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230 Dritter Abschnitt.<br />

handlung). Bei hoherer Teniperatur (von 30 oder 35 C. an) leiden<br />

die Pflanzen leicht, wenn sie zu lange im Wasserstoff verweilen ; die<br />

Experimente diirfen daher nur iiber wenige Stunden ausgedehnt werden.<br />

Die Resultate der Versuche kann man graphisch darstellen. Fig. 99<br />

zeigt, dass Keimlinge (4 5 Tage alte) von Lupinus bei intramole-<br />

kularer Athmung stets weit weniger C0 2 produciren als bei normaler.<br />

Das Temperaturoptimum liegt fiir beide Athmungsformen bei 40 C. *).<br />

Die Erscheinung der intramolekularen Athmung tritt auch ein, wenn<br />

Pflanzen in das Vacuum gebracht werden.<br />

Experimente im Vacuum, die ich z. B. mit Pisumkeimpflanzen nach<br />

WOHTMANN'S *) Methode ausfiihrte, stellt man in folgender Weise an.<br />

Ein starkwandiges Glasrohr von etwa 100 cm Lange und 1,5 cm. Weite,<br />

das an einem Ende zugeschmolzen ist, wird mit gereinigtem , vollig<br />

trockenem Quecksilber gefiillt. Ueber Reinigung des Quecksilbers vergl.<br />

unter 13. Das Adhariren von Luftblasen an den Wanden des erwahnten<br />

Rohres beim Fvillen desselben vermeidet man dadurch am besten , dass<br />

man das Quecksilber mittelst eines mit ziemlich feiner Spitze endigenden<br />

Trichters durch ein diinnes Glasrohr, welches bis auf den Boden des zu<br />

fullenden Rohres reicht, laufen lasst. Nach dem Fiillen des Rohres wird<br />

die Miindung desselben verschlossen und der Apparat umgekehrt<br />

in ein<br />

flaches, theilweise mit Quecksilber angefulltes Glasgefass gestellt. Man<br />

hat jetzt also ein Barometer mit ziemlich grosser ToKRiCELLi'scher Leere<br />

vor sich. In dem Q.uecksilber der Barometerrohre lasst man jetzt einige<br />

von den Samenschalen befreite , mit Fliesspapier abgetrocknete Keim-<br />

pflanzen, die sich in Contact mit feuchten Sagespanen entwickelt haben,<br />

und ebenso, um das Untersuchungsmaterial wahrend der Versuchsdauer<br />

feucht zu erhalten, ein mit ausgekochtem Wasser durchtranktes Fliesspapierkiigelchen<br />

aufsteigen. Bei Experimenten mit Pisum sativum oder<br />

Vicia Faba verwendet man 6 10 Keimpflanzen; experimentirt man mit<br />

Keimpflanzen von geringem Gewicht, so ist eine entsprechend grossere<br />

Zahl derselben zu benutzen. Wenn das Quecksilber in der Barometerrohre<br />

nach Einbringung der Untersuchungsobjecte zur Ruhe gekommen<br />

ist, so schreitet man dazu, die Zeit, die Temperatur, den Barometerstand,<br />

sowie den Stand der Quecksilbersaule (den oberen Stand und den unteren<br />

Stand, also die Stelle, an welcher das Barometerrohr das Quecksilber in<br />

dem flachen Glasgefass beruhrt) zu bestimmen. Arbeitet man mit nicht<br />

calibrirten Barometerrohren, so fixirt man den oberen sowie unteren Stand<br />

der Quecksilbersaule durch aufgeklebte Papiermarken, wiederholt dies bei<br />

jeder vorkommenden Ablesung , misst die fixirten Quecksilberhohen und<br />

ermittelt spater die ihnen entsprechenden Volumina, indem man aus einer<br />

Burette Quecksilber bis zu den die Volumina anzeigenden Marken fliessen<br />

lasst. Alle Volumina werden auf C. und 1000 mm Hg reducirt.<br />

1) Dies letztere, zuerst von AMM festgestellte Resultat bestatigte auch CHU-<br />

DIAKOW (Landwirthschl. Jahrbiicher, Bd. 23). Dagegen bestreitet er die Richtigkeit<br />

einiger Schlussfolgerungen von AMM und mir. Wir hatten gefunden, dass der<br />

Werth 1- nicht bei alien Temperaturen der namliche sei, eine Angabe, deren<br />

N<br />

Richtigkeit CHUDIAKOAV auf Grund der Ergebnisse seiner Versuche in Abrede<br />

stellt. Die Ausfiihrungen des genannten Beobachtere sind aber nicht zwingend fiir<br />

mich, und daher haben weitere Untersuchungen Klarheit zu gewahren.<br />

2) Vgl. WOETMANN, Arbeiten d. botan. Instituts in Wurzburg, Bd. 2.

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