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Die Reizbewegungen der Pflanzen. 435<br />

der Anordnung des Steteoms gut eignen. Man braucht dazu nur<br />

Querschnitte der Pflanzentheile mikroskopischer Beobachtung zu unterziehen,<br />

und wir beginnen mit biegungsfest gebauten Organen.<br />

Im Blattstiel von Begonia wird das mechanische Gewebe von<br />

einem direct unter der Epidermis gelegenen machtigen Collenchymring<br />

gebildet. Derselbe umgiebt Parenchymgewebe, in welchem die Gefassbiindel<br />

vertheilt sind. Im Stengel von Lamium album verlaufen in<br />

den vier Kanten Collenchymgurtungen, die zwei kreuzweise combinirte<br />

Trager bilden. Der Querschnitt des Stengels von Falcaria rivini lasst<br />

ein grosses Mark, den Gefassbundelkreis und unter der Epidermis<br />

Collenchym strSnge als mechanisches Gewebe erkennen, welches mit<br />

Assimilationsparenchym wechselt.<br />

In den Bliithenschaften von Papaver, Armeria maritima, Lychnis<br />

viscosa und Anthericum ramosum 1st das mechanische Gewebe in Form<br />

eines geschlossenen Sklerenchymrings vorhanden. Zwischen diesem<br />

und der Epidermis befindet sich grimes Gewebe, wahrend im Innern<br />

die Gefassbiindel ihren Platz haben. Bei mikroskopischer Untersuchung<br />

eines Querschnitts aus dem Halm von Juncus glaucus erblickt man<br />

unter der Epidermis grimes Gewebe und Sklerenchymbiindel, welche<br />

mit jenem abwechseln. Ferner sieht man weite Luftkanale und zahlreiche<br />

Gefassbiindel mit einigen ziemlich weiten Gefassen, die auf<br />

ihrer Innen- sowie Aussenseite mit einem Bastfaserbeleg versehen<br />

sind, im Grundgewebe vertheilt. Das Bild, das man bei dem Studium<br />

eines Querschnittes aus dem Halm von Sesleria coerulea erblickt, ist<br />

leicht zu deuten, und vor allem interessiren uns hier die Bastbelege<br />

der Gefassbiindel, weil sie als mechanisches Gewebe dienen. Im<br />

Halm von Molinia coerulea ist ein geschlossener Ring mechanischen<br />

die an<br />

Gewebes vorhanden, der noch durch subepidermale Rippen,<br />

ihn anschliessen, verstarkt wird. Die Gefassbiindel sind jenem Ringe<br />

theils eingebettet, theils werden sie von demselben umgeben. Aehn-<br />

lich ist auch der Halm des Roggens gebaut.<br />

Von Interesse ist es auch, das mechanische Gewebe der Blattscheiden<br />

der Graser kennen zu lernen. Diese rohrenformigen Scheiden<br />

umfassen die Stengeltheile des Halmes, und es kommt ihnen zumal<br />

die Aufgabe zu, die zarten, wachsenden Stengelregionen, welche bekanntlich<br />

bei den Grasern an der Basis der Internodien liegen, zu<br />

schiitzen. Wir stellen z. B. feine Querschnitte aus dem dicht iiber<br />

einem jungen Knoten liegenden Theile eines Roggenhalmes her. Unter<br />

der Epidermis der Innenseite der Blattscheide erblicken wir chlorophyllfreies,<br />

unter der Epidermis der Aussenseite aber chlorophyllhaltiges<br />

Gewebe. Die Gefassbiindel sind leicht zu erkennen; sie sind auf ihrer<br />

Aussen- sowie Innenseite mit machtig entwickelten versehen.<br />

Bastfaserbelegen<br />

Wollen wir die Anordnung des mechanischen Gewebes in nicht<br />

allseitig biegungsfest gebauten Organen kennen lernen, so stellen wir<br />

z. B. Querschnitte durch das Blatt von Phormium tenax und durch<br />

die Mittelrippe vollig ausgewachsener Blatter von Zea Mays her. Das<br />

Phormiumblatt ist in seinem oberen und unteren Theile nicht vollig<br />

gleichartig gebaut, aber auf jeden Fall werden die die Gefassbiindel<br />

bedeckenden Stereombiindel an der Blattober- und Blattunterseite<br />

uns sofort in die Augen fallen. Bei Zea sind<br />

subepidermale Sklerenchyinmassen vorhanden;<br />

an der Blattoberseite<br />

das mechanische Ge-<br />

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