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Die Stoffwechselprocesse -im vegetabilischen Organisrnus. 249<br />

Laubblatter, in denen er unter Benutzung des angegebenen Verfahrens<br />

keine Diastase auffinden konnte, kein isolirbares Ferment fiihren.<br />

Die Starkeauflosung soil dann durch das Protoplasma direct vermittelt<br />

werden. Dies mag seine Richtigkeit fiir manche Falle haben ; indessen<br />

BROWN und MORRIS wiesen neuerdings mit Nachdruck darauf hin,<br />

dass es in vielen Fallen iiberhaupt nicht zu empfehlen sei, die frischen<br />

Pflanzentheile zur Extraction der Diastase mit NYasser zu behandeln.<br />

Die Zellen dieser frischen Pflanzentheile sind nicht leicht sammtlich<br />

zu zerquetschen , so dass die Bereitung der Auszuge unvollkommen<br />

gelingt, und ein negatives Resultat bei der Prufung auf Diastase<br />

erhalten werden kann, wahrend das Ferment thatsachlich doch in den<br />

Pflanzentheilen vorhanden 1st. Man gelangt zu viel sichereren Ergebnissen,<br />

wenn man die Untersuchungsobjecte zunachst bei etwa<br />

40 C. trocknet, dann feinstens zerreibt und nun dies Pulver<br />

oder Extracte desselben in Starkekleister eintragt. So findet man,<br />

dass auch viele Laubblatter recht diastasereich sind, wovon ich mich<br />

untcr Benutzung der Laubblatter von Pisum sativum iiberzeugte ').<br />

Es ist mit Riicksicht auf die Wirksamkeit der Diastase in der<br />

Ptianze von Wichtigkeit,<br />

nicht nur Starkekleister,<br />

sich davon zu<br />

son-<br />

iiberzeugen, dass das Ferment<br />

dern auch unversehrte Starkekorner<br />

verandern und auflosen<br />

kann. 3 eg lufttrockener<br />

Weizenstarke werden in einem<br />

Uhrschalchen mit 3 ccm concentrirten<br />

Malzextracts oder<br />

mit 3 ccm einer wSsserigen<br />

Losung des durch Alkohol gefallten<br />

Ferments ubergossen.<br />

Wendet man diese letztere<br />

Fliissigkeit an, so fiigt man<br />

ihr eine sehr kleine Citronensauremenge<br />

hinzu, da, wie<br />

unter 113 angegeben ist, Sauregegenwart<br />

die Wirksamkeit<br />

der Diastase wesentlich begiinstigt.<br />

Das Uhrglas wird<br />

gut zugedeckt, und man beobachtet<br />

im Laufe von 24 28<br />

Fig. 109. StUrkekorner aus dem Endosperm<br />

des Weizenkornes in verschiedenen<br />

Stadien der Corrosion, a schwach, b starker,<br />

c noch starker, d am starksten corrodirt.<br />

(Nach BARANETZKY.)<br />

Stunden wiederholt die Veranderungen, welche relativ grosse StSrkekorner<br />

erfahren, fndem man Tropfen der Fliissigkeit auf den Objecttrager<br />

bringt und mikroskopisch untersucht. Ich iiberzeugte mich<br />

davon, dass sich die einzelnen Korner individuell sehr verschiedenartig<br />

unter dem Einttuss der fermenthaltigen Losung verhalten; im<br />

Allgemeinen machen sich die zu Stande kommenden Corrosionen an<br />

den Amylumkornern in der Weise geltend, wie dies in Fig. 109 a, 6,<br />

c, d dargestellt ist. Die Auflosung der Starkesubstanz schreitet von<br />

aussen nach innen fort; es entstehen helle, radial gerichtete Streifen,<br />

diese werden mit zunehmender Corrosion der Korner breiter, und<br />

allmahlich schreitet die Veranderung der Korner immer mehr in das<br />

1) Sehr eingehend ist die Literatur iil)er das diattatische Ferment von<br />

SCHLEICHERT behandelt worden. Vgl. Nova Acta d. Leop.-Carol. Academ., Bd. 62.

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