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:if); Piinfter Abschnitt.<br />

die unrcgelmiissigen Kriimmungen, welche die sich nacli vorn oder<br />

riickwarts bewegenden Oscillarienfaden ausfiihren.<br />

Bei dem Zustandekommen der bisher erwahnten Bewegungsphiinomcne<br />

verhalten sich die niederen Organismen activ. Es mtissen<br />

hier aber ferner noch einige merkwurdige Erscheinungen Erwahnung<br />

linden, die ihre Ursache in rein passiven Bewegungen, denen Schwarmsporen<br />

unterliegen, haben.<br />

Wird griin gefarbtes Wasser, welches viele Clamydomonaa- oder<br />

Euglenaschwarmer enthalt, in einen Teller gegossen und dieser nach Bedeckung<br />

mit einer Glasplatte in die Mitte eines grossen Zimmers unter<br />

einen Papprecipienten gestellt, so findet man nach Verlauf einiger Zeit,<br />

dass sich die Algen in Form concentrisch angeordneter Wolken oder in<br />

Form anderweitiger regelmassiger Figuren in dem Wasser gruppirt haben.<br />

Entfernt man die Glasplatte von dem Teller, dann losen sich die Figaren<br />

schnell auf. Wird ein Teller, in dem man algenhaltiges Wasser gegossen<br />

hat, derartig (z. B. vor einem Fenster) aufgestellt, dass der eine Tellerrand<br />

eine etwas hohere Temperatur als der andere annimmt, dann sammeln<br />

sich die Schwarmer (auch bei Lichtabscbluss) je nach Umstanden an<br />

diesem oder jenem Tellerrande an. Nach den Untersuchungen von SACHS *)<br />

kommen alle diese Phanomene durch Wasserstromungen zu Stande, welche<br />

die Schwarmer in bestimmter Weise gruppiren und ihrerseits ihren Grund<br />

in Temperaturverhaltnissen haben. Diesen Nachweis fiihrte SACHS unter<br />

Berucksichtigung derjenigen Ergebnisse, zu denen er bei dem Studium<br />

von Emulsionsfiguren gelangte. Die Fliissigkeit, welche dazu dienen soil,<br />

uns diese Figuren zur Anschauung zu bringen, bereiten wir in folgender<br />

Weise. Es wird grob zerkleinerte Alkannawurzel mit reinem Baumol<br />

iibergossen und das nach Verlauf von 24 Stunden iutensiv roth gefarbte<br />

Oel abfiltrirt. Es wird weiter in einem Glascylinder eine Mischung von<br />

Wasser und Alkohol hergestellt, deren specifisches Gewicht, wie die Pn'i-<br />

fung mit dem Araometer ergiebt, genau 0,920 betragt. Diese Fliissigkeit<br />

bat fast genau das specifische Gewicht des Baumols. Wenn man eine kleine<br />

Menge der Mischung des Wassers und Alkohols in ein Becherglas giesst<br />

und etwas gefarbtes Baumol hinzufugt, so miissen grossere Oeltropfen sebr<br />

sie ist also von etwas hohereni<br />

langsam in der Fliissigkeit emporsteigen ;<br />

specifischen Gewicht als das Oel.<br />

Sind diese Controlversuche angestellt, so<br />

des Gemisches von Alkohol und Wasser je<br />

schiittelt,<br />

bringt man zu je 500 ccm<br />

5 ccm des rothen Doles,<br />

worauf besonderes Gewicht zu legen ist. sebr kraftig, wobei die<br />

grosseren Oeltropfen in Tausende feinster Tropfchen zertriimmert werden,<br />

und hat auf diese Weise die erforderliche Emulsionsflussigkeit bereitet.<br />

Zum Gebrauch wird sie in flache Porzellanteller gegossen, so dass<br />

sie in denselben eine Schicht von etwa 10 15mm Hohe bildet. Man<br />

bedeckt den Teller mit einer Glasplatte oder lasst ihn unbedeckt stehen<br />

und beobachtet, wie die sich bewegenden Oeltropfen zunachst Tupfen und<br />

Netze bilden und sich im Laufe einiger Zeit C/4~ Vz Stunde) zu regel-<br />

massigen Figuren gruppiren. Hatte man den Teller nach dem Eingiesseri<br />

der Emulsionsflussigkeit mit einer Glasplatte bedeckt, und hebt man diese<br />

uach der Bildung der Emulsionsfiguren ab, so losen sich diese letzteren<br />

schnell unter den Augen des Beobachters auf.<br />

Die Gestalt der Emulsionsfiguren ist eine sehr mannigfajtige. In<br />

Fig. 139 S ist eine haufig auftretende Form dargestellt. Solche concen-<br />

1) Vgl. SACHS, Flora, 1870.

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