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Die Nahrstoffe der Pflanzen. 17<br />

das Untersuchungsmaterial frisch blieb, und stellte den eigentlichen Versuch<br />

am nachsten Tage an. Die jiingeren Theile der Pflanzen wurden<br />

abgeschnitten und kurze Zeit mit Wasser ausgekocht. Nach dem Ab-<br />

giessen der braunen Briihe erschien das Gewebe der Algen griin 1<br />

).<br />

spiilte sie nun mit kaltem Wasser ab und iibergoss sie mit Alkohol.<br />

Dieser nahm alsbald eine gelbgriinliclie Farbe an er wurde entfernt und<br />

;<br />

durch eine neue Alkoholmenge ersetzt. Man erhalt auf diese Weise eine<br />

prachtig griin gefarbte Chlorophylllosung, welche stark 2<br />

fluorescirt ).<br />

Wir behandeln Blatter aus der Knospe von Elodea, Blatter von<br />

Funaria hygrometrica oder Farnprothallien (die beiden zuletzt genannten<br />

Objecte sind hier besonders zu empfehlen) langere Zeit mit<br />

Alkohol. Die Pflanzentheile werden farblos, und bei mikroskopischer<br />

Untersuchung erblickt man die von ihrem Pigment befreite protojihisinatische<br />

Grundmasse der Chlorophyllkorper in den Zellen. Bringen<br />

wir die Praparate mit einem Tropfen einer verdunnten wasserigen<br />

so werden die entfarbten<br />

Losung von Methylviolett in Beruhrung,<br />

Chlorophyllkorper stark tingirt.<br />

6. Der Chloropliyllfarbstoff.<br />

In neuerer Zeit sind zahlreiche Versuche, zumal von SACHSSE,<br />

HANSEN und TSCHIRCH, gemacht worden, den Chlorophyllfarbstoff in<br />

reinem Zustande aus grtinen Pflanzentheilen zu isoliren. Diese Unter-<br />

3<br />

suchungen haben ebenso wie auch schon die alteren von G. KRAUS )<br />

zu dem Resultate gefuhrt, dass das Chlorophyllpigment ein Gemisch<br />

zweier Farbstoffe, namlich eines blaugriinen, des Cyanophylls, und<br />

eines gelben, des Xanthophylls, reprasentirt, Wir wollen hier aber<br />

auf die neueren Arbeiten nicht genauer eingehen, denn einmal besitzen<br />

ihre Resultate heute noch ein mehr phytochemisches als speciell<br />

pflanzenphysiologisches Interesse, und ferner sind die bei der Isolirung<br />

melir oder minder reiner Chlorophyllpraparate zur Anwendung kommenden<br />

Methoden recht complicirter Natur, und ihre Handhabung<br />

eine sehr zeitraubende. Dagegen miissen wir die Untersuchungen<br />

von G. KRAUS specieller berucksichtigen.<br />

Sogenannte Rohchlorophylllosungen konnen wir schliesslich aus<br />

beliebigen griinen Pflanzentheilen darstellen, aber es ist zweckmassig,<br />

um einen relativ reinen Chlorophyllextract zu gewinnen, junge Weizenpflanzen<br />

oder Elodea-Exemplare als Untersuchungsmaterial zu verwenden.<br />

Wir schneiden die oberirdischen Theile junger Weizenpflanzen,<br />

die sich etwa bis zur Ausbildung des sechsten Blattes entwickelt<br />

haben, ab, oder wir sammeln eine nicht zu kleine Menge frischer<br />

Elodeapflanzen , bringen das Material (etwa 100150 g frischer<br />

Substanz) in eine Porzellanschale und kochen es auf dem Wasserbade<br />

einige Zeit ('/ 4 */ Stunde lang) mit destillirtem Wasser aus. Die<br />

Briihe wird abgegossen, das Pflanzenmaterial mit Wasser mehrfach<br />

ausgewaschen und nun nach dem Abpressen in einem geraumigen<br />

1) Den erwahnten braunen Farbstoff nennt man Phycophaein. Der rothe, in<br />

Wasser losliche Farbstoff, den die Florideen neben Chlorophyll enthalten, heisst<br />

Phycoerythrin. Die blaugriinen Spaltalgen enthalten neben Chlorophyllfarbstoff<br />

Phycocyan.<br />

2) Vgl. HANSEN, Arbeiten d. bot. Instituts in Wiirzburg, Bd. 2, S. 289.<br />

3) G. KRAUS, Zur Kenntniss der Chlorophyllfarbstoffe. Stuttgart 1872.<br />

Detmer, I'flanzenphysiologisches Praktikum. 2. Aull. 2<br />

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