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176 Zweiter Abscbnitt.<br />

oberes Ende etwas aus der Flussigkeit herausragt. Es sammelt sich alsbald<br />

ziemlich viel Wasser auf der glatten Schnittflache an. Ich beobachtete<br />

einen<br />

denen<br />

solchen, durch die Ausdehnung der in<br />

Luft bedingten<br />

den Holzelementen vorhan-<br />

Wasseraustritt auch, als ich im Winter abge-<br />

schnittene, 15 cm lange und 2 cm dicke Aststiicke von Abies pectinata<br />

in Wasser von 24 C. eiutauchte. Gelangten die Aststucke dann in Wasser<br />

von 5 C., so wurde das vorher an der oberen Schnittflache ausgetretene<br />

Wasser wieder vom Untersuchungsobject eingesogen, weil die Abkuhlung<br />

eine Contraction der in demselben vorhandenen Luft herbeifiihrte J .<br />

81. Die Organisation der Pflanzentheile in id die Transpiration.<br />

Es sind keineswegs die sammtlichen Gewebe des Pflanzenkorpers<br />

leicht permeabel fiir tropfbar fliissiges Wasser oder fiir Wassergas.<br />

Vielmehr giebt es Gewebearten, die das Wasser nur ausserst schwierig<br />

passiren lassen, und dahin gehort in erster Linie das Korkgewebe.<br />

Diese Thatsache beansprucht ein erhebliches biologisches Interesse.<br />

Viele wasserreiche Pflanzentheile, z. B. Kartoffelknollen, die eine langere<br />

Ruheperiode zu uberdauern haben, finden wir in der That mit einer<br />

mehr oder minder machtigen Korkschicht umkleidet, und um die Bedeutung<br />

derselben fiir die Erhaltung des wasserreichen Zustandes des<br />

Parenchyms der Knollen festzustellen, geniigt es, das folgende Ex-<br />

2<br />

periment auszufiihren ). Man verschafft sich zwei Kartoffelknollen<br />

von moglichst gleicher Grosse. Die eine Knolle wird geschalt, um<br />

das Korkgewebe zu entfernen, die andere Knolle bleibt ungeschalt.<br />

Man bestimmt nun das Gewicht beider Knollen und lasst sie. dann<br />

neben einander liegen. Erneute Wagungen, die man nach Verlauf von<br />

3, 6 und 24 Stunden vornimmt, lehren, dass die geschalte Knolle weit<br />

mehr Wasser als die ungeschalte verliert. Die kleinen Feuchtigkeitsmengen,<br />

welche die ungeschalte Knolle verliert, entweichen zumal aus<br />

den Lenticellen und aus feinen Rissen in der Schale.<br />

Wenn man zwei Aepfel von moglichst gleicher Grosse aussucht,<br />

den einen abschalt, den anderen ungeschalt lasst, und das Gewicht der<br />

Untersuchungsobjecte von Zeit zu Zeit, z. B. alle 24 Stunden, feststellt,<br />

so ergiebt sich, dass der seiner Schale beraubte Apfel weit mehr<br />

Wasser an die Luft abgiebt. als der ungeschalte. Die cuticularisirte<br />

Epidermis ist demnach ebenso wie das Korkgewebe auf jeden Fall<br />

3<br />

sehr schwer permeabel fiir Wasser ).<br />

Die geringe Wasserabgabe ungeschalter Kartoffeln und Aepfel wird<br />

insbesondere durch das Vorhandensein von Lenticellen vermittelt, und<br />

um noch direct darzuthun, dass diese Organe in der That nicht ohne<br />

Bedeutung fiir die Transpirationsgrosse sind, stelle man folgende Experimente<br />

an. Zwei moglichst gleichartige, unbeblatterte und mit<br />

Periderm iiberzogene Zweigstiicke von Aesculus oder Ampelopsis von<br />

etwa 3 g Gewicht werden an ihren beiden Enden luftdicht mit Wachs<br />

verschlossen und sich nach erfolgter genauer Gewichtsbestimmung<br />

24 Stunden lang selbst iiberlassen. Man ermittelt dann abermals das<br />

Gewicht der Untersuchungsobjecte und stellt dadurch ihren Tran-<br />

1) Vgl. SACHS, Botan. Zeitung, 1860.<br />

2) Vgl. DETMER, Journal f. Landwirthschaft, 1879, S. 119.<br />

3) Vgl. JUST in COHN'S Beitragen zur Biologie der Pflanzen, 1875, Heft 3.

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