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92 Zweiter Abschnitt.<br />

den Weichbast anschliessen. Die Elemente des Cambiums, des Weichbastes,<br />

des Rinden- und Peridermgewebes sind nicht roth gefarbt, also<br />

auch nicht verholzt. Ein recht brauchbares Reagens auf Holzsubstanz<br />

ist auch das schwefelsaure Anilin. Man stellt eine concentrirte Losung<br />

desselben in Wasser her, der man noch etwas Schwefelsaure hinzugefugt<br />

hat, und bringt einen Tropfen des Reagens zu dem auf dem Objecttrager<br />

liegenden Object, das untersucht werden soil. Die verholzten Elemente<br />

farben sich schnell mehr oder minder gelb. Leuchtend goldgelb fand<br />

ich z. B. die Bastfaserbelege der Zweige von Fagus silvatica durch<br />

schwefelsaures Anilin tingirt.<br />

des Methylgruns farben sich<br />

In Contact mit einer wassrigen Losung<br />

die verholzten Membranen schon grunblau,<br />

die unverholzten aber meist blau.<br />

Um die wichtigsten Verdickungsformen<br />

der Elemente verholzter<br />

Gewebe kennen zu lerneu, sind folgende Untersuchungen anzustellen.<br />

Die behoften Tupfel der<br />

Tracheiden des Coniferenholzes<br />

studirt man am besten<br />

an sehr zarten Querschnitten<br />

und radialen Langsschnitten<br />

aus den peripherischen Theilen<br />

des Holzes alter in Alkohol<br />

aufbewahrter Stamm-<br />

B 1<br />

N^^ ' N<br />

N sie<br />

Fig. 3-2. Pinus silvestris. A Ein Hoftiipfel<br />

einer Tracheide in Flachenansicht. B Ein<br />

Hoftupfel im tangentialcn Langsschnitt, t der<br />

Torus. C Querschnitt einer ganzen Tracheide ;<br />

m Mittellamelle, m* ein Zwickel, i das Grenzhautchen.<br />

Vergr. 540. (Xach -STRASBURGER.)<br />

stiicke von Pinus silvestris.<br />

(Vergl. Fig. 32.) Die Tracheiden<br />

sind langgestreckt,<br />

greifen mit ihren verjiingten<br />

Enden in einander und<br />

lassen auf ihren radialen, also<br />

denjenigen Wanden, welche<br />

den Markstrahlen zugekehrt<br />

sind, die behoften Tiipfel<br />

leicht erkennen. Stellt man<br />

zarte radiale Langsschnitte<br />

aus dem secundaren Holz<br />

etwa 1 cm dicker Zweige<br />

von Aristolochia Sipho her, so beobachtet man zumal viele Tracheiden<br />

mit behoften Tiipfeln sowie enge und sehr weite Gefasse mit behoften<br />

Tiipfeln und ringformigen Diaphragmen. Untersucht man radiale Langsschnitte<br />

aus den Zweigen von Berberis vulgaris, so ergiebt sich, dass<br />

das ganze Holz fast nur aus Gefassen, die behoft getiipfelt erscheinen.<br />

und Holzfasern besteht. Echte Spiralgefasse des primaren Holzes der<br />

Gefassbundel sind sehr schon neben anderen Elementen (getupfelten<br />

Gefassen, Holzfasern etc.) zu sehen, wenn man radiale Langsschnitte aus<br />

dem Stengel von Helianthus annuus oder dem fertig gestreckten hypoco-<br />

Glied von Ricinus communis untersucht. Man verwende Alkohol-<br />

tylenG<br />

material oder bei Helianthus getrocknete Stammstucke J<br />

). (Vgl. Fig. 33.)<br />

1) Ueber die chemische Natur der die Verholzung der Membranen bedingendeu<br />

Substanzen vgl. SINGER, Sitzungsber. d. Akadera. d. Wiss. zu Wien, 1882, Bd. 85,<br />

S. 345. Ein wichtiger Bestandtheil verholzter Membraneu der Pflanzenzellen, dessen<br />

Vorhandensein die erwahnten Reactionen mit Phloroglucin und schwefelsaurem<br />

Anilin wohl bedingt, ist das Vanillin. Meiner Ansicht nach haben die neuereu<br />

Arbeiten von LANGE, THOMSEN, HEGLER u. A. die Frage nach der chemischen<br />

Natur der Holzsubstanz aber noch nicht erledigt.

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