29.03.2013 Aufrufe

Untitled

Untitled

Untitled

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

278 Dritter Abschnitt.<br />

Bei genauen quantitativen Untersuchungen iiber die Sauerstoffinspiration<br />

der Succulenten muss man naturlich Quecksilber als Sperrfliissigkeit<br />

des Eudiometers benutzen und die Versuche uberhajupt in<br />

einer Weise ausfiihren, die sich nach demjenigen, was unter 13 an-<br />

gefiihrt worden ist, von selbst ergiebt.<br />

132. Die u in mi arten und die Pflaiizcnschleinie.<br />

Das arabische Gummi (Stammpflanzen : verschiedene Acaciaarten) be-<br />

steht der Hauptsache nach aus Arabinsaure. Wenn man etwas arabisches<br />

Gummi in einem Uhrschalchen mit Jodjodkaliumlosung behandelt und dann<br />

Schwefelsaure hinzufiigt, so nimmt die Masse nur eine braune Farbung<br />

an. Alle echten Gummiarten verhalten sich so, wahrend sich die Pflanzenschleime<br />

bei der Behandlung mit Jod und Schwefelsaure violett oder blau<br />

farben. Das Traganthgummi entsteht nach den Untersuchungen von MOHL<br />

durch Desorganisation der Mark- und Markstrahlzellen verschiedener<br />

Astragalusarten. Das Traganthgummi stellt keine homogene Masse dar,<br />

wovon man sich leicht iiberzeugen kann, wenn man das kaufliche und<br />

gepulverte Material mit viel Wasser behandelt. Es entsteht eine Losung,<br />

die beim Eindampfen eine farblose, glasartige Masse, das eigentliche Tra-<br />

ganthgummi, zuriicklasst, und es bildet sich ein Bodensatz, der, wie die<br />

mikroskopische Untersuchung lehrt, aus Amylumkornern sowie Zellhautfragmenten<br />

besteht. Der Gehalt der einzelnen Traganthsorten an Zellmembranen,<br />

die nicht vollig in Gummi umgewandelt sind, ist ein verschiedener.<br />

Gummibehalter der Pflanzen lassen sich leicht nachweisen, wenn man<br />

Schnitte aus etwa 5 mm dicken Zweigen von Tilia parvifolia untersucht.<br />

Die luftfuhrenden Markzellen sind gross; sie sind rosettenformig um einzelne<br />

kleinere Zellen gruppirt, welche Gerbstoff, Starke oder Krystalldrusen<br />

enthalten. Die Gummibehalter, als Hohlungen auftretend, liegen in den<br />

ausseren Theilen des Markes. Die Peripherie des Markes, in welche die<br />

primaren Holztheile hineinragen, wird von einem kleinzelligen Parenchym<br />

gebildet, dessen Elemente Gerbstoff oder Starke fuhren.<br />

Untersucht man einen Querschnitt aus einer Knolle von Orchis mas-<br />

cula oder 0. Morio mikroskopisch, so zeigt sich, dass das Parenchym, in<br />

welchem die Gefassbiindel zerstreut liegen, aus kleinen, starkefiihrenden<br />

Zellen und grossen Zellen besteht, die sehr schleimreich sind. Zieht man<br />

pulverisirte Orchideenknollen mit kaltem Wasser aus oder behandelt man<br />

den kauflichen Salep mit kaltem Wasser, so erhalt man nach dem Fil-<br />

triren eine klare Fliissigkeit, in der sich auf Alkoholzusatz weisse, flockige<br />

Massen des inWeingeist unloslichen Orchideenschleims abscheiden. Dampft<br />

man die auf die angegebene Weise gewonnene Schleimlosung ein und behandelt<br />

den Riickstand mit Jodjodkalium und Schwefelsaure, so farbt er<br />

sich violett bis blau. Die schleimigen Massen in Orchideenknollen re-<br />

prasentiren also kein Gummi, sondern echten Pflanzenschleim ').<br />

133. Die GerbsRuren.<br />

Die Gerbsauren scheinen zumal als Schutzmittel der Pflanzen<br />

gegen den Angriff von Thieren und als antiseptisch wirkende Sub-<br />

1) Die Literatur iiber Gummiarten und Pflanzenschleime findet man zusammensstellt<br />

bei SACHSSE, Die Chemie und Physiologie der Farbstoffe, Kohlehydrate etc.,<br />

eipzig 1877, S. 161.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!