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Die Zuwachsbewegungen der Pflanzen. 321<br />

dass die jiingsten Querzonen einer Wurzel, welche z. B. im Verlaufe<br />

von 12 Stunden nicht sehr stark gewachsen sind, in den folgenden<br />

12 Stunden schon lebhafter wachsen. Zu einer bestimmten Zeit liegt<br />

natiirlich in diesen Zonen das Maximum des Wachsthums, aber spater<br />

nimmt die Waohsthumsgeschwindigkeit dann wieder ab. Es ist tiberhaupt<br />

lehrreich, das Wachsthum der Partialzonen einer Wurzel wahrend<br />

liingerer Zeit zu beobachten und ab und an (aber in relativ kurzen<br />

die Zuwachse festzustellen. Eine<br />

Zwischenraumen von 610 Stunden)<br />

hierbei in dem<br />

Schwierigkeit, die aber nicht uniiberwindlich ist, liegt<br />

Umstande, dass die auf die Wurzeln aufgetragenen Tuschestriche<br />

in Folge des Wachsthums auseinandergezogen werden 1<br />

).<br />

Bei den Untersuchungen fiber das Wurzelwachsthum wird dem<br />

Beobachter die beachtenswerthe Thatsache nicht entgehen, dass die<br />

Lange der wachsenden Wurzelstrecke, d. h. die Lange der ursprunglich<br />

markirten Strecke, in der nach Verlauf einiger Zeit (z. B. 20 Stunden)<br />

iiberhaupt Wachsthum stattgefunden hat, stets recht gering ist. Je<br />

nach der Samenart und der Individuality der Untersuchungsobjecte<br />

ist die wachsende Wurzelregion (z. B. bei Pisum, Phaseolus etc.)<br />

namlich nur etwa 48 mm lang.<br />

Die wachsende Region der Stengel<br />

ist im Gegensatz hierzu, wie wir sehen werden, weit langer 2<br />

).<br />

Wir gehen nunmehr dazu fiber, die grosse Wachsthumsperiode der<br />

Stengeltheile naher zu verfolgen, und es hat keine besonderen<br />

Schwierigkeiten, den allgemeinen Verlauf des Wachsthums dieser Organe<br />

festzustellen. Wir cultiviren Keimlinge von Phaseolus oder Pisum,<br />

die in lockerer Gartenerde wurzeln, bei Ausschluss des Lichts und<br />

moglichst constanten Temperaturverhaltnissen. Durch einfache, von<br />

Tag zu Tag wiederholte Messungen kann man constatiren, dass die<br />

Internodien (die epicotylen oder die folgenden) zunachst langsam,<br />

dann schneller wachsen, zu einer bestimmten Zeit das Maximum der<br />

Streckungsgeschwindigkeit erkennen lassen, um dann wieder langsamer<br />

zu wachsen. Im Dunkeln wachsende Keimlinge (ich experimentirte<br />

z. B. mit Pisumpflanzen , die aus grossen Samen hervorgegangen<br />

waren) kSnnen unter Umstanden sehr lange, aus einer ganzen Anzahl<br />

von Internodien bestehende Stengel erzeugen. Ein Exemplar meiner<br />

Untersuchungsobjecte hatte einen Stengel von fiber 500 mm LSnge<br />

gebildet, und dieser bestand aus 7 Internodien. Misst man die Lange<br />

der ausgewachsenen Internodien, so findet man, dass die altesten re-<br />

lativ kurz sind ; es folgen langere (bei meinen Pflanzen war das ffinfte<br />

das langste), und die jungsten Internodien sind dann wieder kfirzer.<br />

Es ist eine sehr allgemein zu beobachtende Erscheinung, dass die<br />

auf einander folgenden, fertig gestreckten Internodien eines Stengels<br />

nicht die namliche Lange besitzen, eine Thatsache, die einen einfachen<br />

Ausdruck dadurch Hndet, dass wir sagen, die Wachsthumsenergie der<br />

einzelnen Stengelglieder ist aus inneren Wachsthumsursachen eine<br />

verschiedene.<br />

Wir cultiviren Keimlinge von Phaseolus multitiorus bei Lichtabschluss<br />

in Blumentopfen. Wenn die epicotylen Glieder eine Lange<br />

1) Vgl. SACHS, Arbeiten

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