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Die Reizbewegungen der Pflanzen. 443<br />

Als Untersuchungsobject wahlen wir ein kraftig ausgebildetes<br />

Exemplar von Phaseolus. Wir befestigen einen Draht langs der Mittelrippe<br />

auf der Oberseite eines Primordialblattes, so dass er einerseits<br />

bis an das Gelenk reicht, andererseits eine Strecke weit flber<br />

die Blattspitze hinausragt. Der Draht muss so gewahlt werden, dass<br />

er bei den in Betracht kommenden Kraften keine Biegung erfahrt.<br />

Erfahrungsgemass leistet bei Experimenten mit Bohnenblattern ein aus<br />

zwei feinen Eisendrahten zusammengewickelter Stift von 60 80 mm<br />

Lange und etwa 0,2 g Gewicht gute Dienste. Die Befestigung des<br />

Drahtes erreicht man durch Festbinden an mindestens drei Blattstellen,<br />

wobei jede Fadenschlinge Mittelrippe und Draht umfassen<br />

muss. Das iiber das Blatt hinausragende Drahtende wird dem kurzen<br />

Hebelarm des Dynamometers aufgelegt und hier am besten mittelst<br />

Zwirn oder Draht befestigt.<br />

Vor Ausfiihrung der Experimente<br />

muss noch festgestellt werden, welches<br />

Verhaltniss zwischen der am<br />

kurzen Hebelarm des Dynamometers<br />

wirkenden Kraft einerseits und der<br />

dieser entsprechenden Ausbiegung<br />

andererseits besteht. Bei nicht zu<br />

starker Ausbiegung lasst sich diese<br />

Relation recht<br />

indem man an<br />

genau feststellen,<br />

den kurzen Hebelarm<br />

eine<br />

diese mit<br />

Wagschale<br />

Gewichten<br />

anhangt<br />

belastet.<br />

und<br />

Die<br />

namliche Ausbiegung kann naturlich,<br />

je nachdem der verticale Hebelarm<br />

P mehr oder weniger (z. B.<br />

durch Wachskugelchen oder auf andere<br />

Weise) belastet ist, einem verschiedenen<br />

auf h ausgeubten Druck<br />

entsprechen. Ein Grad Ausbiegung<br />

wird z. B. je nach Umstanden be-<br />

dingt durch 0,1 oder auch<br />

Das Product, aus dem der<br />

0,3 g.<br />

abgelesenen<br />

Ausbiegung entsprechenden<br />

Gewichte und der Lange des auf<br />

dem Dynamometer aufliegenden Blatthebelarmes<br />

ergiebt das statische<br />

Moment, welches die Grosse des<br />

_:j<br />

in einer Gelenkhalfte entwickelten<br />

Fig. 182. Pfeffer's Dynamometer.<br />

Ueberdruckes anzeigt.<br />

Bei den Experimenten mit den Bohnenblattern muss nattirlich<br />

der Blattstiel bis zum Gelenk durchaus festgehalten werden. Ist der<br />

Apparat sorgfaltig und zitterfrei aufgestellt, so rufen zumal die in<br />

Folge von Helligkeitsschwankungen eintretenden Aenderungen in der<br />

Expansionskraft der antagonistischen Gelenkhalften Stellungsanderungen<br />

der Hebelarme des Dynamometers hervor. Wenn man den<br />

Apparat z. B. nachmittags verdunkelt, so kann der Zeiger im Laufe<br />

einiger Stunden seine Stellung urn 10 verandern. Entsprache dabei<br />

1 einem auf den kurzen Hebelarm geltend gemachten Druck von<br />

0,3 g, und hatte der Blatthebelarm eine Lange von 70 m, so wurde

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