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140 Zweiter Abschnitt.<br />

blattes P taucht in das Wasser ein. Verdiinnt man die Luft im Apparat<br />

durch Saugen mit dem Munde, so dringt neue Luft in die Spaltoffnungen<br />

des Blattes ein, und dieselbe tritt in Form eines Blasenstromes<br />

aus dem unter Wasser befindlichen Blattstielquerschnitt hervor. Experimentirt<br />

man mit anderen Blattern, so reicht haufig die durch<br />

Saugen mit dem Munde im Apparat erzielte Luftverdiinnung nicht<br />

bin um den Austritt von Luft , aus dem Blattstielquerschnitt herbei-<br />

zufiihren. Man muss dann, um eine bedeutendere Evacuation zu erreichen<br />

, das Ende des Rohres R mit der Luftpumpe in Verbindung<br />

setzen.<br />

Man kann aber auch umgekehrt zeigen, dass Luft, die in den Blattstiel<br />

eingepresst wird. sich in den Intercellularen fortbewegt und aus den<br />

Spaltoffnungen entweicht. Ich benutze auch zu<br />

Fig. 62. Apparat zur<br />

Bestimmung der Wegsamkeit<br />

von Capillaren fur<br />

Luft.<br />

zu solchen Versuchen z. B. die Blatter von Primula<br />

sinensis. Nimmt man den Blattstielquerschnitt<br />

in den Mund und blast man heftig in denselben<br />

hinein, so sieht man sich grossere und kleinere<br />

Luftblasen von derBlattspreite ablosen, wenn diese<br />

unter Wasser taucht. Es tritt nicht etwa, wie<br />

man vielleicht erwartet, aus jeder Spaltoffnung<br />

ein feiner Blasenstrom hervor, sondern die aus-<br />

gepresste Luft vereinigt sich zu grosseren Blasen,<br />

die sich nun stellenweise von der Blattflache<br />

abheben. Verweilt die Spreite des Primulablattes<br />

einige Zeit unter Wasser, so kann man durch<br />

einfaches Blasen keine Luft mehr durch das<br />

Untersuchungsobject treiben. Die Spaltoffnungen<br />

erfahren namlich allmahlich eine Verstopfung<br />

durch capillar festgehaltenes Wasser, und sehr<br />

schnell erzielt man eine solche bei Primula<br />

sinensis auch auf folgende Weise. Man setzt<br />

die Lippen an den Blattstielquerschnitt und<br />

saugt die Luft aus dem Untersuchungsobject<br />

heraus, wahrend die Spreite unter Wasser taucht.<br />

Die Stomata und die Intercellularen werden dadurch<br />

mit Wasser injicirt, und die Blattspreite<br />

erfahrt in Folge dessen eine Farbenanderung ;<br />

sie wird auch durchscheinender. Durch heftige&<br />

Blasen vermag man jetzt keine Luft durch das<br />

Blatt zu treiben. Um noch specieller den fur<br />

die Beurtheilung der angefuhrten Experimente<br />

wichtigen Nachweis zu liefern, dass capillar fest-<br />

gehaltenes Wasser im Stande ist, einem nicht unwesentlichen Druck das<br />

Versuch mit Hiilfe<br />

Gleichgewicht zu halten, stelle man den folgenden<br />

des in Fig. 62 abgebildeten Apparates an. Der kiirzere Schenkel eines<br />

gebogenen und einige Millimeter weiten Glasrohres wird an seinem Ende<br />

zu einer feinen Capillare ausgezogen. Man stellt das Glasrohr nun in<br />

einen mit Wasser gefiillten Glascylinder, so dass sich die capillare Oeff-<br />

nung einige Centimeter unter der Wasseroberflache befindet, und giesst<br />

Quecksilber iu den langen Schenkel des Rohres, bis eine Druckhohe von<br />

etwa 20 cm erreicht ist. Man sieht aus der Oeffnung des Glasrohres<br />

einen feinen Luftstrom hervortreten. Das Quecksilber sinkt im langen<br />

Schenkel des Glasrohres mehr und mehr herab, aber wenn nur noch eine

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