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Die Stoffwechselprocesse im vegetabilischen Organismus. 215<br />

solcher Stoffe, wahrend die Keimpflanzen, zumal<br />

an Amidosauren und Saureamiden etc. sind.<br />

weiter entwickelte, reich<br />

Will man speciell den Gehalt der Untersuchungsobjecte an Saureamiden<br />

(in den Lupinenkeimlingen ist fast nur von solchen Korpern<br />

Asparagin vorhanden) feststellen, so werden etwa 8 g Trockensubstanz<br />

zweimal mit 40 ccm kaltem Wasser je 1 Stunde lang extrahirt. Nach<br />

dem Filtrireu unter Benutzung einer Saugpumpe wird der Riickstand<br />

einmal mit 50 ccm Wasser ausgekocht, um alle<br />

Filtrate, sowie die zuin<br />

Auswaschen des Riickstandes benutzte Fliissigkeit zu vereinigen l<br />

).<br />

Man<br />

kocht die Fliissigkeit nun zur Ausfallung geloster Eiweissstoffe schnell<br />

auf, filtrirt und bringt das Filtrat auf 200 ccm.<br />

100 ccm werden nach Zusatz von 10 ccm Salzsaure 1 l 1<br />

/^ Stunde<br />

lang unter Ersatz des verdunsteten Wassers gekocht, wodurch das Asparagin<br />

sich in Asparaginsaure und Ammoniak spaltet. Den Stickstoft'<br />

des Ammoniaks bestimmt man mit Hiilfe bromirter Lauge (bereitet durch<br />

Auflosen von 100 g Aetznatron in 1250 ccm Wasser und Eintragen von 25 ccm<br />

Brom in die vollig erkaltete Losung) im Azotometer (vgl. unter 92). Es<br />

kommen dabei je 10 ccm Untersuchungsfliissigkeit zur Verwendung. Das<br />

gefundene Stickstoffvolumen wird auf C. und 760 mm Barorneterstand<br />

reducirt, und es ist dann leicht, die Gewichtsmenge des Stickstoffs und<br />

daraus die Quantitat des vorhandenen wasserfreien Asparagins (C 4 H N 8 3 2 )<br />

zu berechnen. Manchmal enthalten Keimpflanzenextracte kleine Mengen<br />

eines Korpers, der schon ohne vorheriges Kochen mit Salzsaure Stickstoff<br />

Es ist daher erforder-<br />

bei der Behandlung mit bromirter Lauge ausgiebt.<br />

lich, 10 ccm des Keimpflanzenauszugs direct im Azotometer mit der Lauge<br />

zu schiitteln und die eventuell gefundene Stickstoffquantitat von derjenigen<br />

abzuziehen, die man nach dem Kochen des Extractes mit HC1 findet 2<br />

).<br />

Den Stickstoff der Saureamide kann man auf die angegebene Weise recht<br />

genau in seiner Menge feststelleu. Eine Berechnung<br />

dieser Stickstoff-<br />

quantitaten auf Asparagin ist nur dann einigermaassen zulassig, wenn die<br />

Untersuchungsobjecte , wie es allerdings bei den Lupinen der Fall ist,<br />

neben dem Asparagin nur noch geringe Mengen anderer Airide enthalten.<br />

100. Das Vcrhalten des Asparauins in den Pflanzen.<br />

Handelt es sich darum , Aufklarung iiber die physiologische<br />

Function des Asparagins zu gewinnen, so bieten sich uns in erster<br />

Linie die Keimpflanzen von Lupinus luteus als ausgezeiclmete Untersuchungsobjecte<br />

dar. Bei der Keimung der Lupine streckt sich das<br />

hypocotyle Glied sehr bedeutend , die Cotyledonen werden iiber die<br />

Erde gehoben, streifen die Samenschale alsbald ab und fungiren als<br />

Assimilationsorgane. Alsbald streckt sich danii auch das epicotyle<br />

Stengelglied, und die ersten Laubblatter entfalten sich. Das hypocotyle<br />

Glied hat ein inachtiges Rinrtenparenchym entwickelt, welches den<br />

Gefassbiindelkreis sowie das Mark umschliesst. In den Stielen der<br />

Cotyledonen sind die Gefassbundel halbmondformig angeordnet. Das<br />

Grundgewebe der Cotyledonen ist nur in der peripherischen Region<br />

1) Sollte das Filtriren der gekochten Fliissigkeit Schwierigkeiten machen, so<br />

leitet man in dieselbe etwa '/* Stunde lane cinen kraftigen Strom gewaschener<br />

Kohlensaure ein. Das Filtriren geht dann senr schnell vor sich.<br />

2) Vgl. SACHSSE, Die Chemie und Physiologic d. Farbstpffe etc., 1877, S. 257,<br />

und DETMER, Physiol.-chemische Untersuchungen uber die Keimung etc., 1875, S. 74.

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