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312 Vierter Abschnitt.<br />

einem Glasstab, dann wird in dem Lamellensystem ein neuer Gleichgewichtszustand<br />

angestrebt und durch Bildung oft sehr merkwurdiger Lamellenformen<br />

erzielt, die aber immer dem erwahnten Princip Geniige leisten.<br />

Sehr lehrreich ist das folgende Experiment. Ein auf 4 Drahtstiften<br />

von ca. 1 cm Hohe ruhendes Drahtquadrat von ca. 60 mm Seitenlange<br />

wird mittelst eines an geeigneter Stelle befestigten Drahtes in die Seifenlosung<br />

eingetaucht. Das aus der Losung herausgenommene Drahtmodell<br />

wird in horizontale Lage gebracht und auf die ausgespannte Lamelle ein<br />

Faden in belie biger Weise aufgelegt, dessen Enden man mit einander ver-<br />

kniipft hat. Durchsticht man die Seifenlamelle<br />

nun mit Hiilfe eines Glasstabes an einer Stelle,<br />

die innerhalb der von dem Faden umgrenzten<br />

Zone liegt, so bildet die Lamelle sofort eine<br />

Minimalflache, und der Faden ordnet sich daher<br />

in Kreisform an.<br />

Wollen wir Wurzelvegetationspunkte unter-<br />

suchen, so stellen wir mediane Langsschnitte<br />

aus den Wurzeln von Zea Mays oder Hor-<br />

deum her. Es ist hier auch ein Dermatogen,<br />

Periblem und Plerom vorhanden ; besonders<br />

auffallen wird uns die Wurzelhaube, welche<br />

den Scheitel der Wurzeln bedeckt.<br />

Die Zellen der Vegetationspunkte der Stengel<br />

und Wurzeln sind in lebhafter Theilung begriffen.<br />

Ein ausgiebiges Flachenwachsthum,<br />

das zur Streckung der Organe fiihrt, erfahren<br />

die Zellen erst, wenn sie etwas alter geworden<br />

sind 1<br />

).<br />

Bezuglich der weiteren Ausbildung der in<br />

den Vegetationspunkten erzeugten Elemente<br />

ist namentlich zu betonen, dass dieselbe entweder<br />

an der Spitze oder der Basis der neu<br />

entstehenden Organe stattfinden kann. Halten<br />

wir uns hier an diejenigen Verhaltnisse, welche<br />

beim Wachsthum der Sprossaxen hoherer<br />

Pflanzen beobachtet werden konnen.<br />

Bei den Grasern - - aber auch bei manchen<br />

anderen Gewachsen - - bewahrt das an<br />

der Basis der einzelnen Internodien von der<br />

Blattscheide uraschlossene Gewebe der Axe<br />

Fig. 121. UntererTheil langere Zeit einen jugendlichen Charakter,<br />

eines Internodiums aus wahrend die boner liegenden Theile der Inter-<br />

Das stack* a^ist ^urch<br />

n dien schon in Dauergewebe ubergegangen<br />

Thatsache des Vor-<br />

intercalares Wachsthum sind - Diese merkwiirdige<br />

hervorgeschoben worden. handenseins einer basalen, intercalaren Vege-<br />

1) Auf Grund der Ergebnisse der neueren Untersuchungen von ZIMMERMANN,<br />

CORBENS, ZACHARIAS, KLEBS u. A. darf man wohl behaupten, dass das Flachenwachsthum<br />

der Zellhaute unter normalen Umstanden durch Apposition und In-<br />

tussusception vermittelt wird. Jene fuhrt zur Anlagerung neuer Zellstoffschichten,<br />

diese zur Einlagerung neuer Cellulosemolekule. Das Wachsthum turgorloser Zellen<br />

(vergl. KLEBS, Untersuchungen aus dem botan. Institut zu Tubingen, Bd. 2, S. 561)<br />

wird alloin durch Apposition vermittelt ; ebenso erfblgt das normale Dickenwachsthum<br />

der Zellhaute (und auch das Wachsthum der Starkekorner) durch Apposition.

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