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Die Reizbewegungen der Pfanzen.<br />

korper sind vorhanden. Am vorderen Korperende, das eine lange<br />

Cilio tragt, sind Vacuolen und ein rother Augenfleck zu sehen. Nach<br />

zeitlebens von einer Membran<br />

KLEBS ist der Euglenaorganismus<br />

umgeben , und unter ungiinstigen ausseren Bedingungen gehen die<br />

Euglenen in einen Dauerzustand iiber, in welchem sie bewegungslos<br />

werden. Die freien Vorwiirtsbewegungen der Euglenaschwarmer<br />

werden durch die Cilie vermittelt und sind stets mit Rotation des<br />

ganzen Korpers verbunden. Um diese Vorwartsbewegungen genau<br />

verfolgen zu konnen, bringen wir SchwSrmer mit Hiilfe einer Glas-<br />

rohre, die wir in das Euglenaindividuen enthaltende Wasser, in<br />

welchem unsere Torfstiicke gelegen haben, eintauchen, in den hangenden<br />

Wassertropfen einer kleinen feuchten Kammer und beobachten<br />

mit Hiilfe des Mikroskops. (Ueber die Herstellung derselben vergl.<br />

unter 13*.) Die Schwarmer vermogen sich bei volligem Lichtabschluss<br />

zu bewegen, ebenso wie bei Lichtzutritt ; indessen ist das Licht von<br />

einem richtenden Einfluss auf die Bewegung der Euglena; diese gehort<br />

also zu den phototaktischen Organismen. Bei Beginn unseres Ex-<br />

periments sind die Schwariner ziemlich gleichmassig in dem hangenden<br />

Tropfen der feuchten Kammer vertheilt. Es lasst sich aber leicht<br />

unter dem Mikroskop feststellen, dass sich fast alle Schwarmer, zumal<br />

wenn wir das vom Spiegel reflectirte Licht abblenden, sehr schnell<br />

an dem nach dem Fenster, also der Lichtquelle, zugewandten Tropfenrande<br />

ansammeln. Drehen wir den Objecttrager mit der feuchten<br />

Kammer urn ISO , so gerathen die Schwarmer wieder in lebhafte<br />

Bewegung und suchen aufs Neue den der Lichtquelle zugekehrten<br />

Tropfenrand zu erreichen. Diese Erscheinungen beobachtet man aber<br />

nur dann, wenn das Licht, welches auf die Schwarmer einwirkt, kein<br />

zu intensives ist. Bei holier Lichtintensitat namlich sammeln sich die<br />

meisten Schwarmer nicht am Lichtrande des Tropfens, sondern am<br />

gegeniiberliegenden Rande desselben an. Sie fliehen also unter diesen<br />

Umstanden das Licht.<br />

Wird ein flacher Teller mit Wasser gefullt, in welchem viele<br />

Euglenen vorhanden sind, und in die Nahe des Fensters gebracht,<br />

so sammeln sich die Schwarmer bei nicht zu intensivem Licht am<br />

Fensterrande des Tellers an. Dreht man den Teller um 180, dann<br />

sind alsbald wieder die meisten Schwarmer am Fensterrande gruppirt.<br />

Ich habe mehrfach bei derartigen Experimenten mit Euglena eine so<br />

lebhafte Bewegung der Schwarmer zur Lichtquelle beobachtet, dass<br />

der richtende Einfluss der Lichtstrahlen auf die Organismen im Laufe<br />

einer Stunde mehrfach an demselben Material festgestellt werden<br />

konnte.<br />

Unter gewissen Umstanden, zumal dann, wenn die freie Vorwartsbewegung<br />

der Schwarmer gehindert ist (z. B. in unserer feuchten<br />

Kammer bei Ansammlung der Schwarmer am Lichtrande des Tropfens),<br />

vcuindert sich die Korpergestalt der Schwarmer von Euglena in auf-<br />

fallender Weise (Metabolic). Euglena viridis schwillt mit Vorliebe in<br />

der Mitte an und zieht sich an den Enden dtinn aus ; die Schwarmer<br />

anderer Euglenaspecies kriimmen sich halbmondformig.<br />

Geeignetes Untersuchungsmaterial bei Beobachtungen iiber SchwSrmerbewegungen<br />

bietet auch Haematococcus lacustris dar, eine Alge,<br />

die z. B. bei Jena in der Leutra vorkommt und die Steine, auf denen<br />

sie sitzt, schon roth farbt Wir bringen einige mit Haematococcus<br />

besetzte Steine in eine grosse flache Schale, deren Boden nur eben<br />

Detm.er, FflaiuenpliygiologUches Pnktikum. 2. Aufl. 23

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