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Die Stoffwechselprocesse im vegetabilischen Organismus. 291<br />

zum Mesophyll starkearm sind; sie nehmen daher in Contact mit<br />

Jodlosung eine gelbe oder nur schwach blauliche Farbe an. Werden<br />

in Topfen cultivirte Impatiensexemplare und einige von diesen abgeschnittene<br />

Blatter ins Dunkle gebracht, so findet man die an der<br />

Pflanze belassenen und ebenso die abgetrennten Blatter nach 48 oder<br />

72 Stunden starkefrei. Abgeschnittene Impatiensblatter verhalten sich<br />

also in der hier in Rede stehenden Hinsicht im Finstern anders wie<br />

abgeschnittene Tropaeolum blatter. Diese vermogen die als Losungsproduct<br />

des Amylums entstehende Glycose , welche die noch an der<br />

Pflanze befindlichen Blatter verlasst, wieder in Starke umzuwandeln;<br />

die Impatiensblatter sind dazu hochstens in geringem Grade im Stande.<br />

Wir stellen nun einen Querschnitt durch das Blatt von Impatiens<br />

parviflora her und erkennen leicht, dass das Mesophyll in Palissadenund<br />

Schwammparenchym gegliedert ist. Der Hauptnerv besteht, wie<br />

gewohnlich bei den Blattern, aus einer peripherischen Lage langgestreckter<br />

chlorophyllarmer Zellen und aus mehreren Gefassbiindeln,<br />

deren Bastseite von einer Starkeschicht iiberzogen ist. Jene Schicht<br />

langgestreckter Zellen , welche die Gefassbiindel der dickeren und<br />

ebenso diejenigen der diinneren Nerven umgiebt,<br />

zweckmassig als Leitscheide.<br />

bezeichnet man<br />

Es ist schon erwahnt worden, dass die Nerven, zumal die dickeren<br />

Nerven, der unter normalen Verhaltnissen zur Entwickelung gelangten<br />

Impatiensblatter auf jeden Fall starkearm sind. Werden in Topfen<br />

cultivirte Impatiensexemplare 24 Stunden lang verdunkelt, um einige<br />

dann abgeschnittene Blatter makroskopisch auf Starke zu prufen,<br />

so tritt die Starkearmuth der Nerven noch klarer hervor. Dieselben<br />

heben sich als gelbes Netz vom blau tingirten, noch ziemlich amylumreichen<br />

Mesophyll ab. Wir belassen ferner in Topfen cultivirte Impatienspflanzen<br />

und ebenso abgeschnittene Blatter derselben, die wir<br />

unter eine Glasglocke in einen wassergasreichen Raum bringen,<br />

48 Stunden lang im Finstern. Sammtliche Blatter sind fast oder<br />

vollig starkefrei geworden. Die mikrochemische Prufung auf Glycose<br />

(vergl. die Methode unter 115) ergiebt, wovon ich mich iiberzeugte,<br />

dass in den Zellen der Leitscheide der abgeschnitten gewesenen Blatter<br />

viel Zucker vorhanden ist, wahrend die entsprechenden Zellen der<br />

nicht abgeschnittenen Blatter zuckerarm erscheinen.<br />

Wir gelangen zu dem Schluss, dass die Leitscheide der Nerven<br />

als dasjenige Gewebe der Blatter anzusehen ist, welches die Auswanderung<br />

der Assimilationsproducte aus den Blattern in andere Organe<br />

vermittelt. Bei vielen Pflanzen, z. B. Tropaeolum, kann das aus der<br />

Starke gebildete Losungsproduct, zumal in den Zellen der Leitscheide,<br />

mit Leichtigkeit wieder transitorisch in Starke iibergefuhrt werden.<br />

Bei anderen Pflanzen, z. B. Impatiens, ist dies nicht oder nur in beschranktem<br />

Maasse moglich ').<br />

140. Experimente niit Zweigen.<br />

Wenn man im Herbst gleich nach eingetretenem Laubfall die<br />

mehrjahrigen Zweige oder Stamme unserer Baume mit Hiilfe der unter<br />

1) Literatur: SACHS. Arbeiten des botanischen Institute in Wurzburg, Bd. 3.<br />

Heft 1 (sehr wichtige Arbeit). SCHIMPER, Botanische Zeitung, 1885, No. 4749.<br />

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