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174 Zweiter Abschnitt.<br />

den Zellen hervorgepresst. Die Untersuchungen fiber den Fliissigkeitsaustritt<br />

aus decapitirten Pflanzen unter Vermittelung des Wurzeldrucks<br />

haben uns bereits mit PhSnomenen bekannt geinacht, deren Ursachen<br />

in osmotischen DruckkrSften zu suchen sind. Aber es giebt noch eine<br />

Reihe anderweitiger Erscheinungen, die hier Berucksichtigung finden<br />

mussen.<br />

In Blumentopfen cultivirte junge Mais- pder Tropaeolumexemplare<br />

werden in einen Thermostate.n (vgl. Fig. 76) gestellt und mit einer<br />

Glasglocke bedeckt. Den Boden, in welchem die Pflanzen wurzeln.<br />

hat man reichlich mit Wasser durchfeuchtet, und die Temperatur im<br />

Apparat muss constant auf einer Hohe von 20 25 C. erhalten werden.<br />

Die Transpiration der Untersuchungsobjecte ist unter den bezeichneten<br />

Umstanden fast gleich Null. In Folge der Thatigkeit des Wurzeldrucks<br />

fullen sich alle Hohlraume im Innern der Pflanze mit Wasser an, und<br />

dieses kann sogar nach aussen hervortreten. In der That beobachtet<br />

man denn auch, dass nach Verlauf von Va 2 Stunden an den Blattspitzen<br />

von Zea sowie am Blattrande von<br />

Tropaeolum Wassertropfen erscheinen, die.<br />

wenn sie eine gewisse Grosse erreicht<br />

haben, abfallen und durch neue ersetzt<br />

werden. Bei Zea tritt das Wasser aus<br />

Rissen in der Epidermis hervor, bei Tropaeolum<br />

aus Wasserspalten.<br />

Dass in der That Druckkrafte, wie sie<br />

durch den Wurzeldruck z. B. gegeben sind.<br />

eine wichtige Rolle beim Hervortreten von<br />

Fig. 78. Apparat zum<br />

Nachweis des Einflusses von<br />

Druckkraften auf den Wasseraustritt<br />

aus Pflanzentheilen.<br />

Wassertropfen aus Blattern spielen, lasst<br />

sich leicht beweisen. Man befestigt auf dem<br />

kurzeren Sohenkel eines mit Wasser angefiillten<br />

Glasrohrs abgeschnittene Sprosse<br />

von Vitis, Tropaeolum oder Impatiens (vgl.<br />

Fig. 78). Der Stengelquerschnitt taucht in<br />

das Wasser ein. Wenn man die Vorrichtung<br />

nun in einen grossen Glascylinder stellt, den<br />

man mit einer Glasplatte zudeckt, um die<br />

Transpirationsgrosse der Untersuchungsobjecte<br />

moglichst herabzusetzen, und endlich<br />

Quecksilber in den langen Schenkel des<br />

Glasrohres giesst, so treten nach kiirzerer<br />

oder langerer Zeit Wassertropfen aus dem<br />

Gewebe der Blatter hervor. Sehr schon sah<br />

ich die Tropfenabscheidung, als ich in der<br />

angegebenen Weise mit Sprossen von Impatiens<br />

Balsamina experimentirte. Bei einem<br />

Ueberdruck von 35 cm Quecksilber traten in<br />

wenigen Minuten Wassertropfen aus den<br />

Zahnen des Randes der Blatter hervor ')<br />

Nach den Angaben PITBA'S soil es leicht sein, die Beobachtung zu<br />

machen, dass aus dem Stammquerschnitt abgeschnittener beblatterter Sprosse,<br />

die man fast vollig in Wasser eintaucht, Fliissigkeit in betrachtlicher<br />

Menge hervortritt. Ich habe viele Versuche PITRA'S wiederholt, aber mit<br />

1) Vgl. MOLL, Botan. Zeitung, 1880.

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