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440 Fiinfter Abschnitt.<br />

Blatter dunkelstarr, in welchem Zustande sie horizontal ausgebreitet<br />

erschienen. Aufs Neue normalen Beleuchtungsverhaltnissen ausgesetzt,<br />

kehrten die jiingeren Blatter alsbald wieder in den phototonischen<br />

Zustand zuriick ; die alteren reagirten oifenbar weit weniger energisch<br />

auf den Lichtreiz.<br />

Bei dem Zustandekommen der periodischen Bevvegungen nicht<br />

vollig ausgewachsener Phaseolusblatter spielen freilich Wachsthumsvorgange<br />

eine gewisse Rolle. Die Bewegungen ausgewachsener<br />

Fig. 180.<br />

Fig. 181.<br />

Pig. 180. Blatt von Phaseolus multiflorus in Tagesstelhmg.<br />

Pig. 181. Blatt Ton Phaseolus multiflorus in Nachtstellung.<br />

Bohnenblatter werden aber, ebenso wie es bei vielen anderen Pflanzen<br />

(Mimosa, Oxalis etc.) der Fall ist, lediglich durch Veranderungen der<br />

Turgorausdehnung bedingt. Und zwar machen sich diese die Bewegungen<br />

vermittelnden Veranderungen in den Gelenken der Blatter<br />

(dem Gelenk des Hauptblattstieles sowie den Gelenken der drei<br />

Blattchen) geltend. Es ist lehrreich, den anatomischen Bau der Gelenke<br />

mit demjenigen des ubrigen Gewebes der Blattstiele zu vergleichen.<br />

Untersucht man Querschnitte des grossen Gelenkes an der<br />

Basis des Hauptblattstieles von Phaseolus, so fallt namentlich auf,<br />

dass unter der mit Haaren besetzten Epidermis ein sehr machtig<br />

entwickeltes Parenchym vorhanden ist, dessen Zellen auf der Gelenkober-<br />

und -unterseite nahezu die gleiche Beschaffenheit besitzen.<br />

Ziemlich in der Mitte des Querschnitts beobachtet man eine Anzahl<br />

von Gefassbundeln, welche das Mark umgeben. Bei mikroskopischer<br />

Untersuchung eines Querschnitts aus der Mitte des Hauptblattstieles<br />

der Bohne fallt sofort auf, dass das Rindengewebe, welches im Gelenk<br />

eine -so bedeutende Ausbildung erfahren hat, hier nur relativ<br />

schwach entwickelt, iibrigens als Collenchym (in den vorspringenden<br />

Kanten) und als gewohnliches Rindenparenchym vorhanden ist. Die<br />

das Mark umgebenden Gefassbiindel sind nicht in der Mitte des<br />

Querschnitts zusammengedrangt, sondern liegen mehr peripherisch.<br />

Die Zellen des Gelenkrindenparenchyms vermitteln bei der Bohne<br />

und ebenso bei Acacia, Mimosa etc. die Variationsbewegungen der

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