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Die Molekularkrafte der Pflanzen. 181<br />

Versuch mit Begonia und Benutzung von 42 mm weiten Glasglocken<br />

\\unlen folgende Resultate erhalten. In 4 Stunden verdunstet bei<br />

i'< ' C. von der Blattoberseite 0,0075 g, von der Blattunterseite aber<br />

0,0520 g Wasser.<br />

1<br />

Neuerdings hat unsSTAHL ) mit einer Untersuchungsinetliode (Kobaltprobe)<br />

bekanut gemacht, die bei Ausfuhrung zahlreicher Versuche<br />

iiber die Transpiration vortreffliche Dienste leistet und auch zweckmiissig<br />

benutzt werden kann, um zu zeigen, dass die cuticulare Tran-<br />

spiration der stomataren gegenuber ungemein in den Hintergrund<br />

tritt. Schwedisches Filtrirpapier wird mit einer 4 5-proc. wiisserigen<br />

Losung von Kobaltchloriir impragnirt und am Ofen oder an der Sonne<br />

-rtrocknet. Wir legen ein Stuck des iiber einer Spiritus- oder Gasriaiiinn-<br />

noch writer getrockneten und dann intensiv blau erscheinenden<br />

Kohaltpapiers auf eine trockene Glasplatte. Auf das Papier bringen<br />

wir ein Blatt von Phaseolus multiflorus und bedecken dies mit einem<br />

/weiten Stiick ausgetrockneten Kobaltpapiers und einer zweiten Glasjilatte.<br />

War das Bohnenblatt vollig frisch und vor der Benutzung<br />

ili'in Sonnenlicht ausgesetzt gewesen, so sehen wir schon nach sehr<br />

kurzer Zeit (einigen Secunden oder einer Minute), dass das mit der<br />

Blattunterseite in Beriihrung befindliche Kobaltpapier einen rothen<br />

Farbenton anniinmt. wahrend das andere Stiick des Papiers seine blaue<br />

Farbe behalt. Dies Resultat wird stets erzielt, wenn man mit Blattern<br />

experimentirt (Blatter von Phaseolus, Salix Caprea, Popolus nigra,<br />

Liriodendron, Syringa vulgaris, Cyclamen, Blatter der letzteren Pflanze<br />

-ti-lien ja auch im Winter zur Verfiigung), deren Oberseite spalturtnungsarm<br />

oder spaltoffnungsfrei ist. Die Rothung des Papiers<br />

kommt zu Stande, indem der Wasserdampf aus den Spaltoffnungen<br />

hervortritt und auf das Kobaltchloriir einwirkt; durch die Cuticula<br />

treten hochstens Spuren von Wasser aus, weshalb das die Blattoberseite<br />

beriihrende Papier keine oder nur eine hochst unbedeutende<br />

Farbenanderung erfahrt.<br />

Zum Nachweis der Verdunstung eines Blattes an der unversehrten<br />

Pflanze empfiehlt es sich gewohnlich, statt der schweren Glasplatten<br />

grosse, diinne Glimmerblatter zu verwenden. Die Befestigung der<br />

Glimmerbliitter geschieht vermittelst kleiner Haftklammern.<br />

83. Der Einfluss Uusserer Verhsiltnisse auf die Transpiration der<br />

Pflanzen.<br />

Die Apparate, welche man bei den zahlreichen vorliegenden Unter-<br />

suchungen fiber den Einfluss ausserer Verhaltnisse auf die Transpiration<br />

der Pflanzen in Anwendung gebracht hat, sind sehr verschieden-<br />

artig construirt worden. Wir wollen hier nur wenige Apparate benutzen,<br />

die ich aus eigener Erfahrung empfehlen kann. Der eine ist bereits<br />

unter 82 beschrieben worden und in Fig. 7U abgebildet. Dort ist angegeben,<br />

dass die Untersuchungsobjecte in dem mit Glasdeckel verschliessbaren<br />

Glasgefass selbst cultivirt werden konnen. Man kann<br />

die Pflanzen aber auch in Blumentopfen zur Entwickelung bringen<br />

und diese in die geniigend grossen und mit abgeschliffenem Rand sowie<br />

Glasdeckel versehenen Glasgefasse hineinstellen. Experimentirt<br />

man mit relativ grossen Pflanzen (z. B. Helianthus, Xicotiana), und ist<br />

1) Vgl. STAHL, Botan. Zeitung, 1804.

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