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204 Zweiter Abschnitt.<br />

der Diffusion in die Salzsaure iiber. Wir konnen die Gegenwart von<br />

Calcium leicht rait Htilfe von oxalsaurem Ammoniak in der Fliissigkeit,<br />

die im Apparat vorhanden ist, feststellen. Ebenso iiben die in<br />

den Membranen der Wurzelzellen in imbibirtem Zustande vorhandenen<br />

Losungen einen zersetzenden Einfluss auf Gesteine sowie Bodenelemente<br />

aus; es entstehen die Oorrosionserscheinungen, und die gelosten<br />

Stoffe werden seitens der Pflanze aufgesogen.<br />

Aus den folgenden Experimenten, welche<br />

Fig. 90. Apparat zur<br />

Veranschaulichung einiger<br />

Vorgange, die sich bei dem<br />

Zustanoekommen der Cor-<br />

rosionserscheinungengeltend machen.<br />

ich kiirzlich ausfiihrte, die aber zur Sicherstellung<br />

der fraglichen Verhaltnisse noch weiter ausgedehnt<br />

werden miissen, scheint mir hervorzugehen,<br />

dass nicht allein Kohlensaure und organische<br />

Sauren, sondern auch Salzsaure als Stoffe anzusehen<br />

sind, die Bedeutung<br />

der Corrosionserscheinungen<br />

fiir die Entstehung<br />

besitzen. Wir cultiviren<br />

Maispflanzen mit Hiilfe der Methode der<br />

Wassercultur (vgl. unter 1) in einer Fliissigkeit,<br />

die in 1000 g Wasser 1 g schwefelsauren Kalk,<br />

J<br />

/ 4 g Chlorkalium , */ 4 g schwefelsaure Mag-<br />

J<br />

nesia, / 4 g saures phosphorsaures Kali und<br />

etwas Eisenchlorid enthalt. Die Culturgefasse<br />

brauchen nicht gross zu sein es ; geniigt, wenn<br />

sie nur 250 com Fliissigkeit fassen. Wenn die<br />

Maispflanzen das vierte Blatt in den stickstofffreien<br />

Nahrstofflb'sungen entwickelt haben, so<br />

befinden sie sich auf jeden Fall in hohein<br />

Grade im Zustande des Stickstoffhungers. Zwei<br />

Maispflanzen wurden nun aus der erwahnten Nahrstofflosung herausgenommen<br />

und in zwei Gefasse versetzt, von denen das eine Wasser (a),<br />

das zweite 0,1-proc. Chlorammoniumlosung enthielt (b). Ferner wurde ein<br />

ohne Pflanze beschickt.<br />

drittes Gefass '(c) nur mit Chlorammoniumlosung<br />

Eine Pflanze blieb in der stickstofffreien Nahrstofflosung (d), eine fernere<br />

Pflanze verblieb ebenfalls in der urspriinglichen Nahrstofflosung, nachdem<br />

derselben Chlorammonium (auf 100 ccm Wasser 0,1 g) hinzugefugt worden<br />

war Nach etwa 8 (e). Tagen wurden Lakmuspapierstreifen 30 Secunden<br />

lang mit den Flussigkeiten von b und e, andere 15 Secunden lang mit<br />

den Flussigkeiten von a, sowie d, und darauf 15 Secunden lang mit der<br />

Flussigkeit von c in Beruhrung gebracht.<br />

Jene Streifen des blauen Lak-<br />

muspapiers farbten sich erheblich intensiver roth als diese, eine Thatsache,<br />

die nicht anders als durch die Annahme erklart werden kann, dass das<br />

Chlorammonium unter Bildung freier Salzsaure durch Vermittelung der<br />

Pflanzen zersetzt worden ist. Das in das Gewebe der Pflanzen eingedrungene<br />

Chlorammonium kommt in den Zellen mit organischen Sauren<br />

in Contact. Diese wirken zersetzend auf die Chlorverbindung ein, und<br />

da die entstehende Salzsaure keine Verarbeitung in den Gewachsen findet,<br />

so wird sie in die Nahrstofflosung ausgeschieden und erhoht den sauren<br />

Charakter derselben.<br />

Will man sich davon uberzeugen, dass organische Sauren im Stande<br />

sind, Chloride auch ausserhalb der Pflanze unter Salzsaurebildung zu zersetzen,<br />

so sind die folgenden Experimente auszufiihren.<br />

Wir stellen zwei Becherglaser auf, die 500 ccm destillirtes Wasser<br />

enthalten. a erhalt einen Zusatz von 3 g Oxalsaure, b einen solchen von<br />

3 g Oxalsaure und 0,4 g NaCl. In beide Gefasse hangen wir nun in der

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