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134<br />

Zweiter Abschnitt.<br />

Versuch an. Ein frischer Thoncylinder , wie man ihn zur Herstellung<br />

eines galvanischen Elementes benutzt,<br />

wird etwa bis zur Halfte mit Wasser<br />

angefullt. Die eine unserer Elektroden legen wir nahe dem Boden , die<br />

andere an einer Stelle fiber dem Wasserspiegel der Aussenwand unserer<br />

Thonzelle an. Es fliesst dann im Leitungsdraht, wie mit Hiilfe des Galvanometers<br />

nachgewiesen werden kann, ein Strom von der oberen zur<br />

unteren Elektrode.<br />

Mogen nun auch durch Wasserbewegungen und andere Vorgange<br />

an Pflanzentheilen elektromotorische Wirkungen zu Stande kommen, so<br />

sind dieselben doch, wie HAAKE nachwies, in allererster Linie Folge ganz<br />

anderer Vorgange, namlich der mit der Lebensthatigkeit des Protoplasmas<br />

verbundenen Stoffwechsel- und Athmungsprocesse.<br />

des<br />

Zur Feststellung dieser interessanten Thatsache bediirfen<br />

in Fig. 54 im Durchschnitt gezeichneten Apparates, wie er<br />

wir noch<br />

auch von<br />

HAAKE verwandt worden ist. Er besteht aus einem 20cm langen, 3 !<br />

/ 2 cm<br />

im Lichten messenden Glasrohre, dein an einer Seite zwei je 2 cm weite<br />

:<br />

und 1 cm hohe, 2 / 2 cm von einander entfernte Tuben angeschmolzen<br />

sind. Ueber diese werden 5 cm lange, diinnwandige Kautschukschlauche<br />

gezogen und , wie aus der Figur<br />

ersichtlich, an die hineingeschobenen<br />

Elektroden luftdicht angeschlossen.<br />

Die letzteren werden mit ihrem aus<br />

dem Apparat herausragenden Ende<br />

an den Stativen befestigt. Die Beweglichkeit<br />

der Elektroden ist eine<br />

liinreichende. Die beiden Enden des<br />

20 cm langen Glasrohres sind noch<br />

mit durchbohrten Kautschukkorken<br />

zu verschliessen. in den en Glasrohren<br />

steckeu. Wird nun in die feuchte<br />

Kammer ein 10 15 cm langer<br />

Erbsenkeimling gelegt, und leitet man<br />

langsam Luft, die zur Sattigung mit<br />

Wassergas ein Fig. 54. Apparat zurn Gebrauch<br />

bei Untersuchungen iiber die elektromotorischen<br />

Wirkungen an Pflanzentheilen.<br />

Im Durchschnitt dargestellt.<br />

(Nach HAAKE.)<br />

kleines, mit nasser<br />

Glaswolle angefulltes U-Rohr passirt hat, durch den Apparat, so erhalt<br />

man nach HAAKE einen recht starken Ausschlag am Galvanometer, wenn die<br />

eine Elektrode dem Wurzelhals, die andere dem Stengel des Keimlings angelegt<br />

wird. Der Ausschlag wird aber gering, wenn man nun etwa eine viertel<br />

Stunde lang einen langsamen Wasserstoffstrom durch den Apparat geheu<br />

liisst. Das Wasserstoffgas reinigt man indem man es eine , Losung von<br />

Kaliumpermanganat passiren lasst; zur Sattigung mit Wassergas leitet<br />

man es iiber feuchte Glaswolle hin. Erneuter Luftzutritt ruft wieder<br />

einen starken Galvanometerausschlag hervor. Bei diesen Versuchen ist,<br />

um Assimilation auszuschliessen, stets fur Verdunkelung des Untersuchungs-<br />

objectes zu sorgen.<br />

Entzieht man also den Pflanzentheilen den Sauerstofi, so ruft dies<br />

eine Aenderung ihrer elektrischen Spannungsverhaltnisse hervor und diese<br />

Erfahrung berechtigt eben zu dem Schluss, dass Stoffwechsel und Athmung<br />

als Ursache der elektromotorischen Wirkungen, die man an Pflanzen<br />

beobachten kann, betrachtet werden miissen. Freilich, getodtete Pflanzen<br />

(z. B. durch heissen Wasserdampf getodtete Erbsenkeimlinge) machen<br />

ebenfalls elektromotorische Wirkungen geltend indessen erfahren diese<br />

;<br />

bei Sauerstoffentziehung keine wesentliche Aenderung. und dies beweist

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