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284 Dritter Abschnitt.<br />

gange sind den Gefassbiindeln vorgelagert. Sie liegen in der Rinde,<br />

zwischen den Fibrevasalstran gen und einem Gewebe, das wir sofort als<br />

Collenchym erkennen.<br />

135. Die Farbstoffc.<br />

Zahlreiche Pflanzentheile fiihren Farbstoife von sehr verschiedenartiger<br />

Natur. Es ist hier zunachst zu betonen, dass diese Farbstoffe schon<br />

deshalb ein nicht geringes physiologisches Interesse beanspruchen well<br />

,<br />

manche derselben uns unmittelbar Aufschluss iiber die Reaction derjenigen<br />

Zellen gewahren, in denen sie angetroffen werden. Im Zellsaft der Haare<br />

von den Blattstielen mancher Begoniaspecies sind rothe Farbstoffe gelost,<br />

was auf saure Reaction des Zellsaftes schliessen lasst. Wird ein Haar<br />

auf dem Objecttrager mit sehr verdiinnter Kalilauge behandelt, so geht<br />

in der That die rothe Farbe des vorhandenen Pigmentes in eine blaue<br />

iiber auf Saurezusatz tritt die rothe Farbe aber wieder hervor. Im<br />

;<br />

Zellsaft der Myosotisblumenblattzellen ist blauer<br />

Farbstoff gelost. Die Reaction des Zellsaftes ist<br />

hier eine schwach alkalische, denn Saurezusatz<br />

Fig. 115. Von der Oberseite<br />

des Kelches von Tro-<br />

paeolum majus.<br />

Untcre<br />

farbt das Pigment roth.<br />

Wenn wir Staubfadenhaare einer Tradescantia<br />

mikroskopisch untersuchen, so konnen<br />

wir leicht feststellen, dass in dem Zellsafte ihrer<br />

Zellen ein violetter Farbstoff aufgelost ist. Wir<br />

ziehen mit einer Pincette ein Stiickchen Epidermis<br />

von dem Blumenblatte einer Vincaart und<br />

einer rothen Rose ab. Bei mikroskopischer Priifung<br />

finden wir, dass beide Praparate im Zell-<br />

saft aufgeloste Pigmente enthalten. In einem<br />

Falle ist der Farbstoff aber blau, im anderen<br />

rosa. Die blauen , violetten oder rothen, im<br />

Zellsaft gelosten Farbstoffe werden als Antho-<br />

cyan bezeichnet.<br />

Manche Pigmente komrnen nicht im gelosten<br />

Zustande in den Zellen vor, sondern sie werden,<br />

an eine Grundmasse gebunden, in denselben an-<br />

Wandung<br />

getroffen. Die mit dem Pigment impragnirten<br />

Farbkorperchen (Chromatophoren) besitzen meistens<br />

charakteristische Formen, und wir wahlen<br />

zunachst nicht gar zu reife, aber doch bereits schon gerothete Hagebutten<br />

als Untersuchungsmaterial. Wir .stellen Schuitte aus dem Hypanthiumfleisch<br />

her. Die Zellen desselben enthalten neben Protoplasma und Kern<br />

einer Epidermiszelle<br />

mit den ihr anliegenden<br />

Farbkorpern. Vergr.<br />

540. (Nach STRASBURGER.)<br />

zugespitzte , orangefarbene Spindeln oder in derselben Weise tingirte<br />

dreieckige Gebilde, eben die Farbkorperchen. Die orangerothe Farbe der<br />

Wurzeln der Mohrriibe (Daucus carota) wird durch Farbkorper hervor-<br />

gerufen , die man leicht in Form rechteckiger Tafeln oder gestreckter<br />

Prismen bei mikroskopischer Untersuchung in den Zellen auffinden kann.<br />

Weiter stellen wir Flachenschnitte von der Oberseite der Kelchblatter<br />

eben geoffneter Bliithen von Tropaeolum majus her. In den Zellen, zurnal<br />

in den Epidermiszellen, sind zahlreiche eckige, gelb gefarbte Farbkorper<br />

bei mikroskopischer Untersuchung leicht zu entdecken (vergl. Fig. 115.)<br />

Die braunen Streifen an der Oberseite der Tropaeolumkelchblatter ruhren,

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