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98 Zweiter Abschnitt.<br />

rend sich uns das Protoplasma vieler Zellen, zumal der entwickelten mit<br />

einem einzigen zusammenhangenden Saftraum, in der in Fig. 5, S. 15<br />

dargestellten oder ahnlicher Weise prasentirt. (Vergl. auch Fig. 38.) Wir<br />

bringen junge Blatter aus der Endknospe von Elodea ohne weitere Praparation<br />

in einen Wassertropfen auf den Objecttrager, legen ein Deckglas<br />

auf und untersuchen. Der die Innenseite der Zellhaut jeder Zelle auskleidende<br />

protoplasmatische Wandbeleg ist leicht zu erkennen, ebenso<br />

die Protoplasmaansammlung um den Kern. Jener<br />

und diese sind durch frei durch den Saftraum<br />

der Zellen ausgespannte Protoplasmafaden mit<br />

einander verbunden. Im Protoplasma sind zahlreiche<br />

Chlorophyllkorper leicht zu sehen. Eine<br />

ahnliche Beschaffenheit wie bei Elodea ist dem<br />

Protoplasmakorper der violetten Zellsaft enthaltenden<br />

und zu einem einfachen Faden verbundenen<br />

Zellen der Staubfadenhaare von Tradescantia<br />

eigenthumlich (vgl. Fig. 38), wie leicht<br />

constatirt werden kann, wenn man im Oeffnen<br />

begriffenen Bliithen von T. virginica oder einer<br />

verwandten Art einen Haarbuschel mit der Pincette<br />

entnimmt und zur mikroskopjlschen Unter-<br />

suchung der Zellen schreitet.<br />

Von allergrosster Wichtigkeit ist die nunmehr<br />

sicher constatirte Thatsache, dass die Plasmamassen<br />

benachbarter Zellen fast ganz allgemein<br />

durch zarte, die Zellwande durchsetzendePlasmafaden<br />

mit einander in<br />

1<br />

Zusammenhang stehen ).<br />

Als Untersuchungsmaterial wahlen wir mindestens<br />

1 cm dicke Stammstiicke von Rhamnus<br />

Frangula. Dieselben werden nach STRASBUEER wie<br />

folgt behandelt : Wir entfernen das Periderm und<br />

stellen aus der griinen Rinde sehr zarte, tangentiale<br />

Langsschnitte her. Bei der Fig. 38. Eine Zelle<br />

a us einem Staubfadenhaar<br />

yon Tradescantia virginica.<br />

Vergr.<br />

Untersuchung des Baues<br />

merk besonders auf das<br />

der secundaren Rinde richten wir unser Augen-<br />

chlorophyllhaltige Bastparenchym, dessen Wande<br />

mit unbehoften Tiipfeln versehen sind. Diese Bastparenchymelemente<br />

haben rechteckige Gestalt. Zudem sehen wir noch die langgestreckten<br />

Bastfasern und die spindelformig umschriebenen Durchschnitte der Markstrahlen.<br />

Nunmehr bringen wir neue Schnitte aus der secundaren Rinde<br />

auf ein Deckglas, fiigen einen Tropfen concentrirter Schwefelsaure hinzu<br />

und tauchen das Deckglas nach wenigen Secunden in ein mit Wasser<br />

gefulltes Gefass, um die Schnitte rasch und moglichst vollkommen auszuwascheii.<br />

Nun farben wir die Schnitte mit wasserigem Anilinblau,<br />

waschen sie mit Wasser aus und legen sie in wasseriges Glycerin. An<br />

Stelle des Anilinblaues verwendet man auch mit Vortheil Pikrin-Anilin-<br />

240. (Nach<br />

STRASBURGER.)<br />

blau, hergestellt durch Auflosen von Pikrinsaure in 5-proc. Alkohol bis<br />

zur Sattigung und Hinzufiigen von Anilinblau, bis die Flussigkeit blaugriin<br />

gefarbt erscheint. Die Praparate sind gelungen, wenn die Wande<br />

der Bastparenchymzellen so stark gequollen erscheinen, dass sie etwa den<br />

namlichen Durchmesser wie die contrahirten gefarbten Plasmakorper besitzen,<br />

und wenn auch die Mittellamellen stark gequollen sind. Nicht<br />

1) Vgl. KIENITZ-GERLOFF, Botan. Zcitung, 1891, daselbst auch Literaturzusammenstellung.<br />

Vgl. auch STRASBURGER, Botan. Praktikum.

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