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Die Stoffwechselprocesse im vegetabilischen Organismus. 265<br />

periode vor der Keimung durch. Diese letztere beginnt erst etwa<br />

zu Neujahr, indem einzelne Knospen gewisser Augen (zuinal solcher,<br />

welche in der Nahe des dem Nabelende entgegengesetzten Theiles<br />

der Knollen stehen) sich langsara durch Wachsthum vergrossern. Wir<br />

lassen die Knollen nun ruhig bei Lichtabschluss und ohne ihnen<br />

Wasser zuzufiihren liegen. Anfang Marz sind bereits manche Triebe<br />

der Knollen einige Centimeter lang geworden und es sind schuppenartige<br />

Blattchen an denselben sichtbar. Auf Querschnitten durch den<br />

Stengeltheil der Triebe ist es leicht, die Epidermis, das Parenchym<br />

der Rinde sowie des Markes, und den Gefassbundelkreis zu erkennen.<br />

Sucht man die Stoffvertheilung in den Trieben von verschiedenen Entwickelungszustanden<br />

mit Hulfe der bekannten mikrochemischen<br />

Methoden festzustellen , so ergiebt sich zumal das Folgende. Das<br />

Parenchym sehr junger Triebe enthalt viel Starke. Wenn die Zellen<br />

des Parenchyms sich mit zunehmendem Alter lebhaft strecken, so sind<br />

sie zumal glycosereich. Eiweissstoffe sind im Weichbast der Gefass-<br />

biindel auf der Wanderung begriffen. Das Cambium die , Stengelvegetationspunkte<br />

und die in den Internodien entstehenden Anlagen<br />

der Nebenwurzeln, welche, wie ich oft constatirte, bei solchen Trieben,<br />

die sich in Contact mit trockener Luft entwickeln, die Epidermis<br />

nicht durchbrechen, enthalten nur Eiweissstoffe, wie es denn uberhaupt<br />

eine allgemeine Erfahrung ist, dass in denjenigen Geweben, z. B. dem<br />

Cambium ,<br />

deren Zellen sich in sehr lebhafter Theilung befinden,<br />

Kohlehydrate in Folge des ausserordentlich schnellen Verbrauchs<br />

derselben nicht nachgewiesen werden konnen. Auf Details gehe ich<br />

hier nicht naher ein ; sie sind iibrigens leicht festzustellen 1<br />

)- Vergl.<br />

auch unter 126.<br />

126. Der Einfiuss der TemperaturverliSltnisse auf den<br />

Zuckergehalt der Kartoffelknollen.<br />

Die Untersuchung der Kartoffelknollen auf ihren Zuckergehalt<br />

bietet hohes Interesse dar, da derartige Priifungen Resultate liefern,<br />

die fur die Beurtheilung einer ganzen Reihe physiologischer Fragen<br />

von Interesse sind. Die Untersuchung selbst fiihrt man in der Weise<br />

aus, dass man die Knollen (etwa 4 Stuck) auf dem Reibeisen oder<br />

mittelst einer breiten Feile (Raspel) zu ein em feinen Brei zerreibt,<br />

denselben auf ausgekochte Leinwand, die in einer grossen Porzellanschale<br />

liegt, bringt und mit der Hand auspresst. Man spiilt das<br />

Reibeisen oder die Feile, sowie die Hande mit Wasser ab, mischt das<br />

Spiilwasser mit dem Pressriickstand, presst abermals aus und wiederholt<br />

diese Operationen noch zwei Mai. Die gewonnenen Fliissigkeitsmengen<br />

werden in einen Kolben von l<br />

/.2 Liter Capacitat gebracht. Man fiillt<br />

bis zur Marke auf, versetzt eine gewisse Fliissigkeitsmenge zur Fallung<br />

von Eiweiss etc. mit etwas Bleiessig, filtrirt und ermittelt im Filtrat<br />

mit Hiilfe der FEHLiNG'schen Losung den Zuckergehalt. Eben gereifte<br />

Kartoffeln enthalten Zucker. Werden ungekeimte Knollen untersucht,<br />

die langere Zeit (einige Wochen) im warmen Zimmer bei 15 20 C.<br />

verweilt haben, so zeigt sich, dass diese Knollen zuckerfrei sind.<br />

Werden derartige zuckerfreie Kartoffeln etwa 14 Tage lang in ein em<br />

1) Vgl. H. DE VRIES, LandwirthschJ. Jahrbucher, Bd. 7, 8. 217.

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