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Erster Absclmitt.<br />

14. Der makro- und mikroskopiscuc<br />

in den Assimilationsorganen.<br />

Nachwels von Starke<br />

In sehr xahlreichen griinen PHanzentheilen wird als erstes leicht<br />

sichtbares Assimilationsproduct Ainylum erzeugt. Es gehort daher zu<br />

den gewohnlichsten Aufgaben des Pflanzenphysiologen,<br />

diese Starke<br />

in den Assimilationsorganen nachweisen zu inussen, und dies kann<br />

sowohl auf makro- sowie auf niikrochemischem Wege geschehen. Wir<br />

fassen zunachst den ersteren Weg ins Auge.<br />

Die einfachste, zuerst von SACHS J<br />

) zu ausgedehnten Experimenten<br />

augewandte Untersuchungsmethode besteht darin, dass man die auf<br />

Starkegehalt zu priifenden Objecte (sehr zweckmassig ist es, mit den<br />

Blattern von Tropaeolum, Helianthus, Solanum oder Phaseolus zu<br />

arbeiten) einige Minuten in kochendes Wasser legt, um sie dann in<br />

recht starken, auf 60 C. erwarmten Alkohol zu bringen. Wenn man<br />

grossere Alkoholmengen benutzt, so nimmt derselbe den Chlorophyllfarbstoff<br />

der Blatter meist sehr schnell vollstandig auf, und die e\trahirten<br />

Untersuchungsobjecte sind nach wenigen Minuten farblos.<br />

Jetzt gelangen die Blatter in eine Jodlosung. Man bereitet diese,<br />

indem man eine grossere Menge Jod in starkem Alkohol auflost und<br />

die Losung dann in destillirtes Wasser eintragt, bis die Fliissigkeit etwa<br />

die Farbe eines dunkeln Bieres besitzt. Sehr zweckmassig verwendet<br />

man auch eine Jodjodkaliumlosung. Die Blatter bleiben eine halbe,<br />

eine oder mehrere Stunden in der Jodlosung liegen, bis sie keine<br />

weitere Farbenanderung erfahren man hebt sie mit der Pincette aus<br />

;<br />

der Losung und legt sie in eine mit Wasser gefiillte weisse Porzellanschale.<br />

Bei volliger Abwesenheit der Starke erscheinen die mit Jod<br />

gesattigten Blatter von hellgelber oder ledergelber Farbe. Kleine<br />

Starkemengen verrathen sich durch schwarzliche Farbe der Blatter,<br />

grossere durch tiefer schwarze Farbe derselben. Wenn man die<br />

starkereichen , mit Jod gesattigten Untersuchungsobjecte mehrere<br />

Stunden lang auf einem Teller in Wasser liegen lasst, so nehmen sie<br />

oft eine blaue Farbe an. Bei Experimenten, die ich mit Tropaeolumblattern<br />

anstellte, trat dieser Farbenton besonders schon hervor.<br />

Wenn es sich darum handelt, auf niikrochemischem Wege die<br />

Frage zu entscheiden. ob in den Assimilationsorganen Starke vorhanden<br />

ist oder fehlt, so werden die Untersuchungsobjecte (z. B.<br />

Algenfaden oder zarte Querschnitte aus Blattern etc.) zunachst zur<br />

Extraction des Chlorophyllpigmentes in starken, erwarmten Alkohol<br />

gelegt. Die gebleichten Praparate werden dann entweder kurze Zeit<br />

mit heisser, oder '20 Stunden lang mit kalter. massig concentrirter<br />

Kalilauge in Beriihrung gebracht. sorgfaltig mit Wasser ausgewaschen,<br />

zur volligen Neutralisation des Kalis mit verdiinnter Essigsaure be-<br />

handelt, abermals mit Wasser ausgewaschen und in einen Tropfen<br />

Jodjodkaliumlosung (bereitet durch Auflosen von 0,05 g Jod und 0,2 g<br />

Jodkalium in If)<br />

g- Wasser) gebracht *). Sehr bequem zu handhaben<br />

ist die folgende Methode des Nachweises von Starke in griinen<br />

Zellen 3 ). Die Untersuchungsobjecte (mit besonderem Erfolg benutzte<br />

1) Vgl. SACHS, Arbeiten d. botan. Institute in Wurzburg, Bd. 3, S. 1.<br />

2) Vgl. BOHM, Sitzungsberichte d. Akad. d. Wiss. xu \\-fon, Bd. 22, S. 479,<br />

und SACHS, Botan. Zeitung, 1864, S. 2JM.<br />

3) Vtrl. A. MKYEK. Da* Chlorophyllkorn, 1883, S. >.

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