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Die Molekularkrafte der Pflanzen. 135<br />

eben , dass sie ganz anderen Ursachen (chemischen Umsetzungen<br />

in den<br />

abgetodteten Pflanzentheilen) ihre Entstehung verdanken, wie jene, welche<br />

an der lebensthatigen Pflanze zu constatiren sind.<br />

Sehr wichtig fur die Beurtheilung unserer Beobachtungsresultate ist<br />

es, zu beachten, dass wir heute nur iin Stande sind, das Vorhandensein<br />

von elektromotorischen Wirkungen an Pflanzen iiberhaupt zu<br />

Ueber die wahre Grosse derselben erfahren wir aber nichts.<br />

constatiren.<br />

Die Zellen<br />

konnen mit kleinen<br />

Galvanometer zeigt<br />

galvanischen Elementen verglichen werden, aber das<br />

immer nur die Difierenz zwischen der Starke der<br />

Strome, die von den verschiedenen mit den Elektroden in Contact gebrachten<br />

Zellencomplexen ausgehen, an. Selbst wenn das Galvanometer<br />

gar keinen Strom mehr anzeigt, konnten doch noch von den Pflanzen<br />

elektromotorische Wirkungen zur Geltung gebracht werden; es konnten<br />

ja beide Stromcomponenten gleich<br />

sein 1<br />

).<br />

IV. Die Bewegung der Gase in den Pflanzen.<br />

64. Einiges fiber das Vcrhaltcii der Gase im Allgemeinen.<br />

Es wird ein Reagensglas mit einem Ptianzensaft angefiillt, z. B.<br />

mit Rubensaft, den man durch Zerreiben entrindeter Runkelrubenstiicke<br />

auf einem Reibeisen und Auspressen des in ein Tuch gebrachten Breies<br />

gewonnen und eventuell durch Filtriren geklart hat. Ferner fiillt man<br />

eine kleine Schale mit dem Rubensaft, bringt die Mundung des<br />

Reagensglases in diese Flussigkeit und verdrangt endlich den Saft in<br />

dem Glase durch Kohlensaure. Lasst man den Apparat dann einige<br />

Zeit ruhig stehen, so zeigt sich, dass der Saft in dem Reagensglase<br />

emporsteigt. Die Kohlensaure wird von der Flussigkeit absorbirt, und<br />

ebenso ist auch der in der unversehrten Zelle vorhandene Zellsaft im<br />

Stande. Kohlensaure, mit der er in Beruhrung gelangt, zu absorbiren.<br />

Das Absorptionsvermogen wasseriger Losungen fiir Sauerstoff sowie<br />

Stickstoff ist ein weit geringeres als dasjenige fiir Kohlensaure.<br />

Es vermogen auch lufttrockene Pflanzentheile, z. B. Samen, nicht<br />

unerhebliche Kohlensauremengen zu absorbiren. In eine am oberen<br />

Ende zugeschmolzene Glasrohre bringt man 15 oder 20 lufttrockene<br />

Samen von Phaseolus multiflorus und schiebt noch ein kleines Korkstiickchen<br />

oder etwas Glaswolle nach, urn die Samen im oberen<br />

Rohrentheil festzuhalten. Die Rohre wird nun derartig aufgestellt,<br />

dass ihr verschlossenes Ende nach unten gerichtet ist, ein kraftiger<br />

Strom Kohlensaure eingeleitet, die Mundung<br />

der Rohre mit dem<br />

Daumen verschlossen und diese schnell unter Quecksilber gebracht.<br />

Das Quecksilber steigt allmahlich in der Rohre empor, da die Samen<br />

1) Vgl. HAAKE, Flora, 1892, und KUNKEL, Arbeiten d. botan. Institute in<br />

Wiir/burg, Bd. 2. Bci KUNKKL vergl. auch Beobachtungen iiber die elektromotorischen<br />

Wirkungen ruhender und mechanisch gereizter Mimosablatter und fiber<br />

die sich -bei der Beizung geltend machcnde Stromschwankung.

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