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210 Dritter Abschnitt.<br />

In Contact mit Zucker und Schwefelsaure farben sich die Proteinstoffe<br />

roth, und um diese Reaction kennen- zu lernen, bringen wir z. B.<br />

Schnitte aus den Cotyledonen eines trockenen Bohnensainens auf den<br />

Objecttrager in einen Tropfen concentrirter Rohrzuckerlosung und<br />

lassen vom Deckglasrande aus concentrirte Schwefelsaure auf das<br />

Object einwirken.<br />

Werden Schnitte aus eiweissreichen Pflanzentheilen auf dem<br />

Objecttrager einige Minuten lang in einen Tropfen kalter<br />

Salpetersaure gelegt und dann mit Ammoniak behandelt,<br />

rauchender<br />

so nehmen<br />

sie eine intensiv gelbe Farbe an (Xanthoproteinsaurereaction).<br />

Das MiLLON'sche Reagens, welches man bereitet, indem man<br />

Quecksilber in der Kalte mit dem gleichen Gewichtstheil concentrirter<br />

rauchender Salpetersaure behandelt und die Flussigkeit nach erfolgter<br />

Auflosung des Metalls mit ihrem gleichen Volumen Wasser verdunnt,<br />

farbt die Eiweissstoffe ziegelroth. Es ist zu empfehlen , das Reagens<br />

nur im frisch bereiteten Zustande zu benutzen. Wenn man Schnitte<br />

aus den Cotyledonen von Pisum in einen Tropfen des eventuell etwas<br />

erwarmten MiLLON'schen Reagens einlegt, so wird der Inhalt der<br />

Zellen desorganisirt ; er farbt sich aber in Folge der Anwesenheit der<br />

Eiweissstoffe nach einiger Zeit ziegelroth.<br />

In neuerer Zeit hat man zahlreiche Reagentien (zumal Losungsmittel)<br />

auf die protoplasmatischen Gebilde der Zellen einwirken lassen<br />

und auf Grund der erzielten Ergebnisse die Ansicht zu begriinden<br />

versucht, nach welcher eine ganze Reihe verschiedener eiweissartiger<br />

Stoffe im Protoplasma, Zellkern etc. vorhanden sind. In der That ist<br />

sicher, dass z. B. das Nuclein, wie wir unter 97 sehen werden.<br />

wesentlich andere Eigenschaften als das gewohnliche Eiweiss besitzt;<br />

indessen, abgesehen von diesem und einigen wenigen anderen Resultaten,<br />

hat der bezeichnete Weg, obgleich principiell nichts gegen denselben<br />

einzuwenden ist, bis jetzt zu keinen wesentlichen Ergebnissen<br />

gefiihrt. So z. B. kann man den meisten diesbeziiglichen Angaben<br />

von FRANK SCHWARZ (vgl. CORN'S Beitrage zur Biologic d. Pflanzeu,<br />

Bd. 5, H. 1) von einem streng chemischen Standpimkte aus keinen<br />

Werth beimessen.<br />

',)"). Allgemcines<br />

tiber das Verhalten der Eiweissstoffe in der<br />

Pflanze.<br />

An anderer Stelle sind schon die Aleuronkorner der Samen besprochen<br />

worden. Dieselben sind reich an Reserveproteinstoffen, und<br />

ebenso wie die Starkekorner bei der Keimung der Samen bedeutsame<br />

Veranderungen erfahren, unterliegen auch die Aleuronkorner solchen<br />

Veranderungen, wenn der Keimungsprocess beginnt. Die Proteinkorner<br />

werden namlich aufgelost, ihre Substanz wird zur Bildung<br />

lebensthatiger, protoplasmatischer Gebilde verbraucht. Wir haben nur<br />

noting, um uns von diesem Auflosungsprocess zu iiberzeugen, Samen<br />

von Ricinus communis anzukeimen und dann moglichst zarte Schnitte<br />

aus dem Endosperm zu untersuchen. Die Proteinkorner erscheinen<br />

nicht mehr als glanzende Gebilde, wie im ruhenden Samen, sondern<br />

ihre Hullmasse ist aufgelost und mit der Grundmasse zu einer triiben<br />

Emulsion vermischt.

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