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Die Molekularkrafte der Pflanzen. 205<br />

"Weise, wie es unter 25 angegeben worden ist, Marmorplatten hinein. Die<br />

Fliissigkeit in a bleibt klar, well sich die Marmorplatte schnell mit einer<br />

Kruste von oxalsaurem Kalk umgiebt, die der weiteren Einwirkung der<br />

Oxalsaure ein Hinderniss entgegenstellt. Die Fliissigkeit in b triibt sich<br />

dagegen schnell bedeutend, eine Thatsache, deren Ursache nur in folgender<br />

Reaction liegen kann. Die Oxalsaure zersetzt das Chlornatrium. Die<br />

Salzsaure wirkt auf den Marmor ein. Es entsteht Chlor-<br />

freigemachte<br />

calcium, und auf dieses wirkt nun die Oxalsaure ein. Der gebildete oxalsaure<br />

Kalk, welcher sich alsbald in grosser Menge zu Boden setzt, ruft<br />

die Triibung der Fliissigkeit hervor.<br />

Auch auf andere Weise kann man sich nach meinen Erfahrungen<br />

davon iiberzeugen. dass organische Sauren im Stande sind, zersetzend auf<br />

Chloride einzuwirken *). Es werden sechs "Versuchsfliissigkeiten hergestellt<br />

:<br />

a) 15 ccm destillirtes Wasser; b) 15 ccm Wasser mit 0,020 g Ci-<br />

tronensaure; c) 15 ccm Wasser mit 0,7 g Chlorkalium; d)<br />

15 ccm Wasser<br />

mit 0.7 g Chlornatrium; e) 15 ccm Wasser mit 0,020 g Citronensaure und<br />

0,7 Chlorkalium; f) 15 ccm Wasser mit 0,020 g Citronensaure und 0,7 g<br />

Chlornatrium. Die Flussigkeiten bleiben nun etwa 24 Stunden lang ruhig<br />

stehen und erhalten dann einen Zusatz von eiuigen Tropfen wasseriger,<br />

sehr verdiinnter Methylanilinviolettlosung. Die Flussigkeiten a, b, c und<br />

d zeigen nahezu den namlichen violetten Farbenton; die Flussigkeiten e<br />

und f sind dagegeu deutlich blau gefarbt. Diese Reaction zeigt die<br />

Gegenwart freier Salzsaure an, denn wahrend sehr verdunnte Citronensaurelosungen<br />

die Farbe des Methylanilinvioletts kaum verandern, nimmt<br />

der Farbstoff in Contact mit sehr verdiinnter Salzsaurelosung einen blauen<br />

Farbenton an 2 .<br />

W. Das Absorptionsvermogen<br />

des Bodens.<br />

Es ist eine sehr wichtige Thatsache, dass der Boden im Stande<br />

i>t. eine Reihe von Korpern, mit denen er in Beriihrung kommt, sehr<br />

energisch festzuhalten (zu absorbiren). Kali, Ammoniak und Phosphor-<br />

-iiuif \\erdea vom Boden am lebhaftesten absorbirt und dadurch vor<br />

dem Versinken in die Tiefe geschiitzt, eine Thatsache, die offenbar<br />

von holier Bedeutung<br />

fiir das Pflanzenleben ist. Wenn in Wasser<br />

losliche Salze, mogen dieselben im Boden selbst entstanden oder dem<br />

Boden direct von aussen zugefiihrt worden sein, die Kali, Ammoniak<br />

oder Phosphorsaure enthalten, mit den Feinerdepartikeln in Beruhrung<br />

gerathen, so erfolgt je nach der Natur des Bodens eine mehr oder<br />

minder lebhafte Absorption der genannten Stoffe. Sie werden chemisch<br />

gebunden, und wir wollen uns im Folgenden von der ThatsSchlichkeit<br />

der Absorption eines Korpers, namlich des Ammoniaks, durch geeig-<br />

3 nete Experimente iiberzeugen ). (Methode nach KNOP.)<br />

1) Verel DETMKR, Botan. Zeitung, 1884, No. 50.<br />

2) Auch die GuxsBURG'sche Reaction auf Salzsaure bei glcichzeitiger Gegent<br />

von Chloriden diirfte hier sehr gute Dienste leisten. Man mischt mit 30 g<br />

Alkohol 1 s Vanillin und 2 g PhlorogTucin. Einige Tropfen dieser Mischune sowie<br />

einige Tropfen der Versuchsflussigkeit werden in eine weisse Porzellanschale gebracht.<br />

Tritt beim Erhitzen Rothfarbung ein , so ist die Gegenwart freier Salzsaure nach-<br />

gewiesen.<br />

3) Ausfuhrliches uber das Absorptionsvermogen des Bodens und dessen Ursaehen<br />

vgl. bei DETMER, Lehrbuch d. Bodenkunde, Leipzig 1876.

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