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382 Fiinfter Abschnitt.<br />

wurzeln erster Ordnung, wird in unserein Experiment allein durch<br />

innere Wachsthumsursachen bestimmt. Dieser Eigenwinkel ist bei verschiedenen<br />

Untersuchungsobjecten und bei den einzelnen Nebenwurzeln<br />

einer Hauptvvurzel keineswegs immer derselbe. Im Allgemeinen<br />

ergiebt sich, wie leicht durch Winkelmessungen festzustellen<br />

ist, dass die Nebenwurzeln an der Wurzelbasis fast oder vollig recht-<br />

winkelig zur Hauptwurzel gerichtet sind, wahrend die weiterhin auftretenden<br />

Nebenwurzeln einen spitzen Eigenwinkel haben ; ihre Spitze<br />

ist dem Scheitel der Hauptwurzel zugewandt. Hautig treten auch<br />

bogenformige Kriimmungen an den Nebenwurzeln hervor. Ganz<br />

besonders eignen sich Phaseoluskeimlinge zu den hier erwahnten Ver-<br />

suchen. Bei dieser Pflanze entspringen auch gewohnlich Nebenwurzeln<br />

aus dem kurzen Hypocotyl, die, wie besonders zu erwahnen ist, einen<br />

stumpfen Eigenwinkel erkennen lassen.<br />

Sollen Pflanzen einseitig beleuchtet, der einseitigen Wirkung der<br />

Schwerkraft aber entzogen werden, so richtet man die Axe des<br />

Klinostaten parallel zu den einfallenden Lichtstrahlen. Die Rotatiousebene<br />

der Untersuchungsobjecte muss mit den Lichtstrahlen einen<br />

rechten Winkel bilden. Die Topfe, in welchen die Pflanzen wachsen,<br />

werden in der bereits auf S. 380 angegebenen Weise in einem der in<br />

Fig. 151 abgebildeten Ringe befestigt. Naheres vergl. unter 178.<br />

Ein Brodwiirfel von 4 5 cm Kantenlange wird massig (ja nicht zu<br />

stark) mit Wasser durchfeuchtet. Man thut am besten, den Wtirfel zur<br />

Sterilisirung im feuchten Zustande in einer mit Glasplatte bedeckten<br />

Krystallisirschale in einem Trockenschranke einige Stunden lang einer<br />

Temperatur von etwas iiber 100 C. auszusetzen. Nun wird der Brodwiirfel<br />

iiber die ca. 80 cm lange Messingaxe des Klinostaten geschoben,<br />

deren eines Ende mit dem Uhrwerk in Verbindung steht, wahrend das<br />

andere Ende auf den Frictionsrollen ruht. Der Brodwiirfel befindet sich<br />

in der Mitte der vollig horizontal und parallel zu den Fensterscheiben<br />

gerichteten Axe. Ebenfalls iiber diese mit grosser Reibung geschobene,<br />

durchbohrte Korkstucke zur rechten und linken Seite des Wurfels konnen<br />

zur sicheren Befestigung dieses letzteren dienen. Unter der Axe des<br />

Klinostaten steht eine etwas Wasser enthaltende Zinkschale von 50 cm<br />

Seitenlange. Ein Glaskafig, durch den die Rotationsaxe quer hindurchgeht<br />

und der in das Wasser der Zinkschale eintaucht, dient dazu, die<br />

Luft in der Umgebung des Brodwiirfels feucht zu erhalten. Der Kafig<br />

besteht aus einem Zinkgestell, welches an den zwei Seiten, wo die Axe<br />

hindurchgeht, Schlitze besitzt, die nach volliger Zusammenstellung des<br />

Apparates geniigend verschlossen werden konnen. Vorder- und Riickwand<br />

des Kafigs sowie das Dach desselben werden von Glasplatten gebildet.<br />

Will man nun einen Versuch anstellen, so werden einige Sporangien<br />

von Mucor oder Phycomyces nitens in sterilisirtem Wasser vertheilt. Mit<br />

Hiilfe einer ausgegliihten flachen Nadel besaet man darauf alle sechs<br />

Flachen des Brodwiirfels mit Sporen und setzt den Klinostaten sofort<br />

nach Ueberdecken des Glaskafigs in Gang. Nach Verlauf weniger Tage<br />

treten die Sporangientrager aus dem Substrat hervor und haben schnell<br />

eine erhebliche Lange erreicht. Die Sporangientrager auf den Flanken<br />

des Wurfels, die wir nicht weiter beriicksichtigen wollen, sind freilich<br />

etwas gekriimmt, weil sie zeitweilig bei jeder Umdrehung in den Schatten<br />

der Axe kamen und dadurch zu heliotropischen Kriimmungen Veranlassung<br />

gegeben war. Auf den iibrigen Flachen des Brodwiirfels sind<br />

die Fruchttrager aber gerade aufgerichtet ; sie stehen hier senkrecht zum

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