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Die Stoffwechselprocesse im vegetabilischen Organismus. 301<br />

145. Die Stoftaccumulation.<br />

Es ist offenbar eine merkwiirdige Thatsache, dass bestimmte Gewebecomplexe<br />

des Pflanzenkorpers als Leitungsbahnen, andere als<br />

Ablagerungsorte fiir bestimmte Stoffe dienen. Wir sind heute nicht<br />

im Stande, uns im Detail Rechenschaft fiber die Ursachen dieser<br />

Phanomene zu geben; es ist dies nur im Allgemeinen moglich, und<br />

ich habe die beziiglichen Verhaltnisse auch schon in meinem Lehrbuche<br />

der Pflanzenphysiologie besprochen.<br />

Wenn z. B. eine Accumulation von Starke in den Geweben der<br />

Reservestoffbehalter stattfinden soil, so mussen in den Zellen dieser<br />

letzteren Ursachen thatig sein, welche es bedingen, dass das zugefuhrte<br />

stickstofFfreie Material in Form von Amylumkornern niedergeschlagen<br />

wird. Aehnliche Ursachen mussen ferner auch bei der transitorischen<br />

Starkebildung in den Zellen der Leitungsbahnen der Kohlehydrate zur<br />

Geltung kommen. Die Starkeaccumulation kann nur in Zellen erfolgen,<br />

in denen Starkebildner ihre Thatigkeit entfalten, und indem<br />

dies geschieht, wird die Bedingung erfullt, welche gegeben sein muss,<br />

wenn ein erneuter Zustrom geloster Kohlehydrate nicht ausbleiben<br />

soil. Die Resultate der folgenden Experimente sind geeignet, uns eine<br />

Vorstellung von dem Wesen der Stoffaccumulation zu gewahren.<br />

Wir fullen ein Becherglas mit verdiinnter Kupfervitriollosung an und<br />

hangen in die Fliissigkeit ein an seinen beiden Enden mit Pergainentpapier<br />

verschlossenes, etwa 6 cm langes und weites Glasrohr hinein, das<br />

vorher mit Wasser angefullt worden ist und in das man auch eine Zink-<br />

spirale gebracht hat. Die Losung des schwefelsauren Kupferoxyds dringt<br />

in das Glasrohr ein, sie verbreitet sich in dem Wasser, wird aber, wenn<br />

sie mit dem Zink in Beriihrung gelangt, zersetzt Es entsteht losliches<br />

schwefelsaures Zinkoxyd, wahrend sich das Zink mit einor allmahlich an<br />

Dicke zunehmenden Kruste von metallischem Kupfer und Kupferoxyd bedeckt.<br />

Die Accumulation von Kupfer in dem Glasrohr ist also leicht zu<br />

constatiren.<br />

Dass geloste Stoffe ihren Losungsmitteln durch imbibitionsfahige<br />

Korper entzogen und aufgespeichert werden konnen, lasst sich in folgender<br />

Weise demonstriren.<br />

Wir versetzen Wasser mit einigen Tropfen alkoholischer Jodlosung,<br />

so dass die Fliissigkeit eine gelbliche Farbe annimmt, und fiigen Weizen-<br />

starke hinzu. Diese letztere speichert das Jod auf; sie farbt sich in<br />

Folge dessen blau, wahrend die Fliissigkeit alsbald entfarbt ist. Wir versehen<br />

ferner einen Glastrichter mit 6 oder 8 in einander gesteckten Fliess-<br />

papierfiltern und giessen eine verdiinnte, wasserige Methylanilinviolettlosung<br />

auf das Filter. Das Papier halt den Farbstoff vollkommen zuriick.<br />

Es lauft eine wasserklare Flussigkeit vom Filter ab.

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