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106 Zweiter Abschnitt.<br />

nicht trocken , somlern feucht. Das Wasser 1st also welter empor-<br />

gestiegen<br />

als der Farbstoff.<br />

Wenn man einen Streifen Fliesspapier mit seinem unteren Ende<br />

in eine etwa 2-procentige Losung von Lithiumsalpeter eintauchen<br />

lasst, so 1st hingegen leicht nachzuweisen , dass das Lithiumsalz bis<br />

zur niimlichen Hohe wie das Wasser emporsteigt. Schneidet man<br />

niimlicli den obersten, noch durchfeuchteten Querstreifen des Papieres<br />

ab und halt ihn in die Flamme eines BuNSEN'schen Gasbrenners,<br />

dann lasst sich die Gegenwart von Lithium auf spectroskopischem<br />

Wege (Auftreten der bekannten rothen Lithiumlinie im Spectrum)<br />

leicht constatiren. Die Losung des salpetersauren Lithiums ist nun<br />

vielfach von SACHS ') zur Ermittelung der Geschwindigkeit der Wasserbewegung<br />

in der Pflanze benutzt worden, und auch wir wollen unsere<br />

Untersuchungen<br />

in derselben Weise wie SACHS ausfiihren.<br />

Es ist aus naheliegenden Grunden zunachst am besten, die Experimente<br />

nicht mit abgeschnittenen Pflanzentheilen , sondern mit<br />

vollig intacten, bewurzelten Pflanzen anzustellen. Wir konnen z. B.<br />

mit Weiden experimentiren. Es werden vorjahrige Zweige im Friihjahr<br />

abgeschnitten , mit der Basis in Nahrstofflosungen gestellt und<br />

erst nach Verlauf einiger Monate zum Versuch benutzt, wenn die<br />

Zweige ein reiches Wurzelsystem<br />

sowie viele Blatter entwickelt haben.<br />

Auch Maispflanzen, die man mit Hiilfe der Methode der Wassercultur<br />

zur Entwickelung gebracht hat, konnen zweckmassig verwendet werden ;<br />

ebenso in Blumentopfen in guter Gartenerde erzogene Exemplare von<br />

Nicotiana, Cucurbita, Helianthus etc. Die Pflanzen mtissen kraftig<br />

ausgebildet und reich beblattert sein. Man stellt sie 1 oder 2 Tage<br />

vor Beginn des eigentlichen Yersuchs vor einem Siidfenster auf, so<br />

dass sie dem Sonnenschein und hoher Temperatur ausgesetzt sind.<br />

Die Erde in den Topfen wird in dieser Zeit nicht begossen. Unmittelbar<br />

vor Anfang der -<br />

Experimente fiber die Aufnahme der Lithium<br />

losung seitens der Pflanzen werden diese letzteren wenn sie sich<br />

,<br />

seither mit einer Nahrstofflosung in Beruhrung befunden hatte"n, aus<br />

dieser herausgenommen, um sie in eine 2-procentige Lithiumsalpeterlosung<br />

zu stellen. Arbeitet man dagegen mit in Erde eingewurzelten<br />

Pflanzen, so durchtrankt man den Boden in den Topfen sehr stark<br />

mit 2-procentiger Lithiumlosung. Die Untersuchungsobjecte bleiben<br />

auch jetzt sehr giinstigen Transpirationsbedingungen exponirt. Nach<br />

Verlauf einer Stunde schneidet man den Stamm der Pflanzen iiber<br />

der Erde ab, zerlegt ihn von oben nach unten in kleine Stucke und<br />

schneidet die Blatter ab. Bei diesen Operationen ist grosse Sauberkeit<br />

noting, um das eventuell in einem Theil der Pflanze vorhandene<br />

Lithiumsalz mit dem Messer nicht auf andere Theile zu iibertragen.<br />

Zur Priifung auf Lithium werden diinne Stengelstiicke der zerschnittenen<br />

Untersuchungsobjecte oder kleine Blattstiickchen mit der<br />

Pincette gefasst und in die Gasflamme gehalten, auf die man das<br />

Spectroskop gerichtet hat. Grossere Lithiummengen sind sofort zu<br />

erkennen; kleinere erst dann, wenn die Asche gliiht. Um auf jeden<br />

Fall zu keinem zu hohen Werth fiir die Steighohe des Lithiumsalzes<br />

wird stets nur die Ent-<br />

(und also auch des Wassers) zu gelangen,<br />

fernung des am hochsten gelegenen Stamm- oder Blattstiickes , in<br />

welchem Lithiumsalz nachzuweisen ist, vom Wurzelhals in Beriick-<br />

1) SACHS, Arbeiten des botan. Institute in Wurzburg, B. 2, S. 148.

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