Umriss der Blatter 1st<br />

alsbald deutlich auf dem Papiere zu<br />

erkennen, denn die unbedeckten Theile<br />

desselben briiunen sich erheblich. Man<br />

schneidet die Blattabdrucke sorgfaltig<br />

aus, ermittelt das Gewicht der be-<br />

treffenden Papierstucke und kann nun<br />

unter Beriicksichtigung des Gewichts<br />

eines Papierstiickes von bekannter<br />

Flache auch die Oberflache der Blatter<br />

leicht feststellen. Ich fand die Ge-<br />

sammtoberflache der beiden Primordial-<br />

Miitter meiner Bohnenpflanze zu 2.'5 g Wasser,<br />

denn ich habe die Oberflache der<br />

Blattstiele, des Bohnenstengels und<br />

der Endknospe ganz ausser Acht ge-<br />

lassen, obgleich diese Organe ja auch<br />

kleine Wassermengen an die Luft abgeben.<br />

19,6 qcm freier Wasserflache<br />

gaben in 24 Stunden 2,23 g Wasser<br />

ab, also 1(X) qcm 11,3 g. 230,8 qcm<br />

Blattflache verloren in 24 Stunden<br />

Fig. 79. Apparat zu Transpirationsversuchen.<br />

4,6 g Wasser, also 100 qcm 1,99 g.<br />

Unter 81 ist bereits festgestellt worden, dass die cuticularisirten<br />

Regionen der Epidermis der Blatter eine Process der Transpiration besitzen,<br />

haben,<br />

gewisse Bedeutung fur den<br />

denn sie sind, wie wir gesehen<br />

nicht durchaus impermeabel fiir Wassergas. Aber trotzdem<br />

ist es sicher, dass die wesentlichste Bedeutung bei' der Transpiration<br />

den Spaltoffhungen zukommt. Man hat namlich eine entschiedene<br />

Abhangigkeit der Transpirationsgrosse eines Pflanzentheils von der<br />

Anzahl der vorhandenen Spaltoff'nungen constatiren konnen. Eine directe<br />

Proportionalitat zwischen der Anzahl der Spaltoff'nungen auf bestimmter<br />

Blattflache und der Transpirationsgrosse ist freilich nicht<br />

vorhanden, aber dies darf uns nicht wundern, denn das durch die<br />

Spaltoffnungen entweichende Wassergas wird ja in den Intercellularen<br />

gebildet, und es kommt somit nicht nur auf die Stomata allein, sondern<br />

ebenso auf die Form, Weite und Anzahl der Intercellularen an.<br />

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