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430 Fiinfter Abschnitt.<br />

Fig. 173.<br />

Wir cultiviren Keimpflanzen von Phaseolus in Blumentopfen. Die Objecte<br />

sind zur Untersuchung geeignet, wenn die Primordial blatter sich entfaltet<br />

haben, sich aber noch in sehr lebhaftem Wachsthum befinden. Beleuchten<br />

wir die Pflanzen von oben, dann zeigen die Blatter die in Fig. 173 dargestellte<br />

Stellung. Lasst man nun das Licht nicht senkrecht von<br />

oben, sondern horizontal und zwar annahernd senkrecht zur Insertionsebene<br />

der Blatter einfallen, so tritt im Polster der Blattstiele sowie der<br />

Spreiten eine Torsion von nahezu 90 ein. Die Spreiten stehen dann<br />

abermals rechtwinkelig zu den einfallenden Lichtstrahlen (vergl. Fig. 175).<br />

Jetzt werden Pflanzen mit der Blattstellung von Fig. 173 langsam gedreht,<br />

so dass ihre Sprossaxen eine<br />

wahrend das Licht ziemlich<br />

senkrecht stehende Kreisflache<br />

senkrecht zur Insertionsebene<br />

beschreiben,<br />

der Blatter<br />

einfallt. Die Schwerkraftwirkung ist aufgehoben, und die sich nunmehr<br />

ungehindert geltend machende<br />

Epinastie der Polster<br />

der Blattstiele sowie<br />

Spreiten fiihrt zunachst<br />

dahin, dass die Blatter<br />

die in Fig. 174 wiedergegebene<br />

Stellung annehmen.<br />

Dann aber macht<br />

sich nach kurzer Zeit im<br />

Spreitenpolster und auch<br />

eventuell im Blattstiel eine<br />

1'iir. 173176. Jnnge Phaseoluspflanzen.<br />

(Nach SCHWENDENER.)<br />

Kriimmung (keine Torsion)<br />

geltend, wodurch die Lamina<br />

schrag nach vorn<br />

dem Licht zugewandt wird<br />

(vergl. Fig. 176). Wir<br />

sehen also, dass die Blatter<br />

auch bei volligem Ausschluss<br />

der Schwerkraft-<br />

wirkung eine fixe Lichtlage<br />

gewinnen konnen. Bei<br />

dem Zustandekommen derselben<br />

sind, was besonders<br />

zu betonen ist,<br />

Torsionen ausgeschlossen.<br />

Diese letzteren spielen aber, wie wir gesehen haben, unter anderen Umstanden<br />

bei den Orientirungsbewegungen der Blatter zu den einfallenden<br />

Lichtstrahlen eine wichtige Rolle.<br />

195. Allgemeines fiber die Festignng der Pflanzenorgane.<br />

Die Pflanzen bediirfen ebenso wie die Thiere bestimmter Einrichtungen,<br />

um gewissen ausseren Einwirkungen gegeniiber widerstehen und<br />

ihre Gestaltungen bewahren zu konnen. In manchen Fallen spielen<br />

Turgor- und Gewebespannung eine wichtige<br />

Rolle als Mittel zur<br />

Festigung des Organismus, aber durch die Untersuchungen SCHWEN-<br />

DENER'S J<br />

) wurde ferner noch der Nachweis geliefert, dass den<br />

1) Vgl. SCHWENDESTER, Das mechanische Princip im anatomischen Bau der<br />

Monocotylen, Leipzig 1874.

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