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318 Vierter Abschnitt.<br />

Bemerkt sei noch, dass der Focalabstand des Mikroskops bei 20-facher<br />

Vergrosserung 80 mm betragt. Das Ocularmikrometer ist in 120 Theile<br />

getheilt. Jeder Theilstrich hat bei 20-facher Vergrosserung den Werth<br />

.von 0,07 mm; der Werth einer Schraubenumdrehung betragt, wie gesagt,<br />

0,792 mm. Die Schraube gestattet, Strecken bis zu 3 cm, das Mikrometer<br />

Strecken bis zu 8 mm zu messen. Beide Messungsweisen konnen<br />

Verwendung linden.<br />

Bei der Benutzung des beschriebenen Mikroskops ist dasselbe vor<br />

allem zitterfrei aufzustellen, z. B. auf einem geeigneten Consoltisch oder<br />

auf einer festen Tischplatte, die von einem starken holzernen Dreifuss<br />

getragen wird und vertical verschiebbar ist. Auf dem Tisch steht ferner<br />

ein Klinostat (vgl. im fiinften Abschnitt), dessen Axe vertical gerichtet ist,<br />

so dass sich die mit derselben verbundene Scheibe langsam in horizontaler<br />

Ebene bewegt (Umdrehungszeit etwa eine Stunde). Als Untersuchungsobjecte<br />

konnen wir zunachst Fruchttrager von Phycomyces oder Mucor benutzen.<br />

Ein Stuck Brot wird zur Sterilisirung nach dem nicht zu starken<br />

Durchfeuchten mit 1<br />

/ 1 -proc. Traubenzuckerlosung in einer mit Glasplatte<br />

bedeckten Glasschale langere Zeit lang im Trockenschrank bei 100 C. belassen<br />

und nach dem Abkuhlen mittelst einer sterilisirten Nadel mit we-<br />

1 besaet ). Mucorsporen kann<br />

nigen Phycomycessporen oder Mucorsporen<br />

man leicht nach dem unter 36 angegebenen Verfahren gewinnen. Das<br />

Brot bleibt unter einer Glasglocke im Dunkeln so lange sich selbst tiberlassen,<br />

bis die Fruchttrager genugende Grosse erlangt haben es wird dann<br />

;<br />

in einer Glasschale auf die Scheibe des Klinostaten gestellt und abermals<br />

mit einer Glasglocke, die zur Aufnahme eines Thermometers tubulirt sein<br />

muss, bedeckt. Die Fruchttrager wachsen jetzt, wenn der Klinostat in<br />

Bewegung gesetzt wird, auch bei Lichtzutritt gerade in die Hohe. Heliotropische<br />

Kriimmungen konnen unter den bezeichneten Umstanden nicht<br />

zur Geltung kommen. Bevor das Uhrwerk des Klinostaten in Gang gebracht<br />

worden ist, haben wir unser Mikroskop derartig auf einen Frucht-<br />

trager eingestellt, dass der Scheitel des Sporangiums einen Theilstrich<br />

des Ocularmikrometers scheinbar beriihrt. Beginnt jetzt der Versuch, so<br />

gelangt das Sporangium bei Klinostaten<br />

einstiindiger Rotationsdauer der Scheibe<br />

erst nach einer Stunde wieder deutlich ins Gesichtsfeld.<br />

des<br />

Die<br />

Zuwachsgrosse kann durch Drehung der Schraube m (Fig. 125) leicht bestimmt<br />

werden. Unsere Fruchttrager erfahren in einer Stunde nicht selten<br />

einen Zuwachs von 1 2 mm, und sie gestatten es auch, die Untersuchungen<br />

langere Zeit fortzusetzen (weitere Experimente nach dieser Methode<br />

vgl. weiter unten).<br />

Kommt es darauf an, die in kurzen Zeitraumen stattfindende Zuwachsbewegung<br />

an Keimstengeln (z. B. am Hypocotyl von Lepidium) zu<br />

constatiren, so sind auf den Untersuchungsobjecten feine Striche mit chinesischer<br />

Tusche anzubringen. Die Keimlinge werden alsbald, nachdem<br />

ihre Entwickelung begonnen hat, mit Httlfe von Watte so in kleine Glaschen<br />

eingesetzt, dass ihre Wurzeln in Wasser eintauchen. oder man culti-<br />

virt die Untersuchungsobjecte in kleinen Thoncylindern in Sagespanen.<br />

Ihr weiteres Wachsthum erfolgt bei langsamer Drehung des Klinostaten<br />

unter einer Glasglocke, und bei den mikroskopischen Messungen dienen<br />

scharfe Ecken oder Kanten der aufgetrageuen Tuschestriche als Distanzmarken.<br />

1) Besser ist es noch, einige Sporangien in sterilisirtes Wasser zu bringen, in<br />

welchem sie alsbald platzen und iiire Sporen entlassen, um dann das Brot mit<br />

einigen Tropfen der sporenhaltigen Fliissigkeit zu inficiren.

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