29.03.2013 Aufrufe

Untitled

Untitled

Untitled

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

32 Erster Abschnitt.<br />

eine mit Kupferoxydammoniak angefiillte doppeltwandige Glasglocke<br />

zu ersetzen. Auch unter diesen Umstanden stellen wir die Blasenzahl<br />

fest. Man thut wohl, zur Controle der Temperaturverhaltnisse<br />

wfihrend der einzelnen Stadien des Versuchs ein Thermometer in das<br />

die Untersuchungsobjecte umgebende Wasser zu bringen. Auf die<br />

ira Vorstehenden angegebene Weise gelingt es, woven ich mich tiber-<br />

zeugte, selir leicht, die interessante Thatsache festzustellen, dass die<br />

weniger brechbaren Strahlen, welche die Losung des doppelt-chromsauren<br />

Kali passirt haben, eine fast ebenso energische Sauerstoffab-<br />

scheidung aus griinen Pflanzentheilen hervorrufen, wie das gemischte<br />

weisse Licht, wahrend dieser Process der Sauerstoffabscheidung unter<br />

dem Einfluss der brechbaren Strahlen, welche die Kupferoxydammoniak-<br />

losung passiren konnen, mit nur sehr geringer Energie erfolgt J<br />

).<br />

Elodea- oder Hippuriszweige werden nebst einem Thermometer<br />

in kohlensaurehaltiges Wasser in ein Becherglas gebracht. Die Temperatur<br />

des Wassers moge etwa 12 C. betragen. Wir ermitteln die<br />

Blasenzahl, welche die Untersuchungsobjecte in bestimmter Zeit, z. B.<br />

in 1, 3 oder 5 Minuten, bei Lichtzutritt abscheiden. Jetzt erwarmen<br />

wir das Wasser im Becherglas, ohne die Pflanzen aus demselben zu<br />

entfernen, bis auf etwa 24 C. Es wird sich zeigen, dass die von<br />

den Elodea- oder Hippuriszweigen producirte Blasenzahl jetzt erheb-<br />

lich grosser ausfallt, als bei niederer Temperatur. Zii achten ist natiirlich<br />

darauf, dass die Pflanzen bei den vergleichenden Versuchen moglichst<br />

genau derselben Lichtintensitat ausgesetzt sind; man stellt die<br />

Experimente daher am besten bei vollig wolkenlosem Himmel an.<br />

Das Temperaturoptimum fur die Sauerstoffabscheidung von Elodea<br />

und Hippuris, welches ubrigens noch nicht genauer ermittelt ist,<br />

diirfte etwa bei 32 C. anzunehmen sein. Bei Temperaturen , die<br />

jenseits dieses Temperaturoptinmms liegen, erfolgt<br />

die Sauerstoffab-<br />

scheidung wieder langsamer 2<br />

).<br />

Einige Elodeazweige seteen wir in kohlensaurehaltigem Brunnenwasser,<br />

das zuvor mit Chloroform geschuttelt worden ist, dem Einfluss<br />

des Lichtes aus. Die Sauerstoffabscheidung dauert merkwiirdig lange<br />

(bei meinen Versuchen iiber */ 4 Stunde) fort; endlich erlischt sie in<br />

Folge der 3<br />

giftigen Wirkung des Chloroforms ganzlich ).<br />

Will man den Nachweis liefern, dass chlorophyllfreie Pflanzentheile<br />

nicht zu assimiliren vermogen, so braucht man z. B. nur Wurzelstucke<br />

in kohlensaurehaltigem Wasser dem Licht auszusetzen. Sauer-<br />

stoffabscheidung erfolgt nicht.<br />

Eine sehr interessante Methode zum Nachweis der assimilatorischen<br />

Thatigkeit griiner Zellen ist zuerst von ENGELMANX 4 ) in Anwendung gebracht<br />

worden. Wir entnehmen den Eeinculturen von Bacterium Termo,<br />

die wir in einer spater anzugebenden Weise hergestellt haben, schwarmende<br />

Individuen, bringen dieselben in einem Wassertropfen auf den Objecttrager,<br />

legen das Deckglas auf und verkitten dessen Eander mit Vaselin.<br />

1) Genaucre Angabcn fiber den Einfluss des Lichtes von verschiedener Brechbarkeit<br />

auf den<br />

Assimilationsprocess<br />

finden sich in meinem Lehrbuche der Pflanzenphysiologie.<br />

Ueber Assimilationsversuche im objectiven Spectrum vergl. PFEFFKR,<br />

Botan. Zeitung, 1872, No. 23. Ueber Herstellung des objectiven Spectrums vergl.<br />

den Abschnitt fiber heliotropische Nutationen.<br />

2) Vgl. HEIXHICH, Vereuchsstationen, Bd. 13, S. 136.<br />

3) Vgl. DETMER, Landwirthschaftliche Jahrbiicher, Bd. 11.<br />

4) VgL EXGELMANN, Botan. Zeitung, 1881 und 1882.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!