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Die Molekularkrafte der Pflanzen. 117<br />

III. Elementare Molekularvorgange<br />

56. Der luibibitionsprocess.<br />

in den Pflanzen.<br />

Wir stellen einen zarten Querschnitt aus dem Stengel einer jungen<br />

Laminaria her. Bei mikroskopischer Untersuchung des in Alkohol<br />

liegenden Objects ist wenig von den Structurverhaltnissen zu sehen,<br />

Dieselben treten aber auf Wasserzusatz deutlich hervor. Wir unterscheiden<br />

die Aussenrinde, deren Zellen braune Membranen besitzen,<br />

die sog. Innenrinde, welche die Hauptmasse des Gewebes bildet, und<br />

deren Zellmembranen farblos sind. In der Mitte des Querschnitts<br />

sehen wir das aus schlauchformigen Zellen bestehende Markgewebe.<br />

Wenn man zu den in Alkohol liegenden Laminariastiicken Wasser<br />

treten lasst, so kann man durch mikroskopische Beobachtung feststellen,<br />

dass das Beobachtungsmaterial im Moment der Wasseraufnahme<br />

eine bedeutende Volumenzunahme erfahrt. Ebenso kann man<br />

sich von dieser letztereu uberzeugen, wenn man einerseits die Dimensionsverhaltnisse<br />

trockner, andererseits diejenigen der namlichen mit<br />

Wasser durchtrankten Stiicke von Laminariastielen durch Messung<br />

init deni Millimetermaassstab ermittelt. Die Laminariasubstanz ist also<br />

quellungsfahig, und der Vorgang, durch den die Quellung zu Stande<br />

kommt, wird als Imbibition bezeichnet. Die Volumenzunahme, resp.<br />

Quellung der sich mit Wasser in Contact befindenden Laminariastucke<br />

geht aber nicht bis ins Unendliche weiter, sondern sie ist eine begrenzte,<br />

und dieser Umstand ist von besonderer Wichtigkeit, denn<br />

derselbe lehrt, dass ein Laminariastuck, dem sich die organisirten<br />

pflanzlichen Gebilde iiberhaupt ahnlich verhalten, in Contact mit Wasser<br />

von gewohnlicher Temperatur ganz andere Erscheinungen zeigt, wie<br />

z. B. Gummi.<br />

Wird ein Stuck Laminarialaub, dessen Gewicht im trockenen Zustande<br />

bekannt ist, in Wasser gelegt und nach Verlauf bestimmter<br />

Zeitintervalle (z. B. alle 8 Minuten) aus der Fliissigkeit herausgenommen,<br />

mit Fliesspapier abgetrocknet und gewogen, so ergiebt sich,<br />

dass die Wasseraufnahme seitens des Pflanzentheils in der Zeiteinheit<br />

zunachst eine rapide ist, allmahlich eine Verlangsamung erfahrt und<br />

schliesslich aufhort. HSngt man das mit Wasser imbibirte Stuck Laminarialaub<br />

mittelst eines Platindrahts an der freien Luft auf und<br />

bestimmt ab und zu (vielleicht alle halbe Stunde) das Gewicht des<br />

Untersuchungsobjects, so findet man, dass in der Zeiteinheit zunachst<br />

viel, spater immer weniger Wasser verdunstet.<br />

Einige geschalte Erbsensamen werden in Wasser von etwa 5 C.<br />

gelegt. Ferner legt man geschalte Erbsensamen, die moglichst genau<br />

dasselbe Gewicht wie die ersteren besitzen, in Wasser von etwa 20 C.<br />

Nach Verlauf von 4 Stunden werden die abgetrockneten Samen wieder<br />

gewogen. Es ergiebt sich, dass die Samen bei der hoheren Temperatur<br />

mehr Wasser als bei niederer Temperatur aufgenommen haben; hohere<br />

Temperatur beschleunigt also den Verlauf der Quellung. Wenn man<br />

gleiche Mengen geschalter Erbsen einerseits in Wasser, andererseits in<br />

eine 10- oder 20-proc. Kochsalzlosung legt, so lasst sicb leicht durch<br />

nach Verlauf von einigen Stunden vorgenommene Wiigungen feststellen,

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