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Die Molekularkrafte der Pflanzen. 197<br />

sichligung gezogen. Haufig kann es auch zweckmassig sein, den<br />

Pflanzen nach Verlauf einer bestimmten Versuchszeit, ohne sie zu<br />

decapitiren, einfach Blattstuckchen zu entnehmen, um dieselben auf<br />

Lithiumgehalt zu priifen. Beachtenswerth ist die Thatsache, von deren<br />

Richtigkeit ich mich bei der Priifung der Methode von SACHS zur<br />

Bestimmung der Wasserleitungsgeschwindigkeit in Pflanzen iiberzeugte,<br />

dass man zuweilen erhebliche Mengen des aufgenommenen Lithiums<br />

in den Blattern der Untersuchungsobjecte nachweisen kann, wiihrend<br />

ein solcher Nachweis in tiefer liegenden Stammstiickchen nicht gelingt.<br />

Offenbar hauft sich das Lithiumsalz in den Blattgeweben oft in<br />

grosseren Mengen als in den Stammtheilen an. SACHS raacht folgende<br />

Angaben iiber die Steighohe des Wassers, resp. des Lithiumsalzes in<br />

einigen Pflanzen.<br />

Steighohe pro Stunde<br />

Salix fragilis 85 cm<br />

Zea Mays<br />

36<br />

Xicotiana Tabacum 118<br />

Cucurbita Pepo<br />

63<br />

Helianthus annuus 63<br />

Neuerdings haben iibrigens auch die Versuche mit Farbstofflosungen<br />

zur Ermittelung der Geschwindigkeit der Wasserleitung an Bedeutung<br />

indem STRASBURGEB J<br />

) nachwies, dass sich namentlich Eosin-<br />

gewonnen,<br />

losungen von der schon angegebenen Concentration recht gut zu den<br />

Experimenten selbst unter Benutzung abgeschnittener Pflanzentheile eignen.<br />

Die bei Anwendung des genannten Farbstoffes gewonnenen Resultate<br />

sind freilich nicht absolut genau; indessen sie verdienen dennoch Be-<br />

achtung. Wir durchschneiden einen Spross einer Humulus- oder Bryoniapflanze,<br />

die im Freien wachst, an einem heissen Sommertage an der Basis<br />

unter Wasser. Die Schnittfliiche bleibt nun */ 8<br />

1 Stunde mit dem<br />

Wasser in Beriihrung und gelangt dann erst in die Eosinlosung. Diese<br />

Vorsicht ist erforderlich , damit die Farbstofflosung nicht durch den<br />

Luftdruck in das Untersuchungsobject hineingepresst werde. Das Eosin<br />

steigt sehr schnell in den transpirirenden Sprossen empor. Es kann z. B.<br />

nach Verlauf einer halben Stunde bereits 2 3 m weit vorgedrungen sein,<br />

wie die Untersuchung von Querschnitten lehrt, die man den Pflanzen an<br />

den betreffenden Stellen entnimmt.<br />

$7. Die Erscheinnng des Welkens der Pflanzen.<br />

Wenn die Transpirationsverluste einer Pflanze dauernd grosser<br />

sind, als die Wasseraufnahme , so geht dieselbe allmahlich in den<br />

welken Zustand iiber. Ihre Blatter hangen. schlaff herab, und bei<br />

ausbleibender erneuter Wasserzufuhr vertrocknet sie schliesslich. Wird<br />

dagegen der Boden, in welchem in Blumentopfen cultivirte, eben angewelkte<br />

Gewachse (z. B. Bohnen- oder Kiirbispflanzen) wurzeln,<br />

begossen, dann turgesciren die Zellen der Blatter aufs Neue, und die<br />

Untersuchungsobjecte nehmen wieder schnell ein frisches Aussehen<br />

an. Dieselbe Erscheinung tritt hervor, wenn wir den angewelkten<br />

Pflanzen kein Wasser zufuhren, dafiir aber ihre Transpirationsgrosse<br />

herabsetzen, indem wir sie z. B. unter eine Glasglocke stellen.<br />

1) Vergl. STRASBURGER, Histologisehe Beitrage, Heft III, S. 350 und 590.

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