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4 Erster Abschnitt.<br />

Pappdeckel zu stellen. Wahrend der Vegetation der Untersuchungsobjecte<br />

1st selbstverstandlich oft fur einen genugenden Ersatz des aus<br />

den Nahrstofflosungen aufgenommenen Wassers durch Zugabe von<br />

destillirtem Wasser zu sorgen.<br />

Die Vorsichtsmaassregeln, welche beriicksichtigt werden mussen,<br />

wenn es sich darum handelt, Pflanzen mitHiilfe derMethode der Wassercultur<br />

zu weit fortgeschrittener Entwickelung zu bringen, sollen weiter<br />

unten in diesem Abschnitt Erwahnung finden. Zunachst kommt es<br />

nur darauf an, den Nachweis zu fiihren, dass grime Pflanzen iiber-<br />

haupt torganische Substanz zu erzeugen vermogen, und es geniigt<br />

daher vollkommen, wenn sie einige Wochen lang vegetiren und<br />

kraftige Stengel, Blatter, sowie Wurzeln jjroducirt haben. Wir nehmen<br />

die Pflanzen dann aus den Nahrstofflosungen heraus, fiihren sie durch<br />

Liegenlassen an der Luft moglichst schnell in den lufttrockenen Zu-<br />

stand fiber, zerschneiden jede Pflanze fur sich mit der Scheere in<br />

moglichst kleine Stiicke und benutzen entweder die ganze Masse<br />

eines Individuums oder einen abgewogenen Theil der lufttrockenen<br />

Substanz zur Trockensubstanzbestimmung.<br />

Vergleicht man das Trockengewicht einer Pflanze mit demjenigen<br />

des Samens, so findet man, dass das erstere das Vielfache des<br />

letzteren betragt. Da der Aschengehalt der geernteten Pflanzen,<br />

ebenso wie derjenige der Samen, relativ sehr gering ist, so folgt.<br />

dass eine grosse Menge organischer Substanz von unseren Untersuchungsobjecten<br />

erzeugt sein muss. Wir haben unseren Pflanzen<br />

aber keine organischen Stoffe, sondern nur Wasser, einige Salze und<br />

die Bestandtheile der Luft zur Verfugung gestellt, und es beweisen<br />

unsere Culturen demnach, dass die benutzten Untersuchungsobjecte<br />

imi Stande sein mussen, aus rein anorganischem Material organische<br />

Korper zu produciren.<br />

Handelt es sich darum, Wasserculturversuche in grosserer Ausdehnung<br />

anzustellen und die Untersuchungsobjecte (Hafer, Mais, Buchweizen<br />

etc.) zu volligcr Entwickelung und Fruchtreife zu bringen, so<br />

erfordern die Culturen naturlich eine weit grossere Aufmerksamkeit als<br />

dann, wenn nur der Nachweis geliefert werden soil, dass grime Pflanzen<br />

uberhaupt organische Substanz zu erzeugen vermogen.<br />

1) Die Samen oder Fruchte werden 12, resp. 24 Stunden lang in<br />

destillirtem Wasser angequollen und dann in gut gewaschenen und locker<br />

in Blumentopfe eingefiillten Sagespanen zur Keimung gebracht. (Naheres<br />

ist bereits oben gesagt worden.) Unter Umstanden, zumal bei genauen<br />

Untersuchungen iiber das Mineralstoffbedurfniss der Gewachse, empfiehlt<br />

es sich, die Samen oder Fruchte nach dem Anquellen zwischen schwedischem<br />

Fliesspapier anzukeimen. Man bringt die Samen in horizontaler<br />

oder verticaler Lage , nachdem sie gequollen sind , zwischen vielfach<br />

zusammengefaltetes Fliesspapier und stellt dasselbe dann senkrecht derartig<br />

auf, dass es mit seinem unteren Ende in destillirtes Wasser eintaucht,<br />

welches den Boden eines weithalsigen GUasgefasses bedeckt. Die<br />

Vorrichtung wird endlich unter eine Glasglocke gebracht, deren Tubu'us<br />

lose mit Watte verstopft ist.<br />

2) Haben die Wurzeln der Keimlinge die Lange von einigen Centimetern<br />

erreicht, so gelangen sie in die mit den Nahrstofflosungen an-<br />

gefiillten Culturgefasse, die je nach Umstanden 1 4 Liter Fliissigkeit<br />

fassen. Die Culturcylinder konnen mittelst eines mit drei Oeffnungen<br />

versehenen Deckels aus lackirtem Zinkblech oder besser aus Porzellan

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