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436 Funfter Abschnitt,<br />

webe der Blattunterseite steht in genauer Beziehung zur Gruppirung<br />

der grosseren Gefa'ssbundel.<br />

Zug- sowie druckfest sind, wie fruher schon bemerkt, zumal Rhizome<br />

und Wurzeln gebaut. Wir stellen einen Querschnitt durch das<br />

Rhizom von Carex glauca her. Der freilich nicht sehr machtig entwickelte<br />

peripherische Sklerenchymring gewahrt Schutz gegen radialen<br />

Druck. Der central gelegene, aus dickwandigen Elementen bestehende<br />

Hohlcylinder, in welchen die meisten Gefassbiindel eingestreut sind<br />

(einige Gefassbundel liegen auch ausserhalb dieses Cylinders), dient<br />

zur Herstellung der Zugfestigkeit des Organs. Einer ganz ahnlichen<br />

Anordnung der mechanischen Gewebe begegnet man bei der Untersuchung<br />

des Querschnitts aus den Nebenwurzeln erster Ordnung von<br />

Zea Mays. Der peripherische Sklerenchymring ist hier nur viel mach-<br />

tiger als im Carexrhizom entwickelt ')<br />

Es sei noch bemerkt, dass sich in alien Fallen, welche ich untersuchte,<br />

die Skieren chymfasern und Bastfasern des mechanischen Gewebes<br />

bei Behandlung der Schnitte mit Phloroglucin und Salzsaure<br />

(vgl. unter 42) roth farbten, also verholzt gewesen sein mussten.<br />

197. Die Correlation serscheinungen im Pflanzenreich.<br />

Das Wachsthum eines Pflanzentheils iibt haufig einen bestimmten<br />

Einfluss auf dasjenige anderer Theile desselben Individuums aus. Man<br />

hat in neuerer^Zeit damit begonnen, den Thatsachen, welche sich auf<br />

Correlationen im Pflanzenreich beziehen, eine besondere Aufmerksamkeit<br />

zu widmen, und wir wollen uns hier mit einigen dieser Thatsachen<br />

bekannt machen.<br />

Wenn man junge Fichten (Abies excelsa) ihres Gipfeltriebes beraubt,<br />

so ergiebt sich, dass sich im Laufe von 1 3 Jahren einer oder<br />

mehrere der horizontal abstehenden Seitensprosse des obersten Quirls<br />

erheben. Einer der Seitensprosse gewinnt gewohnlich die Oberhand;<br />

er ersetzt dann den entfernten Gipfeltrieb vollstandig. Dies zeigt<br />

sich nicht allein in seinem orthotropen Wuchs, sondern auch in der<br />

Form seiner Verzweigung. Ein horizontaler Seitenspross der Fichte<br />

verzweigt sich vorwiegend in horizontaler Richtung nach rechts und<br />

links, wahrend ein normaler Gipfeltrieb oder ein diesen ersetzender<br />

aufgerichteter Seitenspross der Fichte vier- oder funstrahlige Astquirle<br />

bildet. Die Versuche, welche ich anstellte, um die hier besprochene<br />

Correlationserscheinung kennen zu lernen, wurden mit im Walde<br />

2<br />

wachsenden, etwa mannshohen Fichten ausgefiihrt ).<br />

Wenn man Kartoffelknollen in einem dunkeln Raum derartig<br />

aufstellt, dass ihr Nabelende nach ab warts gewandt ist (die Knollen<br />

brauchen nicht in Erde gelegt zu werden, und man braucht ihnen<br />

auch kein Wasser zuzufuhren), so findet man, dass nach kiirzerer oder<br />

langerer Zeit fast nur solche Knospen austreiben, die nahe der morphologischen<br />

Spitze der Knollen stehen. Entfernt man nun aber<br />

bei einigen Untersuchungsobjecten die sich an ihrer Spitze entwickelnden<br />

Sprosse in dem Maasse, wie sie entstehen, so ergiebt sich, dass<br />

1) Man vergl. auch die unter 195 citirten Schriften, zumal SCHWEHDENER'S<br />

Werk.<br />

2) Vgl. SACHS, Vorlesungcn fiber Pflanzenphysiologie, 1882, S. 612.

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