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Die Znwachsbewegungen der Pflanzen. 320<br />

Fliissigkeit erheblich langsamer als in den ubrigen. Die Ursache des<br />

Wachsthums von Zellen bei hoher Fliissisrkeitsconcentration ist wohl darin<br />

zu suchen, dass diese letztere selbst als Reiz auf die Zellen einwirkt uml<br />

den Stoffwechsel derselben derartig beeinflusst, dass eine hinreichendo<br />

Steigemng der osmotischen wird *).<br />

Leistungsfahigkeit des Zellinhaltes erzielt<br />

160. Die Athmnng nnd das Wachsthum.<br />

Es giebt, wie bereits unter 108 hcrvorgehoben worden ist, einige<br />

Pflanzen, die auch bei volligem Ausschluss des freien Sauerstoffes zu<br />

wachsen vermogen. Die meisten Pflanzen sind aber nur zum Wachsthuni<br />

bofahigt, wenn ihnen freier Sauerstoff zur Disposition steht.<br />

Diese Thatsache lasst sich leicht in folgender Weise constatiren 2 ).<br />

Zwei fretortenartige Gefasse von ca. 90 ccm CapacitSt (vgl. Fig. 11)<br />

werden mit ausgekochtem und bei Luftabschluss wieder vollig abgekiihltem,<br />

destillirtem Wasser angefiillt. In jedes Gefass bringt man<br />

einige lufttrockene Weizenkorner oder Erbsensamen und taucht die<br />

Miindungen der Gefasse unter Quecksilber. Nach 24 Stunden, wenn<br />

die Samen gequollen sind, verdrangt man das Wasser des einen Ge-<br />

fasses bis auf einen 'ganz kleinen Rest durch atmospharische Luft,<br />

dasjenige des anderen durch reines Wasserstoffgas. Dieses entwickelt<br />

man aus arsenfreiem Zink durch Uebergiessen desselben mit verdiinnter<br />

Salzsaure und leitet es zur Befreiung von schadlichen Stoffen<br />

durch wasserige Losungen von Kalihydrat und iibermangansaurem Kali.<br />

In Contact mit dor Luft keimen die Samen alsbald ; in Wasserstoff tritt<br />

keine Keimung ein. Haben die Samen keine allzu lange Zeit fetwa<br />

nur 2 3 Tage) im Wasserstoff verweilt, so keimen sie aber, wenn man<br />

sie nachtriiglich normalen Keiinungsbedingungen aussetzt. Es ist ferner<br />

lolirreich. Keimlinge (z. B. solche von Pisum), die bereits Wurzeln<br />

von einigon cm L;inge besitzen, in mit luftfreiem Wasser angeffillte<br />

und (lurch Quecksilber abgesperrte Gefasse zu bringen, urn das Wasser<br />

in dem einen Apparat durch Luft, im anderen dagegen durch Wasserstoff<br />

zu verdrangen. Die Wurzeln der Keimlinge wachsen in der Luft<br />

weiter, im Wasserstoff aber gar nicht, wovon man sich leicht durch<br />

Messungen iiberzeugen kann.<br />

Mit Hiilfe der angegebenen Methode ist auch der Nachweis zu<br />

fuhren, dass die Keimung der Samen noch in einem recht sauerstoff-<br />

Luft und mehr<br />

armen Gasgemisch (welches z. B. aus atmospharischer<br />

oder minder grossen Wasserstoffquantitaten besteht) moglich ist.<br />

Um in sehr exacter Weise den Nachweis zu fuhren, dass ohne Sauerstoffgegenwart<br />

hrthere Pflanzen nicht wachsen, verfahrt man, wie folgt. In<br />

ein Reagensglas R (Fig. 131) von etwa 15 mm Durchmesser und ca. 60 ccm<br />

Capacitat bringt man einen in Sagespanen zur Entwickelung gekommenen<br />

zwei Tuschestriche als Marken auf-<br />

Erbsenkeimling, auf dessen Wnrzel je<br />

getragen sind. Die Innenwand des Glases wird mit einigen Tropfen ausgekochten<br />

Wassers angefeuchtet. Das Glas wird mit einem vollkommen passenden,<br />

mit zwei Bohrungen versehenen Kautschukpfropfen verschlossen. Die<br />

die andere zurAufnahme<br />

eineBohrung dient zur Aufnahme des Glasrohres ^,<br />

des Rohres g', dessen einer Schenkel in das Quecksilber des Gefasses G-f<br />

1) Vjrl. Escm=rjniAGEN, Rinfluss von Lftsungen auf das Wachsthum von<br />

Schimmelpilzen, Stolp 1888.<br />

2) Vgl. DETMEK, Landwirthechaftl. Jahrbucher, Bd. 11, 8. 225.

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