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244 Dritter Abschnitt.<br />

In manchen Fallen 1st es zweckmassig, die Eigenwarme der<br />

Pflanzen unter Anwendung thermoelektrischer Apparate nachzuweisen.<br />

Diese Methode kann unter anderem bei der Untersuchung von Sprossen<br />

benutzt werden, deren Erwarmung iin Allgemeinen eine nur geringfugige<br />

ist. Ich hatte Gelegenheit, bei derartigen Versuchen zu erfahren,<br />

dass z. B. lebendige Helianthussprosse von ca. 15 cm Lange<br />

im dampfgesattigten Raum einen Temperaturiiberschuss von ca. 0,3 C.<br />

gegeniiber den getodteten Vergleichsobjecten zeigten. Wir experimentiren<br />

mit dem in Fig. 108 dargestellten Apparat nach DUTROCHET'S<br />

Vorgange x<br />

).<br />

Die durch Zusammenlothen der Enden des Eisenbugels e mit<br />

den Kupferdrahten o und h gewonnenen und sorgfaltig mit Firniss<br />

uberzogenen Spitzen sind in den lebenden<br />

Spross c und in den durch Eintauchen in<br />

heisses Wasser getodteten Spross d eingefiihrt,<br />

deren Temperaturdifferenz durch<br />

den Ausschlag des zwischen den Drahten n<br />

und m eingeschalteten Galvanometers ermittelt<br />

werden soil. Durch besondere Vorversuche<br />

ist naturlich festzustellen, wie<br />

gross der Ausschlag am Galvanometer ist,<br />

der z. B. 0,1 C. Temperaturdifferenz ent-<br />

spricht.<br />

In unserer Figur ist der getodtete<br />

Spross d mittelst eines am Trager s befestigten<br />

Fadens aufgehangt, wahrend der<br />

lebende Spross in das Wassergefass x ein-<br />

gestellt ist. Zur Erzielung dampfgesattigter<br />

Luft sind die Versuchspflanzen in den<br />

Blumentopf a gebracht, dessen Rand mit<br />

einer Gypsplatte b bedeckt ist, auf welcher<br />

eine am unteren Rande mit feuchtem Sand<br />

umgebene Glasglocke ruht.<br />

Bei der Handhabung<br />

der hier erwahn-<br />

ten Methode ist mehr. als dies seither geschehen,<br />

auf die Moglichkeit zu achten, dass<br />

schon allein in Folge der Fig. 108. Dutrocliet's Apparat<br />

zu therm oelektrischen<br />

Untersuchungen an Pflanzen.<br />

Beriihrung der thermoelektrischen<br />

Nadeln mit den feuchten<br />

Pflanzentheilen elektrische Strome entstehen.<br />

Dass einige Pflanzen in Folge ihres wickeln, ist eine<br />

Lebensprocesses Licht ent-<br />

erwiesene Thatsache. So existiren z. B. eine Reihe<br />

phosphorescirender Bacterienarten, und ich hatte selbst einmal Gelegenheit,<br />

das (lurch Spaltpilze verursachte Leuchten faulender Fische<br />

zu beobachten.<br />

Ebenso ist die Phosphorescenz von Agaricus olearius, Agaricus<br />

melleus und Xylaria hypoxylon bekannt. Die bezuglichen Erscheinungen<br />

sind besonders von FABRE und LUDWIG in Greiz studirt worden.<br />

Agaricus melleus wachst zumal an Nadelholzern, und wenn man im<br />

Herbst Wurzeln der befallenen Baume ausgrabt oder Theile der Holzstocke<br />

sammelt, welche sein Mycelium enthalten, so kann man das<br />

1) Vgl. DUTROCHET, Annal. d. sc. nat., 1840, S^r. II, T. 13, p. 5. Vgl. auch<br />

PFEFFER, Handbuch, Bd. 2.

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