29.03.2013 Aufrufe

Untitled

Untitled

Untitled

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Molekularkrafte der Pflanzen. 189<br />

Wenn man Cucurbitarxrinplare oder andere Pflanzen mit Hiilfc<br />

in Fig. 71) oder 82 dargestellten Apparate auf ihre Transpirationsuntersucht<br />

und zunachst eine halbe Stunde lang .ruhig auf<br />

einer Waage stelien la'sst, dann den Transpirationsverlust ermittelt,<br />

um die Pflanzentheile nun einige Secunden heftig zu schiitteln, so<br />

ergiebt sich sofort, dass in dieser letzten Zeit eine unverhaltnissmassig<br />

bedeutende Wassergasmenge aus den Untersuchungsobjecten<br />

t-ntwichen ist. Plotzliche Erschiitterungen erhohen die Transpirations-<br />

der Gewachse erheblich. Ich habe inich hiervon inehrfach<br />

grosse<br />

iiberzeugt 1<br />

).<br />

84. Das Holz als wasserleitendes Gcwebe und der Einfluss der<br />

Transpiration auf die Wasserbewegung in der Pflanze.<br />

\Vir bringen an der Basis eines reich beblatterten Zweiges eines<br />

I>aiinies oder Strauches (ich experimentirte mit Pavia rubra), ohue<br />

ilmselben von seiner Mutterpflanze zu trennen, einen Ringelschnitt<br />

an. indem wir einen etwa 5 cm breiten Rindenring rings im Umfange<br />

des Zweiges<br />

bis auf das Holz entfernen.<br />

Das Untersuchungsobject bleibt lange Zeit frisch, trotzdem die<br />

Blatter lebhaft transpiriren, denn die Wasserzufuhr ist nicht in Folge<br />

der Ringelung aufgehoben. Somit kann die Rinde nicht als dasjenige<br />

Gewebe betrachtet werden, dein irgend welche besondere Bedeutung<br />

im Stamm zukommt vielmehr ist es der Holz-<br />

bei der Wasserleitung :<br />

korper der Fibrovasalstrtinge, in welchem sich das Wasser bewegt.<br />

Das trockene oder gar bereits theilweise zerstorte Mark in der Mitte<br />

der holzigen Stammgebilde spielt natiirlich keiiu 1 Rolle<br />

bei der Wasserbeweguiiii-<br />

in der Pflanze.<br />

Uebrigens ist es sicher, dass nicht der gcsammte Holzkorper das<br />

\\;i>ser leitet, sondern nur das Splintholz. wiihrcnd das Kernholz leiniiigsunfahig<br />

geworden ist. Natiirlich eignen sich zu beziiglichen Experimenten<br />

nur solche Pflanzen gut, bei denen ein ausgepragter Gegensatz<br />

zwischen Kern- und Splintholz besteht. Wenn man z. B. den<br />

ctwa 12 --liicm Durchmesser besitzenden Stamm einer Robinia im<br />

Soiiimer bis auf das Kernholz kreisformig einsiigt, so welkt die Pflanze<br />

oft noch am Versuchstage. Wenn man kraftigen Zvveigen von Rhus<br />

Tyjiliina einen Rindenring von wenigen Centimetern Breite entnimmt,<br />

so welkt dieser Zweig schnell. Bei Rhus typhina ist der Splint so<br />

diinn, dass er bereits in Folge der Rindenringelung leidet, und somit<br />

die Wasserleitung unterbrochen werden muss 2 ). Bei meinen Versuchen<br />

war der iiber der Ringelungsstelle gelegene Theil des Zweiges<br />

von Rhus typhina bereits nach wenigen Stunden welk. Rhus glabra<br />

verhalt sich nicht in der namlichen Weise.<br />

Wir schneiden einen Spross von Impatiens noli tangere oder I.<br />

l>ai viflora ab und stelien ihn mit seiner Schnittflache in wasserige<br />

1) Literatur: UXOEU, Anattmiic.1 u. Phvsiologie d. I't'lan/cn, 1855; SACHS,<br />

Handbuch der Experimcntalphysiologie d. Pflanzen, 1865 ; BAKANKT/KY, Botan.<br />

Zeitung, 1872; WIESNER, Sitzungsber. d. Akadem. d. Wiss. in Wien, 1876, Octol>erheft;<br />

pETMKR, Beitrage zur Theorie d. Wurzeldrucks. .Jrna 1877, S. 47 ; KOHL,<br />

Transpiration d. Pflanzen, Braunschweig 1886; EBERDT, Transpiration d. Pflanzen,<br />

M : irl.ure 1889.<br />

2) vgl. DUTROCHET, M

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!