29.03.2013 Aufrufe

Untitled

Untitled

Untitled

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Molekularkrafte der Pflanzen. 133<br />

trocknen der Pinsel vorzubeugen, taucht man sie, wenn sie nicht gebraucht<br />

werden, in Wasser ein. Eine Erneuerung des Thons ist dann<br />

nur ab und an erforderlich. Ein Ankneten des Thons mit Va-proc.<br />

Kochsalzlosung, wie es gebrauchlich ist, erscheint fiir unsere Versuche<br />

nicht nothwendig ; erfahrungsgemass genugt Brunnenwasser zum Ankneten.<br />

Wir stellen nun die Verbindung zwischen den Elektroden und<br />

dem Galvanometer her, schalten aber in die eine Drahtleitung noch<br />

einen elektrischen Schlussel ein, um die Leitung, indem wir durch<br />

das Fernrohr sehen, durch das der Ausschlag des Spiegelgalvanometers<br />

beobachtet wird, nach Bediirfniss schliessen oder 6'ffnen zu konnen.<br />

Wir bringen nun die Faden oder Pinsel der Elektroden mit einander<br />

in Contact. Erfolgt kein<br />

Ausschlag der Nadel des<br />

Galvanometers, wenn wir<br />

die Strom bahn mittelst<br />

des Schliissels schlies-<br />

sen, so ist der Apparat<br />

brauchbar.<br />

Nunmehr gehen wir<br />

zu Experimenten mit<br />

Pflanzen tiber. Wir legen<br />

die Pinsel an zwei nicht<br />

weit von einander entfernte<br />

Oberflachenstellen<br />

einer Sprossaxe an. In<br />

vielen Fallen, z. B. bei<br />

Versuchen mit Aristolochia,<br />

ist keine elektromotorische<br />

Wirkung zu<br />

constatiren, wenn man<br />

die Leitung schliesst.<br />

Eine starke Wirkung tritt<br />

aber naturlich hervor, wie hier nur beilaufig bemerkt sei, wenn man<br />

die eine Elektrode an eine Stelle des Stengelumfanges, die andere<br />

aber an einen kiinstlich hergestellten Stengelquerschnitt legt.<br />

\Vir experimentiren weiter mit Sprossen von Vitis, Tropaeolum,<br />

Quercus etc. etc., die mit ihrer Basis in Wasser eintauchen, oder mit<br />

unversehrten Keimpflanzen von Pisum und Vicia. Bei diesen letzteren<br />

legen wir die Elektroden dem Stengel und einem der Keimblatter an. Es<br />

ist bei den Keimlingen eine besonders starke elektromotorische Wirkung<br />

vorhanden. Bei Versuchen mit Blattern (wir wahlen junge, moglichst<br />

benetzbare Blatter, die aber am Spross stehen bleiben) wird die eine<br />

Elektrode dem Mittelnerv nahe seiner Basis, die andere dem Mesophyll<br />

etwa in der Mitte des Blattes angelegt. Es zeigt sich, dass sich<br />

in fast alien Fallen die Blattnerven positiv gegen das Mesophyll verhalten,<br />

d. h. die positive Elektricitat stromt im ableitenden Bogen<br />

vom Nerv zum griinen Blattgewebe.<br />

Nach KUNKEL sollen in erster Lime Wasserbewegungen als Ursache<br />

der elektromotorischen Wirkungen an 1<br />

Fig . 58. Unpolarisirbare Elektrode.<br />

ruhenden, unversehrten Pflanzen-<br />

theilen anzusehen sein. Wasserbewegungen rufen ja auch QUINCKE'S<br />

Diaphragmenstrome hervor. Um festzustellen , dass Wasserbewegungen<br />

in der That elektromotorisch thatig sein konnen, stellen wir den folgenden

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!