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Die Stoffvvechselprocesse im vegetabilischen Organisinus. 213<br />

die keine weitere Ver&nderung erfahren. Wenn die homogen gewordenen<br />

Kerne beginnen, sich zu vergrossern, wird das contrahirte<br />

Protoplasma an einer oder an mehreren Stellen blasig aufgetrieben.<br />

Schliesslich platzt die Blase, und es bleiben nur unbedeutende Protoplasmareste<br />

iibrig, die den Kern umgeben. Verdiinnte Salzsaure veriindert<br />

die init der kunstlichen Verdauungsflussigkeit behandelten<br />

Kerne nicht, wahrend sie sich in verdiinnter Sodalosung sofort auflosen<br />

*.<br />

98. Der mikrochemische Nachweis des Asparagins.<br />

Ich habe mit Nachdruck die Ansicht zur Geltung zu bringen gesucht<br />

2<br />

), dass die lebendigen Eiweissmolekiile des Protoplasmas, die<br />

physiologischen Elemente, wie ich dieselben nenne, unter alien Umstanden<br />

nnd in jeder in Lebensthatigkeit begriffenen Zelle durch Dissociation<br />

sprocesse in stickstoffhaltige und stickstofffreie Verbindungen<br />

zerfallen (Dissociationshypothese). Diese letz-<br />

teren werden verathmet und liefern das fur<br />

den Wachsthumsprocess der Zellen erforderliche<br />

bald<br />

Material etc., wahrend die ersteren sich<br />

in mehr oder minder grossen Quantitaten<br />

in den Zellen anhaufen oder unter Beihulfe<br />

\j/\ r\<br />

von stickstofffreien Korpern zu Protein stoffen . "if *<br />

T<br />

. , ,<br />

, ., krvstalle. (Nach ZIMMER-<br />

regenenrt werden. Zudem besitzen die stick-<br />

MANN.)<br />

stoffhaltigen Dissociationsproducte der physiologischen<br />

Elemente des Protoplasmas (Asparagin, Glutamin, Leucin,<br />

Tyrosin, Allantoin) insofern grosse Bedeutung, als sie bei der Stoff-<br />

\\anderung im vegetabilischen Organisinus eine wichtige Rolle spielen.<br />

Unter alien stickstoffhaltigen Zersetzungsproducten der Eiweissstoffe<br />

scheint das Asparagin (Amidobernsteinsaureamid) die hervorragendste<br />

Bedeutung zu beanspruchen. Wir widmen demselben aus<br />

diesem Grunde unsere specielle Aufmerksamkeit und wollen zunachst<br />

sehen, in welcher Weise es gelingt, seine Gegenwart auf mikrochemischem<br />

Wege in den Pflanzenzellen zu constatiren.<br />

Versetzen wir eine conceutrirte wasserige Asparaginlosung mit<br />

absolutem Alkohol, so scheidet sich das Asparagin ab, da es fast unloslich<br />

in Alkohol ist, Ebenso kann man das Asparagin, welches im<br />

Zellsaft gelost ist, durch Alkohol niederschlagen, und da die sich bil-<br />

zumal die-<br />

denden, dem rhombischen System angehorenden Krystalle,<br />

jenigen, welche in Form rhombischer Tafeln mit einem stumpfen<br />

Winkel von 129 18' auftreten, eine betrachtliche Grosse sovvie<br />

charakteristische Form besitzen, so ist es in der angedeuteten Weise<br />

moglich, die Gegenwart des Saureamids in den Zellen auf mikro-<br />

3<br />

chemischem Wege festzustellen ). (Vgl. Fig. 92.)<br />

Die Schnitte, welche dicker sein mttssen als eine Zellenschicht,<br />

damit nicht alle Zellen geoffnet sind, legt man in ein Uhrglaschen,<br />

1) Vgl. ZACHARIAS, Botan. /itune, 1881, S. 169.<br />

2) Vgl. DETMER, Vergleichende Pfiysiologie d. Keimungsprocesses der Samen,<br />

1880, PRINGBHKIM'S Jahrbiicher, Ud. IL'. \\ r<br />

oLLNY's Forschuugen auf d. Gebiete d.<br />

Agriculturphysik, Bd. 5, und Lehrbuch d. Pflanzenphysiologie, 1883.<br />

3) Vgl. PFEFFER, PRINGSHEIM'S Jahrbiicher, Bd. 8, S. 533, und BORODIN,<br />

Botan. Zeitung, 1878, S. 804.

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