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292 Dritter Abschnitt.<br />

110 angegebenen Methode auf Starke untersucht, so findet man reichliche<br />

Men gen derselben in den Geweben, zumal in den Markstrahlen<br />

sowie dem Holz- und Rindenparenchym. Bei Quercus und Betula etc.<br />

enthalt auch das Mark viel Starke; in anderen Fallen (z. B. bei<br />

Corylus) ist das Mark starkefrei *). Den Zustand, in welchem sich<br />

die Baume oder Straucher nach dem Laubabfall beftnden, konnen<br />

wir als denjenigen des herbstlichen Starke in aximums bezeichnen.<br />

Die Gewebe ihrer Stammgebilde sind dann mit sehr<br />

reichlichen Reservestoffmengen angefiillt. welche die Blatter producirt<br />

batten. Neben der Starke fiihren aber auch bei vielen Baumen gewisse<br />

Elemente des Holzes und der Rinde, was besonders wichtig<br />

ist, im Herbst (und auch im Sommer) Glycose. Zum Nachweis der<br />

Glycose benutzen wir die von A. FISCHER angegebene Methode. Aststiicke<br />

werden median gespalten, 5 Minuten lang in eine concentrirte<br />

Losung von Kupfervitriol gelegt, mit Wasser abgespiilt und dann<br />

2 3 Minuten lang in einer siedenden Losung von weinsaurem Natron-<br />

Kali in Natronlauge belassen. Die erforderlichen Schnitte sind jetzt<br />

leicht herzustellen. In den glycosehaltigen Elementen hat sich ein<br />

Niederschlag von Kupferoxydul gebildet. Auihellung der Schnitte ist<br />

meist nicht erforderlich sie kann ;<br />

iibrigens nothigenfalls durch Glycerin<br />

herbeigefuhrt werden.<br />

Untersucht man die mehrjahrigen Zweige von Alnus, Betula,<br />

Acer, Syringa etc. im Sommer in angegebener Weise, so findet man<br />

reichliche Zuckermengen in den Gefassen. Die Holzfasern sowie die<br />

lebendigen Holzelemente (Markstrahl- und Holzparenchymzellen) sind<br />

meist glycosefrei. In den Gefassen der dickeren Blattn erven ist<br />

ebenfalls keine Glycose vorhanden, wohl aber in dem die Nerven<br />

umgebenden und als Leitscheide dienenden Parenchym. Zur Zeit<br />

des herbstlichen Starkemaximums ist die Vertheilung der Glycose<br />

ungefahr noch dieselbe, wie im Sommer.<br />

Wenn der Laubfall eingetreten und das herbstliche Starkemaximuni<br />

erreicht ist, so beginnt alsbald eine Auflosung der Starke in den<br />

Stammen und Aesten unserer Baume und Straucher. Es fiihrt dieser<br />

Vorgang zur Entstehung des winterlichen Starkeminimums, das<br />

z. B. schon im December vollig eingetreten sein kann und bis etwa<br />

Anfang Marz dauert. In zahlreichen Fallen (Salix, Quercus, Corylus,<br />

Syringa) enthalt das Holz zur Zeit des winterlichen Starkeminimums<br />

noch viel Starke, wahrend das Amylum aus dem Rindengewebe verschwunden<br />

und wahrscheinlich der Hauptsache nach in Form von<br />

Glycose, die iibrigens im Winter, ebenso wie im Sommer, in der<br />

Rinde nicht fehlt, in die tiefer liegenden Baumtheile ausgewandert<br />

ist (Starkebaume). Untersuchen wir dagegen Aeste von Tilia oder<br />

Betula im Januar, so finden wir weder im Holz noch in der Rinde<br />

Starke (Fettbaume). Dieselbe hat sich in Fett umgewandelt, und<br />

dieser Korper ist bei Behandlung der Schnitte mit Alkannatinctur<br />

leicht in den Geweben nachzuweisen (vergl. unter 121).<br />

Bei Tilia z. B. sind zumal die Markstrahlen und inneren Rindengewebe<br />

im Winter fettreich, wahrend dieselben im Herbst viel Starke<br />

fiihren. Im Mark von Tilia ist im Winter neben Fett reichlich<br />

Glycose vorhanden, wahrend namentlich der peripherische Theil des<br />

Markes im Herbst viel Starke beherbergt<br />

1) Vgl. fiber das Gesagte und Folgende A. FISCHER, Jahrbucher f. wissenschl.<br />

Botanik, Ed. 22.

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