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4i >s Fiinfter Abschnitt.<br />

Disposition zu Nutationsbewegungen. Bei der Rotation am Klinostatt-n<br />

kann aber, da die Wirkung der Schwerkraft eliininirt ist, keine<br />

Nutation, sondern nur eine undulirende Nutation zu Stande<br />

Das Vermogen<br />

rotirende<br />

kommen.<br />

der Sprosse, spontane Nutationen auszufuhren, ist eine<br />

Vorbedingung fur das Auftreten der sahen,<br />

Flankenkriimmungen, die, wie wir<br />

als horizontale Componenten bei dem Stattfinden der rotirenden<br />

Nutation thatig sind. Diese letztere resultirt<br />

spontanen<br />

also aus zwei Factoren, der<br />

Nutation der Sprosse und ihren negativ geotropischen Bewegungen.<br />

Die Experimente am Klinostaten sind womoglich langere Zeit fortzufuhren,<br />

um sich durch genaue Beobachtung iiber das Verhalten der<br />

Pflanzen von dem Fehlen der rotirenden Nutation zu iiberzeugen. Dann<br />

ist es bequem, als Stiitze eine etwa 1 cm Durchmesser besitzende Glasrohre<br />

zu verwenden, die mit ihrem einen Ende in der Erde des Culturgefasses<br />

steckt, und in die man eine Anzahl engerer Glasrohren hineingeschoben<br />

hat. Diese letzteren zieht man in dem Maasse, wie der Spross<br />

wachst, hervor, um denselben bei zunehmender Verlangerung stets bequem<br />

befestigen zu konnen, so dass immer nur sein lebhaft wachsendes Gipfelende<br />

frei schwebt.<br />

188. Die freien TFindungen.<br />

Man schneide recht kraftige, 20 30 cm lange Sprossenden von<br />

Ipomoea purpurea oder von Phaseolus, die im Freien erwachsen, dabei<br />

moglichst gerade sind und noch keine Stiitze<br />

erfasst haben, ab. Die Untersuchungsobjecte<br />

werden nun mit ihrem unteren Ende in ein<br />

mit Wasser angefulltes kleines Glas gestellt<br />

und unter eine grosse Glasglocke oder in ein<br />

grosses Glasgefass gebracht, dessen Oeffnung<br />

mit einer Pappscheibe bedeckt ist. Um die<br />

Luft, welche die Pflanzentheile umgiebt, recht<br />

feucht zu erhalten, benetzt man die Wandungen<br />

der Glasglocke oder des Glasgefasses mit<br />

Wasser. Unter den bezeichneten Umstanden<br />

wachsen die Sprosse weiter, und nach 2 3<br />

Tagen haben sich einige freie Windungen gebildet<br />

x<br />

). Ich habe dies Ergebniss bei Ex-<br />

perimenten mit Sprossenden von Phaseolus<br />

und Ipomoea purpurea erhalten. Die letztere<br />

Pflanze eignet sich besonders gut zum Versuch<br />

und ich sah freie Windungen entstehen,<br />

wenn die Untersuchungsobjeete im Dunkeln<br />

verweilten oder dem diffusen Tageslicht ausgesetzt<br />

waren. Die nebenstehende Abbildung<br />

(Fig. 164) stellt einen Ipomoeaspross dar, der<br />

freie Windungen gebildet hatte. Man erkennt,<br />

was ich in anderen Fallen iibrigens noch<br />

deutlicher hervortreten sah, dass die weiter<br />

Fig. 164. Spross von Dach abwarts liegenden, also alteren Theile<br />

Ipomoea purpurea mit des gewundenen Stengels steiler als dessen.<br />

freien Windungen.<br />

1) Vgl. SACHS, Vorlesungen fiber Pflanzenphysiologie, 1882, S. 821.

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