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130 Z welter Abschnitt.<br />

annahernd genau<br />

ermitteln. Wenn der mittlere Durchmesser eines<br />

cylindrischen Stengeltheiles 1 mm betragt, so ist die entsprechende<br />

Querschnittflache = 0,785 qmm, denn der Inhalt eines Kreises (J)<br />

in der r der<br />

lasst sich leicht nach der Formel J = !<br />

/2 ** u berechnen,<br />

Radius, u der Umfang (2 r . 3,141, LuDOLPH'sche Zahl) des Kreises ist.<br />

Braucht man ferner 50 g, um den plasmolytisch gemachten Spross<br />

von 1 mm Durchmesser bis auf seine ursprungliche Lange auszudehnen,<br />

so berechnet sich daraus die Grosse der Turgorkraft im<br />

frischen Pflanzentheile = 6 !<br />

/2 Atmospharen. Derartige hohe Werthe<br />

erreicht die Turgorkraft thatsachlich haufig; in einem bestimmten<br />

Falle fand ich sie fur ein Stengelstuck von Lonicera tartarica = 1,4<br />

Atmospharen l<br />

).<br />

62. Der Teinperaturzustand der CrewUchse.<br />

Der Teinperaturzustand eines Pflanzentheiles ist von sehr zahlreichen<br />

Momenten abhangig. Es kommen als solche in Betracht: die<br />

Organisation des Pflanzentheils seine , Lage im Organismus sein<br />

,<br />

Wassergehalt seine , Eigenwarme, seine Transpiration sgrosse, sein<br />

Warmeabsorptions -, Warmeleitungs- und Warmestrahlungsvermogen<br />

etc. Somit leuchtet ein, dass es in zahlreichen Fallen schwierig sein<br />

wird die Griinde des Naheren , anzugeben welche Momente eine<br />

,<br />

bestimmte, durch Beobachtung festgestellte Temperatur eines Pflanzentheiles<br />

bedingt haben. Zudem sind viele Verhaltnisse, welche hier in<br />

Betracht kommen, noch nicht oder nicht eingehend genug untersucht.<br />

Stark transpirirende Glieder einer Pflanze sind haufig etwas kalter<br />

als die sie umgebende Luft, zumal deshalb, well bei der Wasserdampfbildung<br />

viel Warme gebunden wird. Andererseits nehmen Gewachse,<br />

die schwach transpiriren und eine fleischige , succulente Beschaffenheit<br />

besitzen , unter dem Einfluss der directen Sonnenstrahlen oft eine<br />

relativ sehr hohe Temperatur an. Wenn man die Blatter stark besonnter<br />

Crassulaceen (Sempervivum , Escheveria) mit der Hand beriihrt,<br />

so fuhlen sie sich ganz warm an; ihre Temperatur ist eine weit hohere<br />

als diejenige der zarteren, diinneren Blatter anderer Pflanzen. die sich<br />

in ihrer unmittelbaren Nahe entwickeln. Es ist sehr lehrreich, den Temperaturzustand<br />

succulenter Pflanzen genauer durch thermometrische Mes-<br />

2<br />

sungen festzustellen und ich ) habe solche , Beobachtungen unter Be-<br />

nutzung einer Cactusart (Echinopsis multiplex) ausgefiihrt. Mit Hiilfe<br />

eines Korkbohrers wird ein bis zur Mitte des Cactus reichendes Loch<br />

in die Pflanze gebohrt, die Bohrung mit Fliesspapier gereinigt, um ein<br />

Thermometer mit cylindrischem Quecksilberbehalter in dieselbe einzufiihren.<br />

Hat man fur einen dichten Verschluss der Oeffnung Sorge getragen, der<br />

z. B. leicht unter Benutzung von etwas Fliesspapier zu erzielen ist , so<br />

wird das Untersuchungsobject an einem Ort im Freien aufgestellt, an<br />

welchem es wahrend des Tages den directen Sonnenstrahlen ausgesetzt ist.<br />

Man stellt nun am Tage und auch in der Nacht Beobachtungen iiber<br />

den Temperaturzustand der Versuchspflanze an und vergleicht die gewonnenen<br />

Resultate mit denjenigen, zu welchen man bei Beobachtung<br />

1) Vgl. H. DE VRIES, Die mechanischen Ursachen der Zellstreckung, Halle<br />

, S. 118.<br />

1877<br />

2) Vgl. ASKENASY, Botan. Zeitung, 1875.

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